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Mit Koffer, Kleingeld in der Tasche und großen Hoffnungen...

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Wie viele Bulgaren werden wohl in diesem Jahr nach Arbeitsmöglichkeiten in den EU-Ländern suchen, in denen bislang Arbeitsaufnahmebeschränkungen herrschten? In Großbritannien erwartete man bereits am 1. Januar den Beginn einer Flutwelle aus Rumänien und Bulgarien, doch diese setzte nicht ein. Sie wird es auch nicht, denn rund drei Millionen Bulgaren und Rumänen arbeiten bereits in anderen EU-Ländern. Die siebenjährige Arbeitsbeschränkungsfrist ist nun abgelaufen, die Einstellungen der Bürger in Bulgarien und Rumänien hat sich aber auch geändert.

„Die Zahl jener, die weiterhin einen großen Willen haben und nach Arbeit in anderen europäischen Ländern suchen wollen, ist unbedeutend klein“, versichert Christo Simeonow, Leiter der Abteilung „Freie Bewegung der Arbeitskräfte, Migration und Integration“ am hiesigen Arbeits- und Sozialministerium. Als Problem werden keinesfalls die bulgarischen und rumänischen Fachleute angesehen, die im Ausland arbeiten, sondern die Niedrigqualifizierten, die entsprechend wohl kaum Arbeit finden, dafür aber Sozialhilfe beanspruchen könnten. Viele Länder sehen ihre Sozialsysteme, aber auch Arbeitsmärkte gefährdet.

„Wie groß auch die Zahl der Bulgaren ausfallen sollte, die Bulgarien verlassen werden, stellt sie keinesfalls eine Gefahr für die anderen Arbeitsmärkte dar“, sagt weiter Simeonow. „Es besteht eher für Bulgarien die große Gefahr, denn seit Jahren dauert die Tendenz der Flucht hochqualifizierter Arbeitskräfte an. Um sie wieder ins Land zu holen, führen wir seit 2008 turnusmäßig Informationstage durch, an denen wir über die reale Lage auf dem bulgarischen Arbeitsmarkt informieren und ihnen die Arbeitsmöglichkeiten in ihrer Heimat verdeutlichen. Bulgarien ist zudem bestrebt, fremde Arbeitskräfte aus dem Ausland anzulocken. In diesem Zusammenhang wurde vor zwei Jahren die sogenannte „Blue Card“ in Bulgarien eingeführt.“

Jenen Bulgaren, die ihrerseits anderswo nach besseren Arbeitsmöglichkeiten suchen wollen, sei angeraten, sich vordem gründlich über ihr Zielland zu informieren. Wer beispielsweise nach Deutschland will, sollte unbedingt die entsprechende Broschüre lesen, die in der bulgarischen Botschaft in Berlin ausgearbeitet wurde.

„Ich will allen wärmstens ans Herz legen, sich vor Reisebeginn eingehend über die Arbeitsbedingungen in Deutschland zu informieren. Dazu haben wir in Zusammenarbeit mit den deutschen und bulgarischen Gewerkschaften eigens eine Broschüre erarbeitet“, sagt Tinka Troewa, Leiterin der Abteilung zu Arbeits- und Sozialfragen an der bulgarischen Botschaft in Berlin. „Unsere Broschüre ist ins Internet gestellt und man kann sie auf der Seite des bulgarischen Arbeits- und Sozialministeriums finden. Sie ist auf Bulgarisch und leicht zugänglich. Es werden Informationen erteilt, wie man in Deutschland nach Arbeit suchen kann und was man dringend noch vor Reisebeginn wissen muss. Wir sprechen auch über die Risiken, die auf die Bulgaren im Ausland lauern.“

Die Broschüre informiert an erster Stelle, welche Dokumente man bei der Arbeitssuche und Arbeitsaufnahme in Deutschland benötigt. Außerdem wird die dortige Arbeitsmarktlage geschildert und auf arbeitsrechtliche Besonderheiten hingewiesen.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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