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Jugendwelle Sofia: Das internationale Projekt TRANSFORM und die Kunst der Jugend

Foto: Weneta Pawlowa
Studentenwerke haben im April die Räumlichkeiten der Nationalen Galerie für ausländische Kunst in Sofia erfüllt. Sie kamen aus 10 verschiedenen Kunstakademien und Universitäten in Südosteuropa, genauer aus Bukarest, Belgrad, Istanbul, Thessaloniki, Skopje, Tirana, Zagreb, Ljubljana, Sarajevo und Sofia. Die Ausstellung ist Teil des internationalen Projektes TRANSFORM 2011. Die Idee dafür wurde vor vier Jahren in Istanbul bei einem Treffen zwischen der Führung der dortigen Akademie für schöne Künste und der Akademie in Sofia geboren.

Die erste Ausgabe von TRANSFORM war letztes Jahr in Istanbul. Der Name symbolisiert den Wunsch nach Veränderung und Erneuerung und nach Zusammenarbeit zwischen den Kunstakademien in der Region. Laut Irina Mutaftschiewa, Direktorin der Galerie, ist das Projekt ganz im Sinne einer Welttendenz für die Kooperation der jungen Menschen mit den Museen. Dort wird das vor uns Geschaffene aufbewahrt, aber man soll auch das Interesse der jüngeren Generation wecken. Auch die Unterrichtsweise an der Kunstakademie im neuen Jahrhundert hat sich verändert.

„Es wurde festgestellt, dass die akademischen Werte, die wir vermittelt bekommen haben, zum größten Teil überholt wurden“, erklärte die Direktorin der Galerie. „Heute werden neue Gebiete der Kunst erforscht. Die Studenten von heute haben eine viel schnellere Lebensart, sie sind allein deswegen nicht mehr dazu veranlagt, die Natur zu beobachten und sie dann in ihrer Kunst zu verarbeiten. Sie haben aber andere Werte, eines davon ist, dass sie früher reif werden“.

Den Beweis dafür kann man auch in den Werken der Ausstellung finden. Es gibt hier sowohl Malerei, als auch Grafiken, Skulpturen, Multimedia, angewandte Künste, Design und Fotografie. Sie sind alle miteinander vermischt, neben Digitaldrücke gibt es Ölbilder und Textilarbeiten. Es gibt auch eine Installation aus acht Monitoren, auf denen man gleichzeitig das Geschehen in unterschiedlichen europäischen Städten verfolgen kann. Einige Werke beeindrucken mit dem Einfallreichtum der Autoren. Darunter ist eine bunte Skulptur, die aus Plastikverschlüssen gebaut ist. Wenn Sie zu Hause alte Schrauben, Nägel u. ä. haben, werfen Sie sie nicht weg. Damit kann man wunderbare Kompositionen erstellen. Die Ideen kann man sich aus einigen Ausstellungsstücken holen.

„Wie wir wissen, ändern sich die Tendenzen in der Kunst heute sehr schnell“, meint Konstantin Kostow, Student der Kunstakademie in Sofia. „Das bedeutet, dass die Studenten maximal schnell sich daran anpassen sollen. Daher sind ihre Interessen an ganz neue Ausdrucksmittel gerichtet. Die Studenten aus verschiedenen Kunstschulen kommunizieren auch via Internet viel einfacher miteinander und die Kunst wird zum globalen Phänomen“.

Im Rahmen der Ausstellung TRANSFORM 2011 gab es auch eine internationale Konferenz zum Thema akademische Kunstausbildung und moderne Kunst. Mileta Prodanowitsch, Dozent an der Akademie in Belgrad hat auch daran teilgenommen. Seiner Meinung nach hilft das Projekt für die Realisierung des Bologna Prozesses in der Ausbildung. Das bedeutet vor allem einen Vergleich zwischen den Bildungssystemen der einzelnen Länder und den Studienkredite und den europäischen Qualitätswerte.

„Das Programm sieht eine große Mobilität der Studenten vor“, so Dozent Prodanowitsch weiter. „Sie haben die Möglichkeit, Fachsemester an Partneruniversitäten zu absolvieren. Die Ausstellung ist daher sehr wertvoll sowohl für die Studenten, als auch für die Dozenten. Wir haben auch Arbeiten aus unserer Jahresausstellung in Belgrad mitgebracht, die unserer Meinung nach am besten das Profil unserer Akademie präsentieren. Darunter gibt es sowohl traditionelle, als auch ganz moderne Arbeiten, die sich der neuen Ausdrucksmittel bedienen“.

Ein Teil des Projektes sind auch Werke aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, darunter auch Zeichnungen der Kunstakademie, die im Jahre 1896 gegründet wurde.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Weneta Pawlowa


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