Die an der bulgarisch-griechischen Grenze gelegene Gemeinde Momtschilgrad beschloss eine erhebliche Summe auszugeben, damit das hiesige Krankenhaus weiter funktionieren kann. Es sorgt für rund 50.000 Menschen in der Stadt und ihrer Umgebung. Die großen Schwierigkeiten, die notwendigen medizinischen Kader sicherzustellen, die es auch in anderen Regionen des Landes gibt, könnten überwunden werden, dank der Initiative der Gemeindeleitung, Medizinstudenten und solche, die es werden wollen, finanziell zu unterstützen. Als Gegenleistung werden sich die jungen Ärzte verpflichten, nach Abschluss ihrer Ausbildung im örtlichen Krankenhaus zu arbeiten.
Gegenwärtig arbeiten im Krankenhaus von Momtschilgrad 18 Ärzte; sie reichen aber nicht aus, um eine gute Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, sagt der Bürgermeister Akif Akif. „Als wir auf der Gemeindesitzung den Finanzbericht der Gesundheitseinrichtung besprachen, kam die Idee auf, dass die Gemeinde den Unterhalt von Medizinstudenten übernimmt. Zu diesem Zweck werden wir jährlich 50.000 Euro aus den eigenen Einkünften – den Immobiliensteuern, Patentgebühren usw. abzweigen.“ Bevorzugt werden junge Menschen, die in der Stadt geboren und aufgewachsen sind und in Momtschilgrad arbeiten und leben wollen.
„Die einzige Bedingung ist, dass sie nach Abschluss ihrer Ausbildung im örtlichen Krankenhaus mindestens fünf Jahre arbeiten. Diese Idee wurde von der Leitung des Krankenhauses begrüßt, das bereit ist, eine fördernde Entlohnung zu garantieren und zusätzliche Bezahlung für höhere persönliche Leistungen. Für Studenten aus anderen Städten oder Gemeinden werden wir auch Wohnungen zur Verfügung stellen. Es werden Treffen mit Eltern und Studenten stattfinden, die in Momtschilgrad arbeiten und leben wollen. Das ist die Idee.“
Es ist besser einen Arzt zu haben, als 100 Meter Asphalt auf irgendeiner Strasse, sagt Bürgermeister Akif Akif weiter. „Falls wir in diesem Jahr lediglich drei Studenten haben, die wir durch ein Stipendium und Semestergebühren unterstützen, dann wird die Summe natürlich weniger als 50.000 Euro sein. Im nächsten Jahr könnte es um mehr Studenten gehen.“ In den Dörfern in größerer Entfernung vom medizinischen Zentrum kann man nicht einmal einfache Manipulation durchführen, dort gibt es niemanden, der eine Spritze verabreichen kann.
Die gegenwärtige Leitung der Gemeinde Momtschilgrad hat das Krankenhaus buchstäblich gerettet, indem sie einen Kredit aufgenommen hat, um den größten Teil der finanziellen Verpflichtungen des Krankenhauses zu bezahlen. Das Gebäude wurde durch ein geschütztes Projekt in Stand gesetzt und saniert. Das geschah auch dank des Geldes, das die Bewohner der Stadt und der Region gesammelt haben. Auch dieser Teil Bulgariens wurde von den Prozessen betroffen, die in den letzten gut zwei Jahrzehnten das Land betreffen – Arbeitslosigkeit und Auswanderung. Viele Bewohner der Gemeinde arbeiten in Europa – Deutschland, Holland, Belgien, Dänemark oder England. „Es ist normal im Ausland einer Arbeit nachzugehen, um seine Familie finanziell zu unterstützen, wenn man hier arbeitslos ist“, sagt Akif Akif. Schlecht ist, dass mindestens 30 % auch ihre Familie zu sich holen. So wird die Region weiter entvölkert.“
Übersetzung: Vladimir Daskalov
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