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Shaul Kamiza Raz: Unsere Gefühle für Bulgarien sind wärmer und inniger

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Foto: BGNES

Im Vorfeld eines der hellsten Kirchenfeiertage in Bulgarien - dem Tag des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung - und des jüdischen Neujahrs hat die israelische Botschaft eine Wohltätigkeitskampagne für die Hochwasseropfer von Misia und Kruschowitza im Nordwesten Bulgariens gestartet. Das Vorhaben unter dem Motto "Ein warmes Herz" ist Teil der Initiative "Tue etwas Gutes" der Shalom-Organisation der Juden in Bulgarien, die 2008 anlässlich des 65. Jahrestages der Rettung der bulgarischen Juden auf den Weg gebracht wurde.

"Israel unterstützt jeden Staat in Not. Dabei sind unsere Gefühle für Bulgarien natürlich wärmer und inniger", sagte Botschafter Shaul Kamiza Raz in einem Interview für Radio Bulgarien. Gemeinsam mit dem Bulgarischen Roten Kreuz, Shalom, bulgarischen und israelischen Krankenhäusern, Ärzten und Privatfirmen will Israel mit Lebensmittepaketen, Wasser, Getränken und Schultaschen mit Inhalt für die Kinder sowie Stiefeln, Schaufeln, Materialien und Masken zur Reinigung und Ausbesserung der Häuser, Kindergärten und Schulen in beiden betroffenen Ortschaften im den Betroffenen helfen. Die Kampagne soll am Donnerstag, dem 18. September auf dem Zentralplatz in Misia ihren Abschluss finden. Die Hilfe für die betroffenen Bulgarien sei nicht sehr groß, komme dafür zur rechten Zeit, am rechten Ort und von Herzen. Aber ist nicht jede Wohltat eine Wohltat, wenn sie von Herzen kommt?

"Wie stark die Hilfe ist, hängt davon ab, mit wie viel Herzenswärme man das Vorhaben umsetzt. Vom Verständnis, das es richtig ist, anderen in Not zu helfen", sagt der Botschafter. "Es ist etwas anderes, wenn ein Reicher kommt und meint: `Hier hast du 100.000 Dollar!`, der Wert dieses Geldes ist nicht der gleiche, wie das Geld desjenigen, der von dem wenigen, was er hat, etwas von Herzen abgibt. Das ist das Wesen der Wohltätigkeit. Deswegen haben wir unsere Aktion auch `Èin warmes Herz` genannt. Das ist die Stärke und das Maß unserer Hilfe."

Dabei betont Shaul Kamilza Raz die Dankbarkeit des jüdischen Volkes für das vom bulgarischen Volk erfahrene Gute während des Zweiten Weltkrieges. Aber nicht nur das ist der Grund für Kampagne "Tue etwas Gutes" 2014 - "Ein warmes Herz".

"Die Ideologie des Staates Israel ist vor allem darauf ausgerichtet, jedem Staat zu helfen, der in Not ist", betont der israelische Botschafter. "Selbst beim gegenwärtigen Konflikt in Syrien oder in unserem Konflikt im Gaza-Streifen erweist Israel permanent und bedingungslos humanitäre Hilfe. Wir haben sogar zwei Krankenhäuser gebaut - eines an der Grenze zum Gaza-Streifen, das andere - an der Grenze mit Syrien. Dort werden alle Kranken und Verletzten aufgenommen, schwerwiegendere Fälle werden in andere israelische Krankenhäuser im Landesinneren gebracht", so der Botschafter und weiter:

"Unsere Gefühle für Bulgarien sind jedoch wärmer und inniger. Auch aufgrund unserer historischen Beziehungen. Auch deshalb, weil Bulgarien seine Juden nicht daran gehindert hat, nach Israel auszuwandern. Ich kann jedoch auch sagen, dass Bulgarien sehr gut versteht, dass Bulgarien und Israel vor dem Hintergrund der gegenwärtigen komplizierten Lage in der Welt Strategiepartner mit gemeinsamen Interessen sind. Unsere jetzige Hilfe für die Hochwasseropfer ist ein Zeichen der Solidarität und Freundschaft. Wir helfen nicht, um den Staat dabei abzulösen oder um Schlagzeilen in der Presse zu machen. Wir wissen, dass der Staat alles tut, was in seinen Kräften steht. Auch wissen wir, dass die EU für solche Situationen Gelder bereitgestellt hat, wobei Bulgarien die entsprechende Sorge tragen muss, dass die Gelder auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Das ist eine solidarische Initiative."

Übersetzung: Christine Christov


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