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Wie kommt Bulgarien aus der Krise heraus?

Wie kommen wir aus der Krise heraus? Die Zunahme der Ausfuhr der letzten Monate brachte die bulgarische Wirtschaft über ihren Tiefpunkt hinaus. Die Fachleute sprechen tapfer von einem Aufschwung. Klein und offen, mit einem sehr engen Binnenmarkt ist die bulgarische Volkswirtschaft außerordentlich abhängig vom Geschehen um uns herum. Zum ersten Mal seit anderthalb Jahren ist eine positive Tendenz in der Industrie zu vermerken. Entscheidend ist die Stabilisierung der Lage in Deutschland, wo die bulgarischen Unternehmen ihre Produktion absetzen. Positiv in der bulgarischen Ausfuhr im letzten Jahrzehnt sind die Hightech-Produkte. Ihr kleiner Anteil ist von 4 auf 8 Prozent gestiegen. Die Hightech-Produkte gehören zu den wenigen Waren, bei denen es während der Krise ein Wachstum gab. Die Ausfuhr hat auch negative Seiten. Ein großer Teil der bulgarischen Ausfuhr ist mit Naturressourcen verbunden, die von der Marktkonjunktur abhängig sind. Dass sind z. B. die Buntmetalle. Auch bei den ausländischen Direktinvestitionen gibt es einen bedeutenden Rückgang, aber diese Tendenzen gelten sowohl für unsere Nachbarländer, als auch für die entwickelteren Volkswirtschaften.

Welche Möglichkeiten und Ideen für die Entwicklung der bulgarischen Wirtschaft gibt es?
„Zunächst – Stimulierung der qualitativen Investitionen in Hightech-Produktionen“, sagt der stellvertretende Minister für Wirtschaft, Energiewesen und Fremdenverkehr Ewgeni Angelow. „Die Investitionen waren im letzten Jahrzehnt vor allem in Immobilien, Finanzinstitutionen und zu einem kleinen Teil in Produktionsanlagen konzentriert. Ein wichtiger Faktor ist die Schaffung von „grünen“ Arbeitsplätzen, weil wir Traditionen bei der Produktion von elektrischen Anlagen und Energiesystemen haben. Diese Tendenzen für energie-sparende Produktionsanlagen sind Teil der Entwicklungsstrategie bis 2020. Die zweite Achse ist die Stimulierung der Innovationen für die effektivere Nutzung der Arbeitskraft und des Kapitals. Wenn wir von Innovationen sprechen, meinen wir nicht nur die Informationstechnologien, sondern die Innovationen in fast jedem Sektor. Die Erhöhung der Qualifikation der Arbeitskraft ist eine Priorität in mehreren Bereichen. Welche Wirtschaftspolitik und bevorzugte Sektoren wir auch schaffen, ihre Grundlage müssen drei Dinge sein, in die ständig investiert wird. Das sind Bildung, Infrastruktur und Institutionen.“

In letzter Zeit wird oft von der Notwendigkeit eines neuen wirtschaftlichen Entwicklungsmodells gesprochen. Ewgeni Angelow meint, dass vier Dinge außerordentlich wichtig sind und Teil dieses Modells werden müssen:

„Eines ist das Anwachsen der Ausfuhr der Hochtechnologiewaren und –dienstleistungen“, sagte er. „Zweitens, die Zunahme des Mehrwertes in den traditionellen Industrien, die auf den Naturressourcen und der billigen Arbeitskraft aufgebaut sind. Von nun an wird es darum gehen, dass bei den Dingen, in denen wir traditionell gut sind, ein höherer Mehrwert generiert wird. Die Zunahme der ausländischen Investitionen in der Industrie ist der nächste Faktor. Hier haben wir offensichtlich einen Wettbewerbsvorteil, weil ein großer Teil der Schwerindustrie in Westeuropa zu den Ländern in unserer Region übergegangen ist. Und viertens, Bulgarien zum Eingangstor für große Warenströme zu machen, die in die Europäische Union kommen. Hier haben wir eine Reihe von Vorteilen. In diesem Sinne waren auch die Verhandlungen mit unseren chinesischen Partnern, für die das außerordentlich vorteilhaft ist.“

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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