Viel Blasmusik, feurige Tänze und ausgezeichnete Laune – all das bietet die diesjährige Ausgabe des Winterfestivals „Brazzobrazzie“, das an diesem Wochenende im „Sofia Live Club“ ausgetragen wird. Ideenvater des Festivals ist der Posaunist Welislaw Stojanow, der zu den talentiertesten Jazzmusikern Bulgariens gehört. Er spielt in einigen Jazz- und World-Music-Formationen und hat vor einigen Jahren eine eigene Band auf die Beine gestellt, die „Brazz ViliDJ“ heißt.
Welislaw Stojanow hat sich zum Ziel gesetzt, den Blasmusikorchestern in Bulgarien zu neuem Ruhm zu verhelfen. Ohne die aktive Teilnahme der Blechbläser geht es natürlich nicht. In den letzten Jahren wurde das Publikum Zeuge einer kräftigen Ausweitung des Genres, besonders in Europa einschließlich der Balkanregion. Interessant ist die Verquickung von Jazz, World Music, Zigeunermusik, Reggae und Ska unter den Klängen von Blechblasinstrumenten.
Über die jüngste Ausgabe des Festivals „Brazzobrazzie“ erzählte uns Welislaw folgendes: „In diesem Jahr gibt es wieder ein wunderbares Festival mit viel Blasmusik und Tänzen“, erzählt der Musiker. „Die Bands sind sehr gut, wobei der erste Tag einheimischen Gruppen vorbehalten ist. Eingeladen wurde u.a. „V.S.O.P.“ – hinter der Abkürzung verbirgt sich „Varna Swing Orchestra Project“. Diese Musiker sorgen für Blasmusikklänge in der Schwarzmeerstadt Warna. Daher schlug ich ihnen vor, unser Winterfestival zu eröffnen. Sie versetzen uns in die Swing-Ära der Goldenen 30er des vergangenen Jahrhunderts. Unter den bulgarischen Teilnehmern ist auch die Funk-Gruppe „Funky Miracle“. Meiner Meinung nach ist das die erfolgreichste Jugendgruppe und verdient eine größere Aufmerksamkeit. Sie entwickelt sich sehr gut und macht viele neue Aufnahmen.“
Was hat nun der zweite Festivalabend parat?
„Am zweiten Abend werden zwei italienische Bands in den Mittelpunkt gerückt werden“, erzählt Welislaw Stojanow. „Das sind „Radio Zastava“ und „Ottoni Animati“. Ich lege großen Wert darauf, dass auf dem Festival gediegene Blasorchester aus verschiedenen Teilen Europas auftreten, weil sie in jedem Land anders klingen. So wird eine breite Musikpalette geboten. Die zwei italienischen Orchester gefallen mir sehr und können auf die meisten Festivalteilnahmen verweisen. Sie haben daher ein ausgezeichnetes Festivalprogramm.“
„Ottoni Animati“ versetzt uns nach Sizilien, wo alle elf Musiker der Band geboren wurden. Wie die meisten Instrumentalisten ihres Kalibers interpretieren sie problemlos traditionelle, wie auch moderne Rhythmen. „Radio Zastava“ ist seinerseits ein wahrer Cocktail an Nationalitäten: Italiener, Österreicher, Slowenen und Bosniaken. Das Gemisch so unterschiedlicher Kulturen lädt die Musik entsprechend auf.
Die vierte Ausgabe des Festivals „Brazzobrazzie“ wird mit Sicherheit laut und mit viel Stimmung enden, denn am dritten und letzten Festivaltag werden „Zuralia Orchestra“ und „Fanfare Ciocarlie“ die Bühne betreten. Das erste Orchester wird zum ersten Mal in Bulgarien auftreten. Es vermischt traditionelle Zigeunermusik mit rumänischer Folklore, Jazz, Reggae und Latinorhythmen. Näheres sagte uns der Festivalleiter Welislaw Stojanow: „Am dritten Abend und letzten Abend werden wir in die Rhythmen Rumäniens eintauchen können. In der letzten Zeit haben sich zwei sehr gute Balkanorchester hervorgetan, die die Musik unserer Region erfolgreich in der ganzen Welt vorstellen. Das eine ist die Gruppe von Marko und Boban Marković, die vor zwei Jahren bei uns auftrat. Nun haben wir „Fanfare Ciocarlie“ eingeladen. Das ist das zweite Orchester, das seit Jahren die World Music auf den unterschiedlichsten Kontinenten popularisiert. Die Musiker spielen wirklich virtuos.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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