„Güte ist die wahre treibende Kraft in der Welt, je gutherziger wir zueinander sind, umso ein besseres Leben werden wir alle führen“, sagte der junge Mann aus Kardschali und weiter:
„Ich bin Haki Kan – ein 29-jähriger Schriftsteller aus Kardschali. Ich engagiere mich für wohltätige Zwecke und schreibe, das sind meine beiden Hauptbeschäftigungen. Ich möchte, dass meine Worte und Taten meine Mitmenschen inspirieren“.
So beginnt unsere heutige Geschichte über das gute Vorbild eines Jungen, der in Armut geboren und aufgewachsen ist, den Großteil seiner Kindheit allein gelebt hat, sich selbst erzogen und gebildet hat und sich sehr große Ziele gesetzt hat. Das alles im Namen des Guten für die Welt und für die anderen.
Sein erstes Buch „Großartiger als das Leben“ erschien vor zwei Jahren. „Der Weg des Helden“ wurde kürzlich in Bulgarien veröffentlicht. Es ist eine Art Autobiografie über die Schwierigkeiten, die er seit seinem sechsten Lebensjahr bis heute erlebte, über die Einsamkeit, den Mut und den Willen zum Leben. Ein großer Teil der Einnahmen von seinen Büchern wird für die Finanzierung seiner Wohltätigkeitsaktionen der letzten Jahre verwendet.
Haki Kahn hat allen Grund, wütend auf das Schicksal und die harten Prüfungen des Lebens zu sein. Er wurde 1994 geboren und wuchs bei seiner Mutter und Großmutter auf. Aufgrund tiefster Armut traf seine Mutter die schwierige Entscheidung, ihren damals 6-jährigen Sohn allein zu lassen und ins Ausland zu gehen.
"Da sie in Bulgarien kein Geld für unseren Lebensunterhalt verdienen konnte, beschloss meine Mutter, nach Griechenland zu gehen. Als ich sechs Jahre alt war, kaufte sie einen ganzen Sack voll mit Dingen, die ich gern esse und ging. Das einzige, was sie vorher zu mir sagte, war: “Mach niemandem die Tür auf“, erinnert sich Haki Kan mit einem Lächeln. „Viele mögen es für äußerst unverantwortlich halten, dass eine Mutter ihr Kind so zurücklässt, aber sie hatte ein sehr schwieriges Leben, und ich bin ihr sogar dankbar, weil sie das alles für mich getan hat. Ich glaube nicht, dass die Menschen ein leichtes Leben haben sollten. Sie sollten ein schwieriges Leben haben, um die wichtigen Lektionen zu lernen“, ist Haki Kahn heute überzeugt.
Er versuchte auch, weit weg von der Heimat zu leben. Nachdem seine Mutter ihr Leben in den Niederlanden geоrdnet hatte, rief sie ihn zu sich. Er hielt aber drei Monate durch und traf eine für sein Alter von 14 Jahren sehr reife Entscheidung. Er sagte, dass er alles, was er erreichen kann, in Bulgarien erreichen will. Und er kehrte in die Heimat zurück.
In dieser Lebensphase entdeckte Haki seine Liebe zu den Worten und deren Macht und begann zu schreiben. Am Anfang waren es Liedertexte. Mit 18 stellte er sich das große Ziel, ein Buch zu schreiben, das gelesen wird und Menschen auf der ganzen Welt inspiriert. Ein Buch, das die persönliche Geschichte von Haki Kan aus Kardschali überdauert und viele weitere ähnliche Geschichten über das „Bezwingen“ des Lebens nach sich zieht. Ihm zufolge suchen und lesen bereits Leser aus 15 Ländern, sogar in Amerika, seine beiden veröffentlichten Bücher.
Die Autobiografie „Der Weg des Helden“ beschreibt buchstäblich sein Leben – wie er bei Null anfing, welche Ziele er sich setzte und wie er sie erreichte, erzählte er Galina Stefanowa für BNR Kardschali.
Es gibt Hunderte von Wohltätigkeitsveranstaltungen, die Haki Kan in den letzten Jahren organisiert hat. Von der Reinigung von Flussbetten und Parks bis hin zur Reaktion auf Dutzende SOS-Posts auf seiner Facebook-Seite für bedürftige Familien. Die Hilfe ist für jede Familie spezifisch – Lebensmittel, Windeln, Kleidung, Schuhe für Kinder oder Erwachsene. Das Gleiche gilt für Tiere in Not. Einige bringt er zum Tierarzt, anderen gibt er Futter und für einige sucht er ein Zuhause.
„Für mich gibt es keine kleinen oder falschen guten Taten. Wir helfen dort, wo wir tatsächlich helfen können – sei es einem Mensch oder einem Tier in Not. Wir tun etwas, um die Welt hier und jetzt besser zu machen, mit dem Wenigen, das von uns abhängt“, sagte Haki Kan, der dieses Jahr zusammen mit Gleichgesinnten vielen seiner Mitbürger zu Weihnachten geholfen hat. Sie haben etwa 160 kg Nahrungsmittel an bedürftige Menschen verteilt und ihnen auf diese Weise schönere Feiertage und einen reicher gedeckten Tisch beschert.
Text: Wessela Krastewa, nach einem Interview von Galina Stefanowa, BNR-Kardschali
Übersetzung: Tichomira Krastewa
Redaktion: Rossiza Radulowa
Fotos: Facebook / Haki Kan
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