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Die bulgarische Literatur trifft die Welt

Gegenstände, Bilder und Aufzeichnungen aus den Auslandsaufenthalten bulgarischer Schriftsteller
Foto: Maria Peewa
Die Besucher der Nationalen Galerie für ausländische Kunst in Sofia können im Februar ein Teil des reichen Literaturerbes des Landes kennen lernen und zwar durch die Ausstellung "Die bulgarische Literatur – Treffen und Dialoge mit der Welt". Darin werden wertvolle Handschriften, Bücher und Dokumente sowie Plastiken, Bilder und Gegenstände gezeigt, die von den Beziehungen zwischen der bulgarischen, der europäischen und der Weltliteratur sprechen.

Die ersten Begegnungen der Welt mit der bulgarischen Literatur beginnen mit dem Werk der Brüder Kyrill und Method, die im 9. Jh. das slawische Alphabet schafften und somit die Welt des Schrifttums für alle slawischen Völker öffneten.

Über die Akzente der Ausstellung berichtet ihre Kuratorin Katja Sografowa, Direktorin des Nationalen Literaturmuseums. "Das Thema über die Bogomilen ist eine der interessantesten in unserer Ausstellung", sagt sie. "Wenig bekannt ist die Tatsache, dass die Inquisition als eine Institution der Kirche für die Verfolgung der Nachfolger der Bogomilen in Frankreich – der Katharer und der Albigenser entstanden ist. Die Lehre der Bogomilen verbreitete sich im 10. Jh. vom damaligen Bulgarien nach Westeuropa und wurde von der Kirche als ketzerisch verfolgt. Wenn man die Texte der geheimen Bücher der Bogomilen, die eine dualistische Glaubensrichtung angehörten und die materielle Welt als Böse, als Werk des Teufels und den Himmel nur als vom Gott geschaffen akzeptierten, mit Dantes "Hölle" vergleichen, kann man eine direkte Verbindung der damaligen bulgarischen Literatur mit der Renaissance in Europa feststellen".

© Foto: Maria Peewa

Bulgarische Literatur rund um die Welt

Ziel der Ausstellung ist zu zeigen, dass die bulgarischen Schriftsteller besonders zu Beginn des 20. Jh. ein Tel der europäischen Kultur und nicht nur Nachahmer berühmter Autoren aus dieser Zeit sind. Unter den Ausstellungsstücken sind erste Übersetzungen von Lehrbüchern und Briefe, Bilder und Aufzeichnungen, die vom regen Kulturaustausch zwischen Bulgarien und Europa im Laufe der Jahrhunderte zeugen. Ein Beispiel dafür ist der große bulgarische Dichter Geo Milew, der seine Leipziger Aufzeichnungen von 1914 als "Bulgarischer Weltbürger" unterschrieben hat.

"Interessant ist auch das Thema über die europäischen Klassiker mit bulgarischen Wurzeln", erzählt weiter Katja Sografowa. "Es gibt einen großen Streit über die Herkunft des bekannten französischen Renaissance-Dichter Pierre de Ronsard. In eines seiner Werke beschreibt er die Heimat seiner Vorfahren als der Ort, an dem "die Donau an Thrakien vorbeiläuft, unterhalb von Ungarn". In der Ausstellung kann man ein Dokument der Französischen Nationalbibliothek sehen, das über die bulgarischen Wurzeln seiner Familie spricht. Mit Sicherheit aber kann man behaupten, dass die Dichterin Gräfin Anna de Noailles, die erste Dame Frankreichs, die mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet wurde, ein direkter Nachfahre des bekannten bulgarischen Literaten und Geistlichen aus der ersten Hälfte des 19. Jh. Sofronij Wratschanski ist".

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Maria Peewa


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