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Wasserstrategie – еin „Ding der Unmöglichkeit“

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Foto: BTA

Unlängst verabschiedete die bulgarische Regierung die langerwartete Strategie zur Entwicklung der Wasserwirtschaft in unserem Land. Die Probleme in diesem Bereich sind enorm und wurden Jahre lang vor sich hin geschoben. Die Zahlen hören sich erschreckend an: so z.B. gehen 50 bis 80 Prozent des Trinkwassers auf dem Weg zum Endverbraucher verloren. Was das Abwasser anbelangt, so wird es bei lediglich zwei Drittel der Bevölkerung reguliert abgeleitet und nur die Hälfte davon passiert Kläranlagen. Im Jahre 2010 lagen zu dieser Kennziffer innerhalb der EU lediglich Rumänien und Malta hinter Bulgarien.

Die neueste Wasserstrategie soll nun für Abhilfe sorgen. Sie umfasst eine Periode von zehn Jahren und stellt sich ehrgeizige Ziele. Was die Umsetzung anbelangt, betrachten sie viele Experten eher als ein „Ding der Unmöglichkeit“. Denn: erstens werden enorme Investitionen vorausgesetzt und zweitens sollen die Projekte in rasantem Tempo verwirklicht werden.

Für die Wasserver- und Entsorgung sind mehr als 12,2 Milliarden Euro an Investitionen notwendig. Das ist für bulgarische Verhältnisse eine enorme Summe. Ein Vergleich mit den vorgesehenen EU-Zuschüssen für diesen Bereich verdeutlicht die Höhe der Summe: für den gesamten Zeitraum von 2007 bis 2020 sind weniger als zwei Milliarden Euro an Hilfen geplant! Bedenkt man, dass rund zwei Drittel der Summen einerseits die Regierung auftreiben und andererseits die Wasserversorgungsfirmen zusteuern müssen, wird klar, dass der Wasserpreis in die Höhe schnellen wird.

Falls für die Ableitung und Säuberung des Brauchwassers weiterhin jährlich nur 83 Millionen Euro bereitgestellt werden, wird Bulgarien die EU-Anforderungen frühestens in 35 Jahren erfüllen können. Die EU legte jedoch eine Übergangsfrist von acht Jahren fest, die noch dazu Ende dieses Jahres ausläuft. In 282 Gemeinden müssen Klärwerke gebaut werden; lediglich in elf von ihnen haben sie ihre Arbeit aufgenommen; die Verwirklichung von 66 Projekten wurde auf den Zeitraum 2014 bis 2020 verschoben; alle übrigen Vorhaben befinden sich noch in der Planungs- oder Bauphase. Es ist stark umstritten, ob Bulgarien mit der EU einen Aufschub der Frist vereinbaren kann. Falls dieses „Wunder“ nicht geschehen sollte, werden wir alle tief in die Tasche greifen müssen, denn die Sanktionen werden Bulgarien hart treffen.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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