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Hochschulbildung senkt Risiko der Arbeitslosigkeit

Foto: BGNES

Hochschulabsolventen verdienen bei uns durchschnittlich 450 Euro im Monat. Der Anteil der gemeldeten Arbeitslosen mit Hochschulabschluss liegt bei 3,77% und damit um das Dreifache niedriger als der Durchschnitt. Allerdings haben nur 46% der Hochschulabsolventen eine Stelle, für die auch ein Hochschulabschluss erforderlich ist. Das sind nur einige Schlussfolgerungen, die basierend auf der neuen Ausgabe der Hochschul-Rangliste in Bulgarien gezogen wurden.

Gegenwärtig werden in Bulgarien an 51 Hochschulen rund 283.000 Studenten ausgebildet. Ein Drittel belegt die beliebtesten Fachrichtungen Wirtschaft sowie Verwaltung und Management. Laut Analysen finden jedoch nur 30% von ihnen einen Job. Die niedrigste Arbeitslosenquote (unter 1%) und die höchste Realisierung im Fachbereich (über 90%) verzeichnen die Absolventen der Studiengänge Medizin, Pharmazie, Zahnmedizin und Militärwesen.

"Das Problem der Hochschulbildung ist nicht die hohe Zahl der Studenten, für die es keine Arbeitsplätze gibt", kommentiert Georgi Stojtschew, Vorsitzender des Konsortiums - Open Society, Meinungsforschungsagentur MBMD und Sigma Group - das für das Ratingsystem zuständig ist. "Die gesamte Struktur der Hochschulbildung stimmt nicht. Einerseits gibt es Branchen mit Fachkräftemangel wie etwa im Bereich Gesundheit und Informationstechnologien und andererseits gibt es Fachbereiche, in denen zu viele Kader ausgebildet werden. Die Rationalisierung dieser Struktur könnte die öffentlichen und privaten Investitionen effizienter machen. D.h. bei gleichen Investitionen hätten viel mehr Hochschulabsolventen Realisierungschancen und es gäbe eine enge Anbindung der Hochschulbildung an den Arbeitsmarkt. Das etwa könnte durch eine informierte Auswahl der Studienbewerber erreicht werden."

Auch Vizebildungsminister Prof. Nikolaj Denkow sieht die Berufswahl der Studienbewerber derzeit als Hauptproblem an. Deshalb plant das Ministerium für Bildung und Wissenschaft unter Schülern der 10. und 11. Klassen eine Informationskampagne. Wichtig ist, dass die Änderungen in der Mittleren Schulbildung und Hochschulbildung synchron einhergehen.

"Die Hochschulen werden auch weiterhin an ihren Erfolgen gemessen und finanziert", erklärt Prof. Denkow. "Für hochwertige Ausbildung und solide Realisierungsquoten gibt es gutes Geld, für Hochschuleinrichtungen mit permanent niedrigen Realisierungsquoten kann der Geldhahn sogar zugedreht werden. Das ist das schlagkräftigste Instrument, das bereits in Aktion ist. Das zweite solide Instrument ist das OP `Wissenschaft und Bildung für intelligentes Wachstum`. Dieses sieht mehrere Maßnahmen zur Stärkung der s.g. Prioritätsbereiche vor. Die Liste ist noch nicht fertig, doch werden Ingenieurwissenschaften und Informationstechnologien mit Sicherheit ganz oben stehen. Auch sind Anreize für die Lehrer und Studenten in diesen Fachrichtungen vorgesehen, wie beispielsweise zweckgebundene Stipendien für die Studenten. Ferner soll die materielle Basis dieser Einrichtungen verbessert werden, wogegen andere Fachrichtungen ohne Perspektive keinen Anspruch auf Subventionen über dieses Operationelle Programm haben."

Wie schon in den Jahren zuvor wird die Hochschul-Rangliste von der Sofioter Kliment-Ohridski-Universität angeführt. Weitere führende Hochschuleinrichtungen Bulgariens sind die Medizinische Universität - Sofia, die Technische Universität - Sofia sowie die Universität für Chemietechnik und Metallurgie.

Übersetzung: Christine Christov



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