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Ivet Lalova – einst ausgemustert, heute wieder im Rampenlicht

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Foto: BGNES

Man hatte sie vor neun Jahren ausgemustert. Ivet Lalova – die schnellste weiße Frau der Welt. Damals war sie gerade mal 20. Vor ziemlich genau zehn Jahren sorgte sie in Plowdiw für Furore – Lalova lief über 100 Meter nicht nur einen neuen Landesrekord, sondern die Saisonbestzeit. 10,77 Sekunden!

"Plötzlich war ich kein Kind mehr, die ganze Leichtathletikwelt schaute auf mich", erinnert sich Ivet Lalova heute. Diese Zeit zählt bis heute zu den besten – nur fünf Sprinterinnen sind die 100 Meter schneller gelaufen. In Bestform und gestärkt durch die Leistungen im olympischen Jahr 2004 ging sie in Athen an den Start. Doch, die Medaille sollte ihr nicht gegönnt sein. Über 100 Meter blieb Lalova auf dem undankbaren vierten Platz und verfehlte nur um drei Hundertstelsekunden die Bronzemedaille. Über 200 Meter reichte es nur für Platz fünf und war damit die schnellste Europäerin. Einen Titel holte sie bei den Olympischen Spielen dennoch – für den "Stern" war Ivet Lalova die schönste Olympionikin.

Die sportlichen Erfolge blieben auch 2005 nicht aus. In Madrid holte die charmante Bulgarin den Europameistertitel über 200 Meter in der Halle. Auch beim Meeting in Ostrawa holte sie Gold mit der zweitbesten Zeit der Saison. Und dann kam der 14. Juni 2005. Eine Viertelstunde vor dem Start beim Leichtathletikmeeting in Athen kollidierte sie mit einer anderen Athletin beim Warmlaufen und erlitt einen komplizierten Beinbruch. Die folgenden fünf OPs und das 38-cm-lange Implantat im Oberschenkel wären mit dem Karriere-Aus gleichzusetzen. Nicht aber für Ivet Lalova. Das Implantat hängt heute neben ihren zahlreichen Medaillen im Schränkchen zu Hause. Denn die Überwindung dieser Verletzung ist für die schöne Sprinterin der größte Triumph in ihrer Karriere. Nur zwei Jahre später kehrte sie ins Stadium zurück und gewann in Belgrad den 100-Meter-Lauf in 11,26 Sekunden. Eine tolle Zeit, bedenke man Lalovas schwere Verletzung. Für die WM in Osaka 2007 und die Sommerspiele in Peking im Jahr darauf reichte es aber nicht aus. Erst 2012 meldete sich die Sprinterin ins Geschehen zurück – auf den Europameisterschaften in Helsinki holte sie den Titel.

Zu ihrem 30. Geburtstag im Mai machte sich Ivet Lalova das schönste Geschenk selbst – sie lief in 11,10 Sekunden ihre Saisonbestzeit. Eine Woche später feierte sie über 100 Meter und 200 Meter einen Doppelsieg auf den Klub-Europameisterschaften in Portugal. "Das war ein toller Saisonstart", sagte sie zum Auftakt einer ereignisreichen Saison. In Zürich findet die Europameisterschaft statt und Lalova geht in beiden Sprintdisziplinen an den Start. Und hat ihren Titel über 100 Meter zu verteidigen.

Übersetzung: Vessela Vladkova



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