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Energierevolution – Wo steht Bulgarien?

Das bulgarische Parlament war Gastgeber einer Fachkonferenz im Rahmen der Europäischen Grünen Woche
Foto: Tanja Harisanowa
Die Abhängigkeit der Europäischen Union von importierten Energieträgern wird bis 2030 auf voraussichtlich 65 Prozent ansteigen. Gleichzeitig damit steigt der Bedarf an Erdgas beträchtlich. Es ist mehr als klar - eine neue Politik muss her, um den Anteil an erneuerbaren Energieträgern am Energiemix der Europäischen Union zu erhöhen. Auch die schädlichen Kohlendioxidemissionen müssen überzeugend verringert werden. Die Umweltminister der Union werden in der kommenden Woche zu diesem Thema diskutieren.

In Bulgarien diskutierte man im Rahmen der Europäischen Grünen Woche auf einer Fachkonferenz im bulgarischen Parlament. Zu diesem Problemkreis äußerte Parlamentspräsidentin Zezka Zatschewa:
„Die schärfste Wirtschaftskrise nach dem Zweiten Weltkrieg hat gezeigt, dass wir unsere Einstellung zu den Ressourcen unseres Planeten überdenken müssen. Die Wirtschaft kann sich nur schwer auf der Grundlage der traditionellen Energieträger weiterentwickeln“, ist Zatschewa überzeugt und betont: „Die Treibhausgase führen offensichtlich zu Klimaänderungen. Um hier etwas zu ändern, müssen wir als erstes unsere Einstellung zur Umwelt verändern. Bulgarien ist als EU-Mitglied an diesem Umdenkprozess beteiligt. Die Entwicklung der Energiebranche ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance.“

Die Verringerung der schädlichen Gasemissionen ist jedoch eine teure Sache – die EU wird 81 Milliarden Euro aufwenden müssen, um sie auf 30 Prozent zu senken. Die ehemalige bulgarische EU-Kommissarin Meglena Kunewa meldete gewisse Zweifel an, ob wir das strategische Ziel erreichen und führend bei solchen Investitionen sein werden. Der derzeit bedeutendste Investor in Projekte zur umweltfreundlichen Energiegewinnung ist China. Die EU reiht sich erst an dritter Stelle ein. Eine Road-Map Europas für die Klimaveränderungen bis 2050 setzt einen Akzent auf Windenergie, Biomasse und andere erneuerbare Energieträger.

„Wenn Europa diesen Weg ernsthaft beschreitet, sind uns 5.000 Quadratmeter Solarzellen, 100.000 Windturbinen, 200 Millionen Elektro-Kraftfahrzeuge und ein ausgesprochen effektives Energieverbundnetz notwendig,“ listet Kunewa auf. „Falls wir dieses Ziel nicht erreichen, müssen wir 100 neue Kernkraftwerke bauen. Natürlich ist eine Spezialisierung je nach bestehenden Bedingungen ratsam. So werden Spanien und Italien auf die Sonnenenergie setzen, Großbritannien und Irland auf die Windenergie und die Gezeitenenergie und Osteuropa auf die Biomasse. Gefragt ist eine dynamische Wirtschaft, Sicherheit der Energiezustellungen und absolute Sicherheit der europäischen Verbraucher und der europäischen Wirtschaft.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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