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Blickpunkt Balkan

Griechisches Parlament billigt Massenentlassungen
Das griechische Parlament hat ein umstrittenes Gesetz gebilligt, mit dem Massenentlassungen im öffentlichen Dienst möglich werden. Demnach sollen bis Ende 2014 weitere 15.000 der insgesamt 700.000 Staatsbediensteten entlassen werden, davon 4.000 noch in diesem Jahr. Die Verabschiedung dieser Sparmaßnahme war eine der Voraussetzungen für die Gewährung der nächsten Kreditsumme an Athen. Die Rede ist von insgesamt 6,8 Milliarden Euro, 2,5 davon bis Ende dieses Monats. Die anvisierten Massenentlassungen wurden im Parlament heftig debattiert und stießen verständlicherweise auch in der griechischen Öffentlichkeit auf großen Widerstand. Als Opfer der Einsparpläne gilt vor allem die Kommunalpolizei, die in Athen erneut auf die Straße ging, um gegen mögliche Entlassungen zu protestierten, wie Tausende andere auch. Viele Bürgermeister gingen ebenfalls auf die Straße, da die Sparmaßnahme als erstes die Gemeindeeinrichtungen, wie Schulen treffen werde.

Erdogan für Boykott von Kreditkarten
Der türkische Ministerpräsident Recep Erdogan ist erneut gegen die Banken ins Feld gezogen und hat seine Landsleute aufgerufen, keine Kreditkarten zu benutzen. "Lasst die Finger von den Kreditkarten", warnte er und erinnerte die Menschen daran, dass nicht die Reichen die Zeche zahlen, sondern die Armen. Die Kreditkarten würden zu unbegründetem Konsum verleiten und die Menschen nur noch weiter in den Abgrund reißen. Der türkische Regierungschef griff in seinen Ausführungen auch erneut die "Zinslobby" an, der er die Schuld für die Wirtschafts- und Finanzkrise zuschob.

Serbien befindet sich einen Schritt vor dem EU-Beitritt
"Serbien ist in die letzte Phase der Beziehungen mit der Europäischen Union eingetreten, bevor es die volle Mitgliedschaft erlangt", sagte EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle bei seinem jüngsten Besuch in Belgrad. Er beglückwünschte die serbische Regierung zur Aufnahme der Beitrittsverhandlungen, die die EU-Staaten beim EU-Gipfel in Juni beschlossen hatten.
Einen maßgebenden Einfluss habe die im April getroffene Vereinbarungen zwischen Serbien und Kosovo ausgeübt, die im Mai durch einen Aktionsplan ergänzt wurde. "Der Verhandlungsprozess, der bald beginnen wird, wird einige Jahre dauern", kündigte Füle jedoch an. Der Erweiterungskommissar werde nächste Woche den Entwurf des Verhandlungsrahmens der Beitrittsverhandlungen vorstellen. Seinen Worten nach soll die erste Beitrittskonferenz mit Serbien allerspätestens im Januar 2014 stattfinden. Laut Füle müsse Serbien einige wichtige Schritte unternehmen. Als erstes müsse es einen Chefunterhändler für die Beitrittsverhandlungen und Etablierung der notwendigen Strukturen für den Prozess der Beitrittsverhandlungen ernennen und zweitens die eingeleiteten Reformen nachhaltig wirken lassen. Ferner solle Serbien die im Dialog mit Pristina getroffenen Vereinbarungen umsetzen und die dauerhafte Aussöhnung in der Region vorantrieben.

Griechenland mit erfolgreicher Sommersaison
Der griechische Fremdenverkehr habe sich von der Krise des vergangenen Jahres sehr gut erholt und verzeichne hohe Zuwachsraten, meinen Branchenvertreter. "Das Land ist der große Gewinner der Sommersaison", ist man sich bei Thomas Cook sicher. Bei TUI, Europas größtem Veranstalter von Pauschalreisen, belegt das Land "im Ranking der beliebtesten Flugreiseziele bei unseren Gästen Platz Drei". Auch bei Europas größtem Lastminute-Reiseverkäufer L'tur liegt Griechenland in Vorderster Reihe: "Unsere Top 3 sind Mallorca, Griechenland und die Türkei."

Gestohlene Kunstwerke absichtlich verbrannt
Polizeiexperten sind sich einig, dass die im vergangenen Jahr in Rotterdam gestohlene Bilder von Monet, Picasso und anderen Malern in Rumänien verbrannt worden sind. Die Mutter eines der Räubers hatte es zwar bereits gestanden, aber keiner wollte eine solche Kunstschändung glauben. Nunmehr hat es die Expertise bestätigt: In der Asche des betreffenden Ofens wurden Nägel und Pigmentreste gefunden, die aus der Herstellungsepoche der gestohlenen Bilder stammen, sagte Ernest Oberländer-Tarnoveanu, Direktor des Historischen Museums in Bukarest, der Nachrichtenagentur dpa. Die entsprechende Expertise sei fertig und werde nun der Staatsanwaltschaft übergeben. Die als Komplizin mitangeklagte Mutter habe alle sieben gestohlenen Bilder, darunter Werke von Picasso und Monet, in ihrem Ofen in der Hoffnung verbrannt, die Beweise für die Tat zu beseitigen.
Im Oktober 2012 waren aus der Rotterdamer Kunsthalle zwei Werke von Claude Monet sowie je eines von Pablo Picasso, Henri Matisse, Paul Gauguin, Meyer de Haan sowie Lucian Freud entwendet worden. Die Bilder sind im Wert von 50 bis 100 Millionen Euro. Aufnahmen der Überwachungskameras halfen der Polizei bei der Lösung des Falls und im Januar konnten zwei Männer im Alter von 25 und 28 Jahren in Rumänien festgenommen werden. Inzwischen sind sechs Verdächtige in Haft; der Prozessbeginn ist für den 13. August angesetzt.

Zusammengestellt von: Wladimir Wladimirow


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