Am 18. Juni gab Landwirtschaftsminister Grekow während einer kurzen Pause zwischen den starken Regenfällen, offiziell den Start der Erntezeit bekannt. Einige Tage später stand ein Großteil der Kornfelder unter Wasser. Diese Ausnahmesituation hat die Einberufung des Konsultativrates für Getreide hervorgerufen, der die Gemüter beruhigt hat und die Befürchtungen über eine Weizenkrise widerlegen konnte.
Wie hoch sind die Verluste? Nach Angaben des Ministers, seien etwa 36 000 Hektar Felder, die meisten davon mit Getreide, überschwommen. Auf nur 6 000 Hektar aber ist die Ernte total verloren gegangen. Für den Korn gibt es zur Zeit keine Gefahr. Am stärksten betroffen ist der Nordwesten des Landes in den Regionen Montana, Widin und Wratza. Dennoch rechnet man bei der Ernte mit 20% weniger Korn als geplant, wurde vom Konsultativrat berichtet. Ansonsten haben sich alle Getreidekulturen seit Jahresbeginn sehr gut entwickelt und man hat eigentlich Rekordzahlen erwartet, die Natur hat sich aber doch gemeldet und hat einen Strich durch die Rechnung gezogen.
Es soll trotzdem am Ende fast so viel Korn, wie im letzten Jahr geerntet werden. Die Spitzenleistung von 5 Millionen Tonnen von 2013 bleiben aber vorerst unerreichbar. Die erwarteten Mengen seien für die Bedürfnisse des Landes ausreichend, auch für den Export soll genügend da sein. Dabei setzten die Landwirte vor allem auf Weizen. Unser Land ist in der Schwarzmeerregion mit dieser Kultur gut vertreten trotz der starken Konkurrenz durch Russland und der Ukraine. Dort ist die Ernte auch dieses Jahr sehr gut, was wegen des rechhaltigen Angebots zu moderaten Preisen führen wird. In der gesamten Region haben nur die türkischen Landwirte etwas mehr Schwierigkeiten mit der Ernte, aber diesmal wegen des zu trockenen Frühlings dort. Ansonsten sieht es auf den Getreidemärkten weltweit ziemlich gut aus.
Nach Angaben der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO soll nach dem historischen Ertrag von 2,5 Milliarden Tonnen im 2013, auch dieses Jahr allgemein erntereich sein. Das ist aber eine schlechte Nachricht für die bulgarischen Landwirte, da dies mit Sicherheit die Preise senken wird. Wird das Brot teuerer nach den Regenfällen sein? Vorerst rechnet man nicht mit einer schlechteren Qualität des Mehls, sind sich die Experten einig.
Übersetzung: Milkana Dehler
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