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Der Immobilienmarkt 2010

Foto: Milka Dimitrowa
Im vergangenen Jahr machte die Finanz- und Wirtschaftskrise vor allem der Baubranche zu schaffen. Die ausländischen Investitionen schrumpften. Und gerade diese sorgten in den letzten Jahren für starken Aufwind in der Branche. Viele Bauobjekte liegen gegenwärtig auf Eis. Die meisten Wohnimmobilien werden zunehmend billiger. Preisstabil sind lediglich hochwertige Immobilien. In bezug auf hochwertige Büroräume und Logistikimmobilien hat Bulgarien noch Aufholbedarf. Fachleute prognostizieren gerade für dieses Jahr einen Aufschwung in der Sparte Gewerbeimmobilien.

Führende Immobilienunternehmen prognostizieren für dieses Jahr Schnäppchenpreise für Wohnungen, eine starke Konkurrenz und ein großes Angebot an Gewerbeimmobilien. Nach Jahren des Booms sind die Immobilienpreise im vergangenen Jahr um rund ein Drittel geschrumpft. Dieser Trend soll sich, so Branchenexperten, auch in diesem Jahr fortsetzen. Für das erste Halbjahr 2010 prognostiziert Polina Stojkowa von „Bulgarian Properties“ wenig Verträge und weiter fallende Immobilienpreise. „Die Preise werden erst mit steigender Wirtschaftsleistung wieder anziehen“, so die Fachfrau. Gekauft wird vor allem, um die persönlichen Wohnbedürfnisse zu decken, weniger aus Investitionsabsichten. Zudem werden sich günstigere Kredite positiv auf den Branchenumsatz auswirken.

Fachleuten zufolge werden in der Sparte Ferienimmobilien auch 2010 russische Käufer die Nase vorn haben. Die Russen verhandeln über den größten Rabatt und kaufen Qualität weit über dem üblichen Massenstandard. Allerdings wurden 2009 fünfmal weniger Ferienimmobilien verkauft als im Jahr zuvor, vor allem an der Schwarzmeerküste. Eine bevorzugte Lokalität auch für rumänische Käufer.

In bezug auf Büroimmobilien raten die Fachleute der Forton-Agentur jetzt zu langfristigen Mietverträgen, da man derzeit günstige Konditionen verhandeln könne. Tanja Kosewa-Boschewa, Chefin des Europäischen Handelszentrums, erwartet in diesem Jahr den Abschluss einiger großer Gewerbeprojekte entlang des Boulevards Zarigradsko Chaussee, eine der Hauptverkehrsadern der bulgarischen Hauptstadt. Sofia wird sich zunehmend europäischen Großstädten annähern, in denen hochwertige Bürogebäude an großen Hauptverkehrsstraßen situiert sind. In den kommenden Jahren ist in Sofia ein ähnlicher Trend zu erwarten – entlang der neuen U-Bahn-Abschnitte.

In diesem Jahr sollen 416.000 m² Gewerbeflächen Typ Kaufhaus fertiggestellt werden. Aufgrund des Baubooms der letzten Jahre hätten künftige Mieter jetzt eine große Auswahl, so die Fachleute von Forton. Auch die großen Handelsketten, die sich bereits in Bulgarien niedergelassen haben, wollen weiter expandieren und brauchen dafür geeignetes Terrain. Auch kleine Firmen können sich jetzt nach günstigen Gewerbeflächen umsehen. Für das erste Halbjahr rechnet man in der Bausparte Gewerbeimmobilien mit einer Stagnation. Ein Aufschwung ist frühestens in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten, wenn die europäischen Staaten die Krise allmählich hinter sich lassen. Zudem könnte die gegenwärtige Situation führende internationale Handelsunternehmen, die bisher nicht am bulgarischen Markt präsent sind, dazu veranlassen, ihre Strategie zu überdenken und sich der günstigen Mietkonditionen für Gewerbeimmobilien in Bulgarien zu bedienen.

Laut Forton-Experten sollen in diesem Jahr 35.000 m² Industrieimmobilien fertiggestellt. Laut Alexander Tanew, Forton-Manager für Industrieimmobilien, sehen die Investoren dieser Sparte trotz Krise optimistisch in die Zukunft. Tanew zufolge werden besonders im Bereich Lagerflächen die Preise nach unten gehen und den Quadratmeterpreis von 5 Euro wohl kaum überschreiten. Langfristig gesehen, werden sich Unternehmen, die eigentlich den Bau eigener Industrieimmobilien geplant hatten, für eine Anmietung entscheiden, was der Sparte frischen Aufwind bringen könnte.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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