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Bulgarische Wirtschaft überwindet langsam die Krise

„Der Währungsrat wird uns zu eng; wir müssen den Euro vollwertig zu nutzen wissen“, sagt Georgi Prohaski, Vorsitzender des Zentrums für Wirtschaftsentwicklung.
Foto: Tanja Harisanowa
Experten prognostizieren für dieses Jahr in Bulgarien ein Wirtschaftswachstum von einem Prozent. Obwohl im ersten Halbjahr 2010 die bulgarische Wirtschaft weiterhin schrumpft, sind seit Jahresbeginn erste Anzeichen einer Belebung zu verzeichnen.

Die Antikrisenmaßnahmen, die von den verschiedenen Wirtschaftssubjekten in Bulgarien getroffen wurden, scheinen langsam zu greifen. Laut Angaben des Zentrums für Wirtschaftsentwicklung sei ein Aufwärtstrend beim Export zu spüren. Die bulgarische Ausfuhr war noch im vergangenen Jahr ausgesprochen EU-orientiert – ganze 64 Prozent der exportierten bulgarischen Waren gingen in die Union. Nunmehr wird verstärkt auf alternative Ausfuhrmärkte gesetzt. Noch laufe aber nicht alles wie gewünscht, meinte Georgi Prohaski, Vorsitzender des Zentrums für Wirtschaftsentwicklung.

„Bulgarien kommt langsam aus der Krise heraus, gleichzeitig damit sind aber Anzeichen einer Strukturkrise in der Wirtschaft vorhanden, was sich wiederum wachstumshemmend auswirken wird. Diese Art Krise wird einerseits von der Struktur unserer Wirtschaft, insbesondere der Industrie und andererseits vom Geschäftsklima und einer Reihe von ungelösten Frage in Bezug auf neue ausländische Investitionen bedingt. Unser Wirtschaftswachstum wurde vor wenigen Jahren vor allem durch Immobilienhandel und Bauwesen generiert und erreichte sechs Prozent. Die meisten Investitionsinteressen waren auf diese zwei Bereiche ausgerichtet. Nunmehr muss das Wirtschaftswachstum von der Industrie gesichert werden, in die die ausländischen Investitionen gelenkt werden müssen. In diesem Zusammenhang ist eine nachdrücklichere Innovationspolitik gefragt, bei der neue Wirtschaftszweige gestützt werden müssen, die zu einem Wirtschaftswachstum beitragen können“, meint Georgi Prohaski.

In den ersten zwei Monaten dieses Jahres sind 28 Millionen Euro Investitionen aus dem Ausland nach Bulgarien geflossen, was einen absoluten Tiefstand darstellt. Die globale Krise hat den Investitionsstrom stark gedrosselt - bis Ende dieses Jahres werden voraussichtlich nicht mehr als 2,5 Milliarden Euro in Bulgarien erwartet. Laut dem Vorsitzenden des Zentrums für Wirtschaftsentwicklung Georgi Prohaski werden die Antikrisenmaßnahmen der Regierung den Haushalt dieses Jahr über Wasser halten können, die Frage stehe aber noch aus, woher das Wirtschaftswachstum kommen solle. „Der Währungsrat wird uns zu eng; wir müssen den Euro vollwertig zu nutzen wissen“, sagt Prohaski und betont:

„Eine der grundlegenden Aufgaben der Regierung muss darin bestehen, weiterhin den Beitritt Bulgariens zur Eurozone vorwärts zu bringen. Aus diesem Grund müssen Haushaltsdefizit und Inflation gesenkt werden. Wir vom Zentrum für Wirtschaftsentwicklung sind gegen Steuererhöhungen zum Stopfen der Haushaltslöcher. Es müssen ganz einfach die Ausgaben verringert werden. Falls die Haushaltseinnahmen weiterhin so mager ausfallen, wird gegen Mitte des Jahres eine Korrektur des Haushaltes notwendig, indem die Ausgaben weiter gekürzt werden müssen. Eine Erhöhung der Steuern ist ebenso wenig wie die Aufnahme von Krediten eine gute Lösung. Wir brauchen niedrige Steuersätze, die mit der Einführung des Euro automatisch kommen werden. Daher müssen wir unseren Beitritt zur Eurozone keinesfalls aus den Augen lassen“, ist Georgi Prohaski, Vorsitzender des Zentrums für Wirtschaftsentwicklung, überzeugt.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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