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Als „eine kleine vegetarische Pizza“ bezeichnete der bulgarische Finanzminister Simeon Djankow den Haushalt 2010. Dabei sei das für das Gesundheitssystem vorgesehene Stück eines der kleinsten, und zwar nicht nur wegen des allgemein kleinen Staatshaushaltes, sondern auch wegen der Weltfinanzkrise. Daher bekommen die Krankenhäuser um ca. 150 Millionen Euro weniger.
Weniger Geld gibt es im nächsten Jahr auch für die Prophylaxe und für die Rückerstattung der Kosten für Medikamente. Die Mittel der Krankenkasse werden auch gekürzt. Soweit ist eines klar – es kommt ein schweres Jahr auf uns zu, sowohl für die Ärzte, als auch für die Patienten. Am schwierigsten wird aber die Situation der Krankenhäuser sein, weil sich ihre Schulden über die Jahre nur vergrößert haben.
„Die Schulden der Krankenhäuser sind in Bezug auf den Haushalt sehr beunruhigend“, sagte der bulgarische Gesundheitsminister Boschidar Nanew. „Im Vergleich zum Jahr davor sind sie von etwa 16 auf fast 25 Millionen Lewa gewachsen. Man hat aber bereits begonnen, die Verantwortlichen zu überprüfen, um zu sehen, warum die Krankenhäuser solche Berge von Schulden gemacht haben“.
Das ist ein ernst zu nehmendes Problem, wenn man bedenkt, dass ein kleines Land wie Bulgarien über 300 Krankenhäuser hat. Seit über 10 Jahren versucht man sie zu privatisieren - bislang ohne Erfolg. Im Februar 2008 hat das Parlament dann endlich grünes Licht dafür gegeben. Nur 64 Kliniken und Krankenhäuser wurden als strategisch wichtig für das Land aus der Privatisierung ausgeschlossen. Tatsache ist aber, dass es bislang immer noch kein privatisiertes Krankenhaus gibt. Die Befürworter dieser Idee versprechen sich davon eine bessere Behandlung und eine Modernisierung der Ausrüstung der Anstalten. Sie meinen auch, dass dadurch mehr Geld darin fließen wird. Das Interesse der Investoren aber hängt vom Gesundheitsreform ab und davon, ob das Monopol der nun existierenden Krankenkasse weiter bestehen wird.
Laut Prognosen, wird dieses Monopol erst nach 2010 abgeschafft werden können. Nach Meinung des Gesundheitsministers Boschidar Nanew, wirkte sich die Finanzkrise auch negativ darauf aus, weil auch diejenigen, die in einem Krankenhaus in Bulgarien investieren wollen, eine Zusatzfinanzierung brauchen werden. Dies sei aber in der gegenwärtigen Finanzsituation äußerst schwierig. „Abgesehen davon, dauert eine Privatisierung mindestens 8 bis 9 Monate“, erklärte weiter Minister Nanew.
Trotz Krise will aber das Ministerium die Gehälter der Notärzte um 10 Prozent erhöhen. Auch die Kosten für die Behandlung von bestimmten Erkrankungen, die von der Krankenkasse übernommen werden, werden erhöht. Die Krankenhäuser werden auch konkrete Mittel aus dem Haushalt bekommen und werden Rechenschaft dafür abgeben müssen, wie sie ausgegeben wurden.
Übersetzung: Milkana Dehler
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