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Russland wird den Bau des neuen bulgarischen Atomkraftwerkes „Belene“ finanzieren

Der bulgarische Minister für Wirtschaft und Energie Trajtscho Trajkow (m.) mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Schmatko (r.) und dem Generaldirektor der russischen staatlichen Korporation für Atomenergie (Rossatom), Sergej Kirienko (l.) 
Foto: Tanja Harisanowa
Russland wird den Bau des neuen bulgarischen Atomkraftwerkes „Belene“ über ein speziell für diesen Zweck gegründetes Unternehmen finanzieren und im Laufe von zwei Jahren 1,9 Milliarden Euro darin investieren. Bulgarien will in dieser Zeit nach einem strategischen Investor Ausschau halten. Das wurde nach einem Treffen des bulgarischen Ministers für Wirtschaft und Energie Trajtscho Trajkow mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Schmatko und dem Generaldirektor der russischen staatlichen Korporation für Atomenergie (Rossatom) Sergej Kirienko bekannt.

„Das Atomkraftwerk „Belene“ ist der erste neue Atommailer in dieser Region Europas und der erste hat wesentliche Wettbewerbsvorteile“, sagte Kirienko und weiter: „Würden wir weitere anderthalb bis zwei Jahre warten, würde dieser Vorteil verschwinden“. So begründete er den Wunsch der russischen Seite eigene Mittel zu investieren, solange Bulgarien einen strategischen Investor für den Bau des zweiten bulgarischen Atomkraftwerkes sucht. Moskau wird in diesem Jahr knapp 400 Millionen Euro investieren, womit auch die von Russland, Deutschland und Frankreich produzierten Anlagen bezahlt werden sollen. Im nächsten Jahr sollen weitere anderthalb Milliarden Euro investiert werden. Für die Investitionen wird es keine staatliche oder korporative Garantie geben. Was erwartet Russland für diese Investitionen zu bekommen?

„Wir sind absolut überzeugt von der Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität des Projektes „Belene““, sagt Sergej Kirienko. „Einen Teil der Mittel investieren wir temporär. Wenn die bulgarische Regierung einen Investor ausgewählt hat, wird er das Projekt finanzieren und uns das Geld zurückerstatten, das wir bis zu diesem Moment investiert haben. Einen weiteren Teil der Mittel sind wir bereit als dauerhafte Beteiligung zu investieren, um als Aktionäre am Bau des Atomkraftwerkes „Belene“ beteiligt zu sein. Wir haben die finanziellen und rechtlichen Instrumente besprochen, mit deren Hilfe diese Vereinbarungen verwirklicht werden können.“

Moskau könnte für seine Kredite einen Anteil von 30-35 % des Mailers bekommen. Die Finanzierung durch Russland wurde notwendig, weil die Banken das Projekt in seiner gegenwärtigen Form nicht finanzieren wollten. Im Herbst zog sich auch der strategische Investor – das deutsche RWE-Unternehmen – zurück. Die bulgarische Regierung möchte die staatliche Beteiligung am Projekt von 51 % auf 20-30 % reduzieren und andere Investoren dafür gewinnen. Um den Bau von „Belene“ fortzusetzen wird man eine spezielle gemeinsame Firma gründen. Bulgarien wird sich daran mit der Sacheinlage der bisherigen Investitionen von rund einer Milliarde Euro beteiligen.

„Das ist der Wert sowohl der Aktiva auf dem Baugrund, als auch der Baugrund selbst“, sagte der Ministers für Wirtschaft und Energetik Trajtscho Trajkow. „Teil der Sacheinlage sind auch die bisher gemachten Ausgaben für materielle und nichtmaterielle Aktiva, wie Berater- und andere Dienstleistungen. Das Projekt soll so strukturiert werden, dass es für den strategischen Investor attraktiv wird.“

Die zwei Minister für Energiewirtschaft diskutierten bei ihrem Treffen auch den laufenden Zustand der Projekte für den Bau der Erdgaspipeline „Burgas-Alexandrupolis“ und der Erdölpipeline „South Stream“, nachdem die rumänische Seite bekannt gab, dass sie vom Konzern „Gasprom“ zur Teilnahme am Projekt eingeladen wurde. Das könnte als Suche nach einer alternativen Streckenführung an Bulgarien vorbei gewertet werden. Um so mehr als wenige Tage vor dem Treffen der zwei Minister der Chef von „Gasprom“ Alexej Miller unerwartet in Bulgarien eintraf und eine Beschleunigung des Projektes und die Gründung einer gemeinsamen Firma für die künftige Gaspipeline anmahnte.

„Bulgarien ist für uns ein wichtiger und bedeutsamer Partner für die Verwirklichung des Projektes „South Stream“, erklärte der russische Minister für Energiewesen Sergej Schmatko. „Wir werden in nächster Zukunft die bisherigen Gespräche und Schlüsselpunkte des Projektes Revue passieren lassen, um alle Prozesse der Koordination zwischen unseren zuständigen Organisationen zu beschleunigen.“

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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