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Neueste Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt

Die Beschäftigung in Bulgarien ist Gegenstand von zahlreichen Untersuchungen und Analysen. Unlängst veröffentlichte die Vermittleragentur Manpower die Ergebnisse ihrer jüngsten Untersuchung über die neuesten Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt. Im Interview für Radio Bulgarien fasst sie die Geschäftsführerin Nadja Wassilewa zusammen.

„Die besten Karrierechancen bieten momentan die Industrie, die Finanzdienstleistung und die Baubranche“, sagt Nadja Wassilewa einleitend. „Unsere Umfrage ergab, dass die Arbeitgeber in diesen drei Branchen durchaus positive Erwartungen für das nächste Quartal haben, einschließlich in Bezug auf die Beschäftigung.“

Laut Nadja Wassilewa besteht ein positiver Trend, denn von den befragten 750 Unternehmen waren diejenigen, die Personal einstellen wollen, um 4% mehr, als jene, die stagnieren oder gar Stellen abbauen werden. 17% der befragten Arbeitgeber haben neue Mitarbeiter bereits eingestellt. Fast zwei Drittel der Firmen haben jedoch stagniert und entsprechend keine neuen Arbeitsplätze geschaffen. Angesichts dieser Zahlen stellte die Umfrage fest, dass trotz Wirtschaftskrise und allgemeiner Stagnation die Teilzeitarbeit in Bulgarien nach wie vor keinen Fuß fassen kann.

„Bulgarien hat da Nachholbedarf“, stellt Nadja Wassilewa fest. „Konkret geht es dabei nicht nur um Teilzeitjobs, sondern auch um Heimarbeit und Stundenlohn. In anderen Ländern, wo die Arbeitslosigkeit ein Problem ist, sind das drei Möglichkeiten, sich Abhilfe zu verschaffen. Bulgarien sollte jedoch auch in Richtung Ausbildung nachdenken, und insbesondere Integration von Flüchtlingen.“

Während Sofia und Plowdiw als Oasen der Prosperität gelten, beschreiben die befragten Unternehmer die Wirtschaftslage als eher unsicher. In der Umfrage von Menpower verweisen sie zudem auf den inzwischen chronischen Fachkräftemangel. Zugleich aber haben viele Arbeitgeber keine eigene Strategie entwickelt, wie sie auf diese Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt reagieren könnten. Welche Rolle spielen die Regierung, und konkret das Bildungssystem, bei der Förderung der Berufsbildung?

„Die Rolle der Regierung dabei ist sehr wichtig, leider reagiert sie jedoch sehr langsam auf das Problem“, meint Nadja Wassilewa. „Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist sehr dynamisch. Man sollte auch bedenken, wie sich die jungen Menschen auf diesem dynamischen Arbeitsmarkt integrieren. Das gilt auch für die älteren Generationen, die ihre Erfahrungen den nachkommenden Generationen nicht übermitteln können. All das sind Fragen, die in Bulgarien ungelöst sind“, sagt Nadja Wassilewa abschließend.

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Kostadin Atanassow


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