Rumen Bajrakow wurde 1939 geboren. Er absolviert die Nationale Musikakademie Pantscho Wladigerow mit den Spezialfächern Dirigieren bei Prof. Konstantin Iliew und Piano bei Prof. Panka Pelischek. Lassen wir den Meister in einem Interview aus dem Archiv des Bulgarischen Nationalen Rundfunks selbst zu Wort kommen:
"Vermutlich habe ich die Arbeitsorganisation von Prof. Pelischek bei der Ausbildung ihrer Schützlinge geerbt. Heute wird der Akademismus-Begriff eher im negativen Sinne verwendet. Prof. Pelischek hat sich stets durch hohen Akademismus im positiven Sinn ausgezeichnet. Sie forderte von ihren Studenten eigenständiges Denken, das Vordingen in tiefe Details des entsprechenden Werkes. Sie hat den Grundstein für mein Klavierspiel und musikalisches Denken gelegt."
Nach seiner Diplomierung studiert Rumen Bajrakow zwei Jahre am Santa-Cecilia-Konservatorium in Rom. Seine Lehrer sind Professor Franco Ferrara (Dirigieren) und Guido Agosti (Piano). Hören wir nun eine denkwürdige Aufnahme der Philharmonie Russe unter Leitung von Rumen Bajrakow - einen Ausschnitt aus dem vierten Teil der Symphonie Nr. 4 von Gustav Maler mit der Solistin Walentina Alexandrowa.
Im Alter von gerade einmal 29 Jahren wird er Dirigent der Plowdiwer Philharmonie. In einem Interview aus dem Archiv unseres Hauses teilt der seine Gefühle nach seinem ersten Auftritt mit der Truppe mit: "Nach dem Konzert bleibt die Zufriedenheit über ein wunderbares Zusammenspiel mit dem Orchester. Ich möchte meine Sympathie für dieses Orchester bekunden, das mich so herzlich aufgenommen hat. Diese Künstler haben ein sehr hohes Verantwortungsgefühl für die hohen Ziele und Aufgaben der Sinfonik. Die Plowdiwer Philharmonie ist ein eingefleischtes Team. Ich möchte dem Orchester meinen Dank aussprechen, das zu meiner Dirigentenlaufbahn beigetragen hat."
Rumen Bajrakow ist vor mehr als einem Jahrzehnt von uns gegangen. Für seinen Beitrag wurde er vom Verband der bulgarischen Musik- und Tanzschaffenden (2001) postum mit der "Goldenen Lyra" ausgezeichnet.
Übersetzung: Christine Christov
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