Zum dritten Jahr in Folge soll die Initiative „Mit dem Fahrrad zur Arbeit“ mehr Menschen dazu animieren, vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen. Die Kampagne läuft vom 1. bis zum 30. Mai und wird von der bulgarischen Organisation „Veloevolution“ organisiert, um die Vorzüge dieser gesunden, effizienten und umweltfreundlichen Transportmöglichkeit ins Licht zu rücken.
„Uns interessiert die Dynamik in der Entwicklung des Fahrradtransports. Wir wollen herausfinden, in welchen Städten er besonders beliebt ist“, sagt „Veloevolution“-Koordinatorin Radostina Petrowa. „Unsere Kampagne soll natürlich auch Spaß machen und die Leute von den Vorzügen des Radelns überzeugen.“
Die Teilnahme an der Initiative kann individuell oder im Team erfolgen – mit Freunden, Arbeits- und Studienkollegen, Mitschülern usw. Am 31. Mai sollen jene, die die größte Begeisterung und Ausdauer mitgebracht haben, ausgezeichnet werden. Die Radfahrer können die zurückgelegten Kilometer auf der Internetseite der Organisation eintragen. Sie können sich dabei jederzeit zur Teilnahme entscheiden und haben alle Chancen, die Konkurrenz zu überholen.
„Am aktivsten steigen die Leute werktags aufs Fahrrad. Mittwochs ist die Zahl der Radfahrer am größten. Offenbar verspürt man montags keine besonders große Lust, sich in den Sattel zu schwingen, dafür aber am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Auch an Feiertagen und übers Wochenende nutzen die Menschen gern ihren Drahtesel. Wir wollen sie anregen, uns jede mit dem Rad zurückgelegte Strecke mitzuteilen, nicht nur den Weg zur Arbeit, sondern auch Spazier- und Einkaufsfahrten, um herauszufinden, wann und wie oft man sich für das Fahrrad entscheidet. Interessanterweise zeichnet sich in Bulgarien eine große Tourismus-Nische ab – die Menschen biken wirklich sehr viel.“
Die Organisation „Veloevolution“ will auch unerfahrenen Fahrradfahrern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aktive Biker geben Fahrradunterricht und teilen ihre Erfahrungen, wie man ohne Risiken in der Stadt Rad fahren kann. So will man die Leute motivieren, auf ihr Auto und die öffentlichen Verkehrsmittel zu verzichten und aufs Fahrrad umzusteigen, was ihrer Gesundheit und der Umwelt zuträglich ist.
„Wir suchen reale Routen in der Stadt aus, die sowohl über ruhigere und als auch über verkehrsintensive Straßen und Kreuzungen führen. Die Teilnehmer, die wir ausbilden, meistern die Situation mit Hilfe ihrer Fahrlehrer, um sich als Radfahrer in der Stadt sicher zu fühlen. Ein jeder, der aufs Fahrrad steigen kann, ist bei uns willkommen. Wir wollen den Leuten vermitteln, wie sie ohne Risiken in der Stadt Rad fahren können. Wir wollen ihnen Mut machen, das Fahrrad zu benutzen. Sie können die Bikes auch von uns mieten.“
Andere Freiwillige wollen die Zahl der Fahrräder in Sofia ermitteln helfen. Die Radfahrer haben auch über künftige Änderungen und Verbesserungen diskutiert, die sie bewegen – beispielsweise über den weiteren Ausbau der Fahrradwege, über neue Möglichkeiten, Fahrräder parken und mieten zu können, wie das in Europa üblich ist. Als großes Problem sehen sie unter anderem auch das Verbot an, Fahrräder in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren.
2014 haben sich 30 Städte und 5 Dörfer in Bulgarien an der Initiative „Mit dem Fahrrad zur Arbeit“ beteiligt. Die Teilnehmer haben dabei insgesamt 94.846 Kilometer auf ihren Drahteseln zurückgelegt.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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