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Die Gemeinde Momtschilgrad – ein Vorbild in punkto umgesetzte Projekte

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Foto: Archiv

Wie können die von der EU subventionierten Projekte und Programme den Alltag der Menschen verändern und die Entwicklung der jeweiligen Region voranbringen? Mit dieser Frage wandten wir uns an Ing. Sewdalin Ognjanow, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Momtschilgrad, die zu den Vorreitern in Bulgarien zählt.

Momtschilgrad ist dabei, eine ganze Reihe wichtiger EU-Projekte zu realisieren. Das größte davon ist ein Projekt ist im Wert von knapp 13 Millionen Euro, das den Bau und die Rekonstruktion des Wasser- und Abwassernetzes sowie die Errichtung einer Kläranlage vorsieht. Die Kläranlage steht bereits und das Wasser- und Abwassernetz ist zu 80 Prozent fertig. Wir müssen noch 15 Kilometer Kanalisation und 10,2 Kilometer alte Wasserleitungen austauschen. Bis Jahresende muss das Projekt abgeschlossen sein und die Kläranlage sowie das Wassernetz funktionieren“, sagte Ing. Sewdalin Ognjanow.

Seinen Worten zufolge sei dies von außerordentlich großer Bedeutung, weil die städtische Wasserversorgung Verluste bis zu 60 Prozent tätigt. Außerdem hat die Gemeinde ein Umweltschutzprojekt im Wert von ca. 300.000 Euro gewonnen. Mit diesen Mitteln will man den Rest der Wasserleitungen austauschen, die von dem anderen großen Projekt nicht erfasst werden. Zu den populärsten Initiativen in der Stadt gehört zweifelsohne die Sanierung des örtlichen Krankenhauses „Dr. Sergej Rostowzew“. In diesem Zusammenhang sagte uns Oberkrankenschwester Belgin Sadakowa folgendes:

Dieses Projekt ist im Wert von ca. 400.000 Euro und wird vom Nationalen Vertrauens-Ökofonds finanziert. Es sieht vor, dass die Fenster und Türen in Krankenhaus gänzlich ausgetauscht werden, eine neue Heizungsanlage mit solarbetriebener Warmwasserproduktion und eine Wärmedämmung der Außenwände des Gebäudes vorgenommen werden.

Ein weiteres großangelegtes Projekt sieht die Rekonstruktion der gesamten kommunalen Sportanlagen vor, eine Runderneuerung des Stadions „Rhodopen“ inklusive. Zugleich sollen in Momtschilgrad und vier weiteren Ortschaften sieben neue Sportstätten errichtet werden. Das ist nur ein Teil der Aktivitäten, die bereits realisiert worden sind oder an deren Umsetzung man arbeitet. So viele Projekte im Laufe eines einzigen Jahres sind laut Sewdalin Ognjanow bislang noch nie realisiert worden. An dieser Stelle sollten wir auch die Sanierung von 24 Kilometern Gemeindestraßen im Wert von ca. 2,8 Millionen Euro erwähnen.

Zu den prioritären Projekten der Gemeinde gehört die Verkehrsverbindung zwischen Momtschilgrad und der neuen Verkehrsstraße zwischen Kardschali, Makasa und Komotini, die Teil des transeuropäischen Transportkorridors Nummer 9 ist. Dieses Projekt ist im Wert 5,5 Millionen Euro und ist für unsere Stadtwirtschaft sehr wichtig. Es sieht den Bau einer Brücke über den Fluss Warbiza vor, die Rekonstruktion einer Eisenbahn-Überführung und den Bau einer 1,2 Kilometer langen Verkehrsstrecke.“

Auch im Tourismus gehört Momtschilgrad zu den Spitzenreitern. In Zusammenarbeit mit den Partnergemeinden Kardschali, Krumowgrad und Kirkowo setzt die Stadt das Projekt „Östliche Rhodopen um – entdecken Sie das heilige Land der Thraker“ wieder. In den Östlichen Rhodopen finden die Touristen aus dem In- und Ausland nicht nur eine unberührte Natur, sondern auch jahrhundertealte Geheimnisse. Hier befinden sich das thrakische Heiligtum Tatul, das mit dem sagenumwobenen Sänger Orpheus in Zusammenhang gebracht wird, aber auch den „Versteinerten Wald“, das Heiligtum Charman Kaja, das Reservat Stausee Studen Kladenez (zu Deutsch kalter Brunnen), wo Hirsche, Rehe, Wildpferde und Wisente leben.

Für die Entwicklung des Fremdenverkehrs in der Region spricht auch die Tatsache, dass in den letzten Jahren zahlreiche Tourismuskomplexe, Hotels und Spa-Zentren gebaut worden sind. Mit der Eröffnung des Makasa-Passes ist die Zahl der Touristen aus Rumänien, Russland und der Ukraine gestiegen. Ein Südafrikaner hat das Schulgebäude im Dorf Letownik erworben und es zu einem Hostel umgebaut. Auch andere Schulgebäude in der Region wurden von Engländern gekauft, die sie ebenfalls in Gästehäuser und Herbergen umfunktionieren wollen. Der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Momtschilgrad Sewdalin Ognjanow ist fest davon überzeugt, dass sich mit der endgültigen Umsetzung besagter Projekte Momtschilgrad in eine wirklich europäische Stadt verwandeln wird.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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