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Herbstmusikfestival in Pliska

Foto: Archiv

Die altehrwürdige Hauptstadt des frühmittelalterlichen bulgarischen Reiches – Pliska, diente den bulgarischen Herrschern mehr als zwei Jahrhunderte lang als Residenz. Heute, mehr als 1.000 Jahre danach, wurde sie erneut zu einer Residenz – diesmal aber der Künste. 2014 wurde in der modernen Stadt Pliska, die rund zwei Kilometer vom Geschichts- und Archäologiereservat entfernt ist, die Art-Residenz „PLISKART“ offiziell eröffnet. An diesem Wochenende findet in der von der gleichnamigen Stiftung errichteten Konzerthalle das erste Herbstmusikfestival statt.

Cheforganisatorin des Musikereignisses ist Veneziela Naydenova. Sie wurde in der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna geboren und absolvierte dort auch die Musikschule. Ihre Ausbildung setzte sie an der Musikakademie in Sofia fort. Seit 1991 lebt und arbeitet sie in der Schweiz, wo sie am Konservatorium von Neuchâtel Klavier unterrichtet. Ihre Schüler sind mittlerweile erfolgreiche Künstler, die auf internationalen Wettbewerben Preise gewinnen. Naydenova selbst ist oft Jurymitglied verschiedener Instrumental- und Chorwettbewerbe. Außerdem gibt sie weiterhin Kammerkonzerte und steht häufig als Dirigentin vor Chören und Theaterorchestern. Zudem schreibt sie selbst Musik und arrangiert und orchestriert Musik für verschiedene Besetzungen. Seit 2003 ist sie künstlerische Leiterin des Festivals „Saison Musique au choeur“ und seit 2008 Vorsitzende der gleichnamigen Vereinigung.

Pliska befindet sich rund 30 Kilometer von der ostbulgarischen Stadt Schumen und weniger als 70 Kilometer von der Schwarzmeerstadt Warna entfernt. Veneziela Naydenova meint wiederum, dass das alte Pliska mit der ganzen Welt in Verbindung steht – vorausgesetzt man hat eine gute Flugzeugverbindung zu den bulgarischen Flugplätzen. Seit Jahren arbeitet sie daran, diesen altehrwürdigen Ort überall in der Welt zu popularisieren.

СнимкаIch habe Bulgarien immer in Gedanken und es geht sicher jedem Menschen so, der fern der Heimat ist“, sagte uns die Künstlerin. „Vor fünf Jahren gründete ich die Stiftung „PLIKART“ mit der Idee, verschiedene Kulturereignisse zu organisieren. Ich brauche nicht speziell zu erklären, welche Bedeutung Pliska für die Bulgaren besitzt. Im Ausland ist diese Stadt jedoch so gut wie unbekannt. Und ich will zu ihrer Popularisierung beitragen. Aus der neuen Stadt Pliska, die sich unweit der Ruinen der einstigen Hauptstadt befindet, stammen meine Großeltern. Ich habe ihr dortiges Haus geerbt und beschloss, es in ein Kulturzentrum zu verwandeln. Angebaut wurde ein Saal für Kammerkonzerte, in dem nun das Festival stattfindet.
Im Oktober wechselt die Natur ihr Farbkleid und wir wollen unseren Beitrag zu diesem bunten Herbststrauß leisten. Der Flügel, den wir im Konzertsaal aufgestellt haben, ist übrigens der erste hier in Pliska überhaupt. Ich hoffe, dass wir mit der Kammermusik dem hiesigen Publikum eine echte Freude breiten können.

Das Konzert am 10. Oktober gestaltete das Damen-Streichquartett „Arte“. Auf dem Programm standen Werke von Bartok, Piazzolla und anderen Komponisten. Die Musikerinnen spielen übrigens im Opern- und Symphonieorchester von Warna mit.

Am Sonntag wird es gleich zwei Konzerte geben. Das erste gestaltet der Pianist, Chor- und Orchesterdirigent Stefan Bojadschiew. Seine Wahl fiel auf Solowerke von Debussy und Rachmaninow. Am Konzert wird sich auch die junge Sopranistin Liljana Kondowa beteiligen, die Opernarien von Verdi zu Gehör bringen wird. Das Herbstmusikfestival in Pliska wird mit populären Opernarien und russischen Romanzen, vorgetragen von Geo Tchobanov in Begleitung der Pianistin Janette Benun, zu Ende gehen.

Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow



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