Vor sieben Jahren bezeichnete der damalige Premierminister Sergej Stanischew die Befreiung der in Libyen zu Unrecht zu Tode verurteilten bulgarischen Krankenschwestern als den größten Erfolg der bulgarischen Diplomatie der letzten 20 Jahren. Iwajlo Kalfin - damals Außenminister, hat angedeutet, dass auch eine von Großbritannien vorgeschlagene Strategie ihre Rolle gespielt hat. Er berichtete über die führende Rolle der EU beim Verhandlungsprozess mit der libyschen Regierung und bedankte sich bei Frankreich für die Vermittlung.
„Natürlich ist alles gut, wenn das Ende auch gut ist. Hat aber die bulgarische Diplomatie tatsächlich Grund, auf ihre Leistung stolz zu sein, nach dem die Saga mit den Krankenschwestern über acht Jahre gedauert hat? Wie genau waren die Rollen im komplizierten internationalen Spiel verteilt und wer hat den unberechenbaren Gaddafi dann doch übertrumpft, ist noch fraglich. Aber für die fünf damals befreiten Bulgarinnen und den palästinensischen Arzt hat das glückliche Ende nur einen Namen – Cecilia Sarkozy, heute Attias. Das erklärte bei einer Pressekonferenz im BNR gestern Kristiana Waltschewa , die vom Gaddafis Regime als „das Gehirn“ des makabren Szenarios bezeichnet wurde, bei dem über 400 libysche Kinder im Kinderkrankenhaus von Bengazi angeblich absichtlich mit AIDS infiziert wurden.
Plötzlich war ich mitten in einem Actionfilm wie die mit James Bond, schreibt in ihrer Autobiographie Cecilia Attias, die damals die Endphase der Verhandlungen in Libyen geführt hat. Sieben Jahren nach der Befreiung der „bulgarischen Geiseln“ , wie sie sie nennt, kam Cecilia Attias nach Bulgarien.
„Ich war von dem warmen und herzlichen Empfang hier sehr überrascht“, sagte sie. „Ich habe auch festgestellt, dass weder die Politiker, noch die Menschen selbst die dramatischen Ereignissen von damals vergessen haben. Ich war auch froh festzustellen, dass die Krankenschwester in guter Verfassung sind. Sie sind zu ihrem Leben und zu ihrem Beruf zurückgekehrt. Ich war sehr positiv darüber überrascht, dass die Menschen in Bulgarien mich immer noch in Erinnerung haben.“
Das Treffen zwischen Cecilia Attias und den mit ihrer Hilfe befreiten Krankenschwestern war bewegend. Nach der schicksalhaften Nacht von 24. Juli 2007 hatten sie zum ersten mal Zeit über das Geschehen von damals zu sprechen. Da beide Seiten nur einzelnen Fragmenten von damals kannten, versuchten sie nun das Puzzle zusammenzubringen. „Ich habe noch nie in meinem Leben so viel geweint“, berichtete Cecilia Attias über die Stunden nach der Befreiung von Walja, Sneschana, Nasja, Walentina, Kristiana und dem Palästinenser Aschraf. 2007 wurde die Französin zu Ehernbürgerin von Sofia ernannt, die Auszeichnung bekam sie aber erst jetzt überreicht. Bei der feierlichen Zeremonie war sie von der Jahrtausendalten Geschichte der Stadt überrascht.
„Ich habe ein neues Land für mich entdeckt“, sagte sie. „Das letzte mal habe ich nur die Landebahn des Flughafens gesehen. Ich habe für mich ein wunderbares Land mit alten Traditionen entdeckt, das Nachfolger verschiedener Zivilisationen ist, die alle hier ihre Spuren hinterlassen haben. Bulgarien hat ein tolles archäologisches Erbe, das der Welt gezeigt werden muss. Das ist ein Land, das ich mit großem Vergnügen wieder besuchen werde.“
Übersetzung: Milkana Dehler
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