In einer weiteren Rangliste findet sich Bulgarien auf dem letzten Platz wider. Die Bulgaren erhalten europaweit nicht nur die niedrigsten Löhne und Gehälter, sondern weisen auch die niedrigste Arbeitsproduktivität auf. Rund 30% der Erwerbstätigen leben unter der Armutsgrenze. Das belegt eine Erhebung der EU-Stiftung über die Lebensqualität.
Der mittlere Jahresverdienst in Bulgarien liegt bei rund 6.200 Euro, womit wir das Schlusslicht in der Gemeinschaft sind. Diese Summe umfasst Gehälter und Löhne sowie die vom Arbeitgeber entrichteten Sozialbeiträge. Jeder vierte Haushalt in Bulgarien muss mit weniger als 60% des landesspezifischen Durchschnittseinkommens auskommen. In der Europäischen Union betrifft das jeden sechsten Haushalt.
Was den mittleren Jahresverdienst betrifft, reihen sich Rumänien, Lettland, Litauen und Polen vor Bulgarien ein. In diesen Ländern verdient man im Schnitt unter 10.000 Euro pro Jahr. Europäische Spitzenverdiener sind Norwegen, Luxemburg, Belgien und Dänemark. Dort beläuft sich das mittlere Jahreseinkommen auf ca. 60.000 Euro, d.h. die Bürger dieser Staaten verdienen über neunmal mehr als die Bulgaren.
Auch bei der Arbeitsproduktivität ist Bulgarien europäisches Schlusslicht. 2012 hat jeder Erwerbstätige ca. 12.000 Euro des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. In Norwegen, das auch bei dieser Kennziffer am besten abschneidet, liegt dieser Wert bei 145.000 Euro, in Luxemburg bei 117.000 Euro. Die jüngsten offiziellen Zahlen belegen einen jährlichen Anstieg der Arbeitsproduktivität um 1,7%. Jeder Beschäftigte bei uns schafft pro Stunde durchschnittlich 6,70 Euro. Verglichen mit Ende 2013 sind die Zahlen jedoch rückläufig. Ende des vierten Jahresquartals 2013 hat jeder Beschäftigte pro Stunde durchschnittlich 8 Euro des BIP erwirtschaftet, wofür seit sechs Jahren in allen EU-Ländern die entsprechenden Kosten gestiegen sind. Im Durchschnitt um 2,6% pro Jahr. In Bulgarien um 5%. Den höchsten Anstieg dieser Kosten verzeichnet Rumänien mit 16,5%, den geringsten - Deutschland mit 0,7%.
Immerhin können wir vor dem Hintergrund dieses freudlosen Bildes festhalten, dass in Bulgarien auch das Preisniveau und der Lebensunterhalt weit unter dem europäischen Durchschnitt liegen. Diverse Fachleute verweisen, dass die Waren und Dienstleistungen hierzulande um 60-70% billiger sind, als in den anderen entwickelten Staaten der Gemeinschaft. Ganz besonders zutreffend ist das für einige Waren des täglichen Bedarfs, für den öffentlichen Nahverkehr, Kraftstoffpreise, als auch für Gaststätten-, Immobilien- und Mietpreise. All das ist für den niedrigen Lebensstandart eines Großteils der bulgarischen Bevölkerung ein gewisser Trost. Gleiches gilt für die Tatsache, überhaupt eine Arbeit zu haben.
Übersetzung: Christine Christov
Der Zustand der öffentlichen Finanzen ist äußerst besorgniserregend. Nach Worten von Finanzministerin Temenuschka Petkowa beträgt das Defizit 18 Milliarden Lewa (knapp 9 Milliarden Euro), deshalb seien keine Ausgaben für den Bau von Infrastruktur..
Deutsche Unternehmen wurden eingeladen, in den bulgarischen Energiesektor zu investieren, teilte das Energieministerium mit. „Das Energiesystem unseres Landes befindet sich in einer Phase der Transformation, und Ihre Erfahrung und Ihr..
Die Mehrheit der österreichischen Unternehmen, die in Bulgarien investieren, erwartet, dass das Wirtschaftsklima im Land in den nächsten 12 Monaten stabil bleiben (54 Prozent) oder sich verbessern wird 13 Prozent). Das geht aus der..