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Der Safran - die "paradiesische Blume" nun auch in den Rhodopen

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Hassan Tahirow
Foto: Хасан Тахиров

Man nennt den Safran auch "König der Medizin", "König der Gewürze", "rotes Gold" und Paradiesblume. Und das aus gutem Grund, denn er ist das teuerste Gewürz der Welt und wurde Jahrhunderte lang an den Märkten zum doppelten Goldpreis gehandelt. In Bulgarien macht der Anbau dieser Krokus-Art, aus deren Blüten der Safran gewonnen wird, ihre ersten Schritte. Pionier dieses Unterfangens ist Hassan Tahirow aus den Rhodopen. In den 1970er-Jahren wanderte er aus Bulgarien aus und ließ sich nach vielen Peripetien in Schweden nieder. Er bereiste die Welt und lernte neue Völker und Kultur kennen. Obwohl er sich als "Weltbürger" bezeichnet, zog ihn die Sehnsucht in seine Heimat zurück - nach Kardschali. Heute erntet Hassan hier in Bulgarien die Früchte seiner langjährigen Anstrengungen. Die erste Safran-Ernte in unserem Lande ist nunmehr Wirklichkeit.

Warum hat sich Hassan Tahirow ausgerechnet für den Safran-Anbau entschieden?

"Alltäglich hören wir in Radio und Fernsehen über Alternativen für den Tabakanbau. Die Zeit verging und niemand unternahm etwas. Und so habe ich mir gedacht, warum versuchst du es nicht mit Safran", erzählt Hasan Tahirow. "Und so kaufte ich in der staatlichen Versuchsstation in der Türkei 45 kg Blumenzwiebeln. In Bulgarien haben wir diese dann in fünf staatlichen Versuchsstationen gepflanzt und zwar in Wratza, Russe, Bjal Izwor, Plowdiw und Kardschali. Auch haben wir eine Vereinigung der Safranproduzenten in Bulgarien gegründet. Im nächsten Jahr wollen wir über Pilotprojekte auf den s.g. Versuchsfeldern 100 Hektar Safran anbauen. Damit wollen wir nachweisen, dass diese Pflanze in Bulgarien gedeiht und eine Zukunft hat."

Unterstützung erhielt die Vereinigung auch von der Regierung. Sie beschloss die Einsetzung eines Expertenausschusses, der die Zukunft des Safrananbaus in Bulgarien erörtern sollte. Und wie offen ist man in den Rhodopen für den Safran-Anbau?

"Das Interesse ist in der Tat groß. Selbst Bulgaren, die ihre Heimat verlassen haben und heute in Spanien, Großbritannien, Deutschland, Österreich und sogar im fernen Australien leben, schreiben mir auf Facebook, dass ihnen dieses Vorhaben wie ein Märchen aus 1001 Nacht vorkomme. Und, dass sie bei einer solchen Möglichkeit nach Bulgarien zurückkehren würden. Auf einem Seminar in der Rhodopenstadt Ardino wurde mit Vertretern des Agrarministeriums lang und breit über dieses Thema beraten. Das Fazit - Safran ist eine Alternative für Tabak."

An dieser Stelle soll erwähnt sein, dass eine Reihe von Regierungen etwa den Obst-, Oliven- oder Paprikaanbau als Alternativvarianten anboten. Doch kein einziges Projekt ist eine wirkliche Alternative für den Tabakanbau. Was hat der Safran ihnen voraus?

"Beim Safran bekommt man im Gegensatz zu den anderen Kulturen seine Investitionen wieder rein", erzählt Hassan Tahirow. "Man investiert im September und bekommt das Geld im November zurück plus Gewinn. Und das 7-8 Jahre lang. Man muss die Pflanze lediglich einpacken. Meiner Ansicht nach gibt es, was die Investitionen betrifft, keine vergleichbare Kultur."

Der erste Safran-Ertrag soll zur Qualitätsanalyse in unterschiedliche Labors geschickt werden.

"In unserer Gegend können wir nichts anderes anbauen. Im Gegensatz zum Landesinneren verfügen wir über nur sehr begrenzte Nutzflächen", meint Hassan Tahirow weiter. "Das ist nun mal so in den Bergen. Hier ein kleines Stück Land, dort ein Viertel Hektar. Für den Safran ist das die ideale Lösung. Das ist die Zukunft. Ich glaube an mein Vorhaben. Ich werde darum kämpfen und dafür arbeiten, um den Menschen zu zeigen, dass Wunder wahr werden!"

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: Hassan Tahirow



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