Obwohl wir bereits im 21. Jahrhundert leben, gibt es immer noch alte Stereotypen, die wir befolgen. Ein solcher ist die Unterteilung der Berufe in Frauen- und Männerberufe. Frauen wählen seltener wissenschaftliche und technische Spezialfächer und bevorzugen Branchen wie Gesundheitswesen, Bildung, Gemeinschafts- und Menschenkunde. Die Geschlechter-Ungleichheit ist jedoch nicht nur in Bulgarien, sondern auch in anderen europäischen Ländern immer noch Fakt. Für Frauen ist es trotz höherer Bildung schwieriger, im Beruf aufzusteigen. Laut Angaben der Eurostat waren 2012 nur 18 Prozent der Führungskräfte in den größten börsennotierten Unternehmen der EU Frauen. Der Gehaltunterschied für gleiche Arbeit liegt im Durchschnitt bei 16 Prozent zugunsten der Männer.
Manche Berufe gelten als reine Männerberufe – beispielsweise Dirigent oder Lokführer. Zwei junge Frauen widerlegen jedoch diesen Mythos. Kalina Wassilewa leitet das Sinfonieorchester in der nordostbulgarischen Stadt Schumen. Manch ein namhafter Musiker ist ihr schon mit Skepsis begegnet.
„Zuweilen haben sie Bedenken, weil ich nicht nur eine Frau, sondern auch noch jung bin. Am Ende des Konzerts kann ich ihrem Blick aber entnehmen, dass sie ihre Meinung geändert haben. Es tut gut zu sehen, dass man meine Arbeit zu würdigen weiß“, sagt Kalina. „Es war mir anfangs nicht bewusst, dass ich eine Seltenheit für diesem Beruf bin, weil ich mich von klein auf mit Musik befasse. Meine Eltern sind Musiker, ich war oft bei den Orchesterproben mit dabei und bin in diesem für mich ganz natürlichen Umfeld aufgewachsen. Als ich klein war, träumte ich davon, Sängerin zu werden. Ich hatte eine sehr schöne, klare Stimme. Später habe ich mich aber für die Flöte entschieden und war an die 15 Jahre darauf konzentriert, eine gute Flötistin zu werden. Ich habe auch Flöte an der Musikakademie studiert. Während des Studiums wurde mir allerdings bewusst, dass ich eine breitere Sicht für die Musik brauche. Ich wollte sie leiten, wollte das gesamte Werk studieren und nicht nur die Passagen für Flöte. Ich hatte das Glück, die passenden Leute zu finden, die mich in meinem Vorhaben bestärkt haben und so bin ich Dirigentin geworden.“
Daniela Kostadinowa hat einen noch ungewöhnlicheren Beruf. „In meiner Familie gibt es keine Bahnarbeiter. Ich wollte aber seit frühester Kindheit Lokführer werden. Ich habe an der Transporthochschule „Todor Kableschkow“ studiert und habe dort einen Kurs für Maschinisten absolviert. Seit drei Wochen arbeite ich als zweiter Lokführer in der Abteilung „Frachttransporte“ bei der Bulgarischen Eisenbahn. Ich wusste, dass dies mein Beruf ist, doch erst an der Universität wurde mir klar, wie ernst er ist. Das motiviert mich jedoch zusätzlich.“
Nicht minder ungewöhnlich als Frauen in der Rolle von Dirigenten oder Lokführer ist es für uns, wenn Männer als Krankenschwestern arbeiten. Das macht Iwajlo Eftimow jedoch nichts aus. Er arbeitet seit zwei Jahren als Krankenschwester in der Intensivabteilung im Militärkrankenhaus in Sofia. Dort arbeiten drei Männer als Krankenschwestern, in ganz Bulgarien sind es an die 50. Iwajlo ist zwar promovierter Tierarzt, doch sein Traum war stets, Krankenschwester zu werden. Einige typisch männliche Eigenschaften helfen ihm dabei, diesen Beruf auszuüben. „Ich verliere nicht so leicht die Fassung, fühle mich sicherer, zumal in der Intensivabteilung körperliche Kraft auch sehr wichtig ist.“
Der Lehrerberuf ist auch feminisiert. Laut Statistik sind 85 Prozent der Lehrkräfte Frauen. Doch finden sich unter den Lehrern auch Männer, wie beispielsweise der junge Tomislaw Raschkow, der Politikwissenschaft an der Universität in München studiert hat. „Es ist wichtig, Professionalist zu sein und seinen Beruf zu lieben. Ist man mit dem Herzen dabei, stellt sich auch der Erfolg ein“, sagt der Englischlehrer Tomislaw Raschkow. „Ich fühle mich von den Kollegen weder diskriminiert noch ironisiert. Alle behandeln mich und die anderen Kollegen sehr gut, ich bin nicht der einzige Mann an der Schule. Komisch wird es manchmal mit den Kindern, wenn sie zum Beispiel schreiben Miss Raschkow ist unser Lieblingslehrer. Das ärgert mich aber nicht, sondern amüsiert mich.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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