Wenn die Outsourcing-Unternehmen keine Probleme haben, geeignetes Personal zu finden, müssen andere einen langen Atem haben, um überhaupt an Fachkräften heran zu kommen. Es mangelt an Bedienung, Köchen und Barkeeper für das Hotel- und Gastronomiegewerbe, was die Branche bereits in Panik versetzt hat. Das gute Personal bevorzugt eine bessere Bezahlung im Ausland. Allein in der Hauptstadt gibt es bereits 40 Anästhesiologen weniger, als geplant. Im Gesundheitswesen ist der Mangel an Fachkräften am deutlichsten zu spüren – es fehlen bereits Krankenschwestern und jede Menge Fachärzte überall im Land.
Leider gibt es seitens der Regierung trotz akuter Gefahr noch keine adäquate Lösung des Problems. Das Internet wimmelt nur von Jobangeboten für die Sommersaison. Nur an der nördlichen Schwarzmeerküste werden 2.000 Menschen gebraucht und die Arbeitsämter haben ihr Potential bereits ausgeschöpft. Die besten bulgarischen Köche arbeiten in Deutschland, wo sie bereits als Anfänger zwischen 2.000 und 2.500 Euro im Monat bekommen. Die Gastronomiebetreiber in Bulgarien haben Schwierigkeiten sogar Hilfspersonal für die Küche zu finden. Die Angebote in Spanien, Italien und Großbritannien sind offensichtlich viel verlockender gewesen.
Nur in ausgewählten Hotels am Schwarzen Meer kann ein erfahrener Chefkoch ca. 1.000 Euro im Monat bekommen, aber nur, wenn er alle Feinheiten seines Berufs ins Detail kennt. Die bulgarischen Zimmermädchen verdienen auf den griechischen Inseln fast doppelt und dreifach so viel wie in Bulgarien, wenn auch nicht mehr. Wenn die Hotelbesitzer hierzulande etwas großzügiger gewesen wären, wäre auch das Personal lieber hier geblieben. Dafür kommen aber nun Arbeitskräfte aus Rumänien und Moldawien zu uns, für die die Zahlungsbedingungen hier scheinbar besser sind und das obwohl die Gehälter in Rumänien höher als bei uns sind.
Die Dozenten an den bulgarischen Tourismushochschulen haben angeboten, Visa für Studenten aus Drittstaaten für die Dauer von sechs Monaten auszustellen, um die Löcher in der Branche während der Saison zu stopfen. Etwa 250-300 Euro im Monat bekommt man an der Rezeption eines Hotels an der Küste, wenn man drei Fremdsprachen spricht. Hübsche Mädchen gibt es bei uns wahrhaftig genug, aber solche, die dazu noch Englisch, Deutsch und Russisch können, etwas weniger. Auch die Rettungsschwimmer werden bald eine Seltenheit sein, denn sie bekommen ebenfalls viel mehr für ihre Leistung außerhalb Bulgariens.
In Frankreich sind bulgarische Fachärzte gefragt, am besten bezahlt dort sind die Herzspezialisten, die 70 bis 100 Tausend Euro im Jahr verdienen. In den Fachkreisen wird behauptet, dass 9 von 10 jungen Ärzten sofort nach ihrer Habilitation ins Ausland gehen. Die Prognose ist, dass in 5-6 Jahren Bulgarien am schärfsten das Problem spüren wird. Deutsche Firmen suchen bulgarische Krankenschwestern, die auf Dauer in Deutschland bleiben sollen. In Großbritannien sind auch Krankenpflegerinnen aus Bulgarien gefragt, allerdings mit einer etwas niedrigeren Bezahlung als das britische Personal. Holländische und spanische Speditionen bevorzugen bulgarische Kraftfahrer. „Leider suchen die hochqualifizierten Fachkräfte aus Bulgarien lieber eine Stelle im Ausland“, hat sich ein bulgarischer Arbeitgeber bei einer der letzten Jobbörsen laut beschwert. Er selber hat nach Personal für eine Hotelanlage in Baltschik an der bulgarischen Schwarzmeerküste gesucht, leider ohne großen Erfolg.
Übersetzung: Milkana Dehler
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