Der Sonderbeauftragte und Koordinator für internationale Energiefragen im US State Department Amos Hochstein hat in Sofia intensive Gespräche zu Fragen der Energiesicherheit geführt. Diese Fragen waren auch ein Hauptschwerpunkt beim Besuch des US-Außenministers John Kerry im Januar dieses Jahres in unserem Land. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Energiepolitik ein dominierendes Thema der Beziehungen zwischen Bulgarien und den USA ist.
Im Laufe seiner Gespräche in Sofia lobte der Sonderbeauftragte Hochstein, dass in den letzten Monaten eine Tendenz zu beobachten sei, dass die bulgarische Regierung nicht nur auf die Erhöhung der Energiesicherheit des Landes, sondern der gesamten Region hinarbeitet. Er gab zu verstehen, dass die USA Bulgarien nun nicht mehr nur als Partner und Faktor auf nationaler, sondern auch auf regionaler Ebene betrachten. Präsident Plewneliew betonte in diesem Zusammenhang, dass die europäische Energieunion hier, auf dem Balkan, beginnen müsse und dass man dazu eine regionale Energiebörse braucht, die Voraussetzungen für Konkurrenzpreise der Energieträger schaffen würde.
Ein Hauptteil der Gespräche von Amos Hochstein war mit der Diversifizierung der Erdgaslieferungen in der Region durch den Aufbau so genannter „reversiver“ Verbindungen zwischen den Pipelinesystemen der einzelnen Länder verbunden – d.h. Übernahmestellen an den Grenzen, durch die Ergas in beide Richtungen fließen kann. In dieser Hinsicht gibt es in den Monaten seit dem Besuch von John Kerry auch Fortschritte. Man arbeitet aktiv an der Anbindung der bulgarischen Erdgasleitungen an denen Griechenlands und Rumäniens, ist dabei, die Verspätung beim Bau einer solchen Verbindung mit Serbien aufzuholen und es gibt auch Fortschritte in Bezug auf die Finanzierung der Vorbereitungen des Projekts für einen Interconnector an der Grenze zur Türkei.
Wie zu erwarten war, drehten sich die Gespräche auch um den eventuellen Bau eines weiteren Reaktorblocks im bulgarischen Kernkraftwerk „Kosloduj“. Dazu wurde schon vor einiger Zeit ein Abkommen mit dem Westinghouse-Konzern abgeschlossen, wobei die bulgarische Seite aber darauf bestand, dass das US-Unternehmen für den Bau eines Atommailers neuester Generation dort auch die dazu notwendigen Investitionen sichert. Westinghouse lehnte dies jedoch ab und deshalb spricht man nun von einer möglichen Änderung der Regierungspolitik in Bezug auf dieses Projekt. Man spricht auch davon, dass ein neuer Investor gesucht werden soll. In den Gesprächen von Amos Hochstein im Energieministerium war davon die Rede, dass der neue Reaktorblock rund 5,3 Milliarden Dollar kosten solle, wovon das bulgarische AKW selbst 400 Millionen sichern soll. Das setzt den Spekulationen um die Kosten des Vorhabens ein Ende, es bleiben aber auch noch viele Fragen offen. Offensichtlich werden die Gespräche also noch weiter geführt werden.
Übersetzung: Petar Georgiew
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