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Unser Heim aus Naturbaustoffen – Mission possible

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Im neuen Jahrtausend sind Krankheiten wie Asthma, Allergien , Krebs und Sterilität auf dem Vormarsch. Das wird durch eine Reihe von Studien untermauert, die unser Umfeld erforschen. Und so erwacht ein altes Konzept für s.g. gesunde Biobauten zu neuem Leben. Die international immer beliebter werdenden Biohäuser aus natürlichen Baustoffen sind auch in Bulgarien im Kommen. Mehr darüber erfahren wir vom Architekten Nikolaj Marinow, Mitbegründer der Vereinigung für ökologisches Bauen (ACEM).

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"Alles begann damit, dass mir als Student bewusst wurde, dass 40% des Kohle- und Energieabdrucks der Menschheit durch das Bauwesen und damit verbundene Tätigkeiten verursacht werden", erzählt Nikolaj Marinow. "Und so suchte ich nach Lösungen, um dieses Problem in Einklang mit Architektur und Bauwesen anzugehen. Nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte, beschäftigte ich mich intensiv mit Energieeffizienz und hielt mich dabei an das Prinzip der Sonnenarchitektur. Ich entwarf energieeffiziente Lösungen für öffentliche Bauten. Da ich einer Nichtregierungsorganisation angehöre, hatte ich die Möglichkeit, mich an Forschungsvorhaben in mehreren abgeschnittenen Gegenden in den Ost-Rhodopen zu beteiligen. Dort entdeckte ich die wahren Eigenschaften und das Potential des Traditionsbaus sowie der Naturbaustoffe, die während meines Architekturstudiums in keiner Weise erwähnt  wurden."

Die ersten 20 Biohäuser in Bulgarien sind nunmehr Fakt. Die meisten sind im Süden des Landes situiert und aus Stroh gebaut. Beim Strohbau gibt es zwei Grundverfahren. Den lasttragenden Nebraska-Stil und die Holzrahmenbauweise mit Strohballendämmung zwischen den Holzständern. Bei dieser Bauweise ist viel Handarbeit erforderlich. Bei nachhaltigem Bauen kommen vor allem Lehm, Stroh, Holz und Sand zum Einsatz. International gibt es über 100 Jahre alte Strohballenbauten, die ausgesprochen resistent gegen Erdbeben sind. Leider, so Architekt Marinow, gäbe es in Bulgarien noch viele Skeptiker, die diese Bauten mit den Häusern auf dem Land und mit Armut verbinden...

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Der Architekt hofft, dass die Leute Klischees wie "Haus der drei Ferkelchen" oder "Haus aus Schlamm" zunehmend ablegen und die Vorteile der Naturbauweise erkennen. Es ist an der Zeit, dass wir uns über unser Umfeld, in dem wir leben, arbeiten und unsere Kinder großziehen, Gedanken machen. Den Überresten Jahrtausende alter Rohziegelbauten aus der Zeit von Ramses II nach zu urteilen, halten Lehnhäuser praktisch ewig.

"Lehm ist ein wunderbarer Baustoff, der seine Eigenschaften seit 8.000 Jahren unter Beweis stellt", schwärmt Nikolaj Marinow. "Langjährige Tests in Deutschland haben ergeben, dass die Luftfeuchtigkeit in Lehmhäusern konstant bei ca. 50% und damit im Optimalbereich für den Menschen liegt, vor allem was das Atmungssystem, den Nasenrachenraum und den Feinstaubschutz betrifft. Auch leiden die Bewohner solcher Häuser weniger unter Allergien, Immunschwäche und Erkältungskrankheiten. Dieses Verfahren erspart uns komplizierte Belüftungsanlagen und findet bereits in diversen Museen als auch in Kliniken für Lungenkrankheiten Anwendung."

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Seit mehreren Jahren ist die Notwendigkeit von Biobauten auch in Bulgarien ein Thema. "Die Worte müssen jedoch auch in die Tat umgesetzt werden", meint Nikolaj Marinow. "Mit diesen beiden Händen, mithilfe von Mitstreitern und viel Liebe haben wir in Bulgarien den Samen einer nachhaltigen Bauweise gesetzt. Viele Leute wenden sich mit der Bitte um Hilfe an uns und sind gemeinsam mit uns darum bemüht, ein angenehmes Umfeld zu schaffen. Wir sind davon überzeugt, dass es noch nicht zu spät ist und wir unseren Planeten retten können."

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: Privat



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