Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Die transeuropäischen Fußgängerautobahnen überqueren auch Bulgarien

Die Gesamtlänge der Routen auf unserem Territorium ist 1 600 Kilometer
Foto: Weneta Nikolowa
Europa ist von vielen Kommunikationsadern durchkreuzt – von Schienen, Autobahnen, Gas- und Erdölleitungen, Transportkorridore etc. Sie alle haben zum Ziel unser Leben einfacher und komfortabler zu machen. Gleichzeitig gibt es auch die so genannten „Fußgängerautobahnen“. Das sind insgesamt 11 gekennzeichneten Fußgängerrouten, die durch einigen der bedeutendsten Bergketten des Kontinents verlaufen. Bulgarien wird von drei von ihnen erfasst.

Die Trekkingliebhaber kennen sehr gut diese Routen, die das Beste des alten Kontinents hervorbringen und quer durch Europa verlaufen. In Bulgarien schlendern sie entlang den Hängen einiger Gebirgsketten und führen an quirlenden Wasserfällen und kristallklaren Gebirgsseen, schattigen Wäldern und sonnigen Weiden und Naturschutzgebieten vorbei. Die Gesamtlänge der Routen auf unserem Territorium ist 1 600 Kilometer, was für ein kleines Land wie Bulgarien relativ viel ist. Ein Vorteil dieser Wanderrouten ist nach Meinung von Experten ihre hervorragende Kennzeichnung. Auch die hohe Frequenz an Hütten und Herbergen ist eine Garantie dafür, dass Sie mit Sicherheit nicht unter freiem Himmel die Nacht verbringen werden.

E3, E4 und E8, das sind die Namen der transeuropäischen Fußgängerautobahnen, die durch Bulgarien verlaufen. Sie sind sehr gut in den entsprechenden Reiseführern und Landkarten beschrieben, die sowohl bei uns, als auch im Ausland zu finden sind. Um diese Routen aber zu bewältigen, brauchen Sie eine solide Erfahrung im Bergsteigen und gute Ausrüstung. Eben in Bulgarien endet auch die bekannteste transeuropäische Route – E3. Sie ist fast 10 000 Kilometer lang und verläuft von Skandinavien bis ans Schwarze Meer in Bulgarien. Auf unserem Territorium durchquert sie den nordbulgarischen Berggipfel Kom und geht entlang des Balkangebirges bis hin zu Kap Emine im Schwarzen Meer. „Diese Route wurde schon lange vor der Wende bekannt, als die internationale Tourismusorganisation begonnen hat, sie auf unserem Gebiet zu kennzeichnen“, erklärt Georgi Karpatschew aus der bulgarischen Tourismusvereinigung.

„Das ist eine reine Gebirgsroute mit einer Gesamtlänge von über 700 Kilometern“, sagt er. „Sie verläuft durch ca. 100 Berggipfel. Unter seinen Vorteilen sind die fast 30 Berghütten, die auf beiden Seiten des Balkangebirges gebaut sind. Sie befinden sich in einem Abstand von mindestens einen Tagesmarsch voneinander entfernt, so dass die Wanderer am Ende jeder Etappe sich dort ausruhen können, um Kräfte für die nächste Wanderung zu sammeln. Die Route verläuft auch durch den höchsten Gipfel des Balkangebirges, den Berg Botew, mit einer Höhe von 2 376 Meter und durchquert den Nationalpark „Zentralbalkan“ sowie andere Naturschutzgebiete. Die ganze Route ist in 20 bis 25 Tage ohne große Anstrengungen zu durchwandern. Danach kann man mit ruhigem Gewissen behaupten, dass man die Berge des Landes kennen gelernt hat“.


Es ist auch oft empfehlenswert, von den vorgeschriebenen Wegen abzugehen und die unteren Teilen der Berge zu erforschen, um die einzigartigen Ortschaften zu besuchen, die ihre eigene Atmosphäre bewahrt haben. Das sind Trjawna, Boschenzi, Apriltschi, Trojan, Kalofer u.a., wo man bequem in einem Familienhotel übernachten kann. Nach den langen Übergängen in der Natur, wird Ihnen der Kontakt mit der Zivilisation gut tun, bevor sie wieder in die urbane Welt eintauchen. Georgi Karpatschew empfehlt daher die Fußgängerautobahn E 4. In Bulgarien beginnt sie von Witoscha Gebirge bei Sofia und verläuft durch die schönsten Landschaften von Rila und Pirin Gebirge geht über die Grenzgebirge Slawjanka nach Griechenland weiter. Das ist eine rein alpine Wanderroute, die den Zauber der hohen Berge des Landes zeigt. Darunter sind der höchste Gipfel auf dem Balkan Musala mit 2 925 Metern, Wichren mit 2 914 u.a. Insgesamt über 100 Berggipfel, darunter auch mehrere Zweitausender provozieren die adrenalinsüchtigen Abenteurer. Wenn Sie sich aber noch nicht so sicher in den hohen Bergen fühlen, sollten Sie die Route E 8 wählen, die durch Südostbulgarien verläuft. Dort schlendern sich die weichen Biegungen des Rohdopen Gebirges – eines der malerischsten in Bulgarien. Mehr darüber erzählt weiter Georgi Karpatschew:

„In Bulgarien beginnt diese Route im Rila-Bergkurort Borowetz und verläuft über den Gipfel Musala bis in den Rohdopen“, sagt er. „Sie wurde so gewählt, dass sie die schönsten Stellen in diesem Teil des Landes wie Flusstäler, Schluchten und Höhlen zeigen kann. In den Ostrohdopen verläuft diese Wanderroute entlang den jüngsten archäologischen Ausgrabungen, die aus frühester prähistorischer Zeit stammen. Dieses Gebirge ist weicher und sanfter als die anderen, deswegen kann man hier fast das ganze Jahr über wandern. Die Gesamtdauer der Route ist etwa zwei Wochen. Hier gibt es nicht so viele Hütten, aber dafür verschiedene alte Dörfer, wo man auch übernachten kann. Nach Bulgarien verläuft diese Route in die Türkei weiter“.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Weneta Nikolowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Eine Legende kehrt zurück – der Kinderliedwettbewerb „Wie die Löwen“

Der Nationale Musikwettbewerb „Wie die Löwen“ wird zu neuem Leben erweckt und findet vom 18. bis 20. Oktober im Konzertsaal des BNR Warna. Der Musikwettbewerb erfreut sich großer Beliebtheit. Die Kinder und Jugendlichen, die sich beworben..

veröffentlicht am 19.10.24 um 12:40

Besucher der Sternwarte in Kardschali können Sonnenspektakel beobachten

Anlässlich des Stadtfeiertags der südbulgarischen Stadt Kardschali am 21. Oktober ist der Eintritt in das astronomische Observatorium mit Planetarium „Slawej Slatew“ frei. Wenn das Wetter es zulässt, können die Besucher die Sonne und..

veröffentlicht am 19.10.24 um 10:25

Die Bewohner des Dorfes Welitschka sind stolz auf ihre zwei hundertjährigen Eichen

Es gibt keinen Einwohner im nordostbulgarischen Dorf Welitschka, der nicht von den beiden hundertjährigen Eichen wüsste, die zum Naturerbe der Siedlung gehören. Die beiden Bäume von der Art Quercus spp. wurden im Jahr 1990 eingezäunt und mit..

veröffentlicht am 13.10.24 um 09:40