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Dimitar Hinkow: "Ich will die Seelen der Menschen erreichen"

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Foto: Privat

Der talentierte bulgarische Maler Dimitar Hinkow beteiligte sich zum zweiten Mal am Herbstsalon der Künste in Paris – eines der angesehensten Kulturereignisse in der französischen Hauptstadt. Der Kunstsalon wird seit 1903 veranstaltet und an ihm haben sich Maler, wie Matisse, Cézanne, Gauguin und Picasso beteiligt. Jeden Herbst wird dieses Kunstforum von mehr als 15.000 Menschen besucht, darunter nicht nur Kunstinteressierte, sondern auch Galeristen, Kuratoren, Maler und Kritiker. Vorgestellt werden über 800 Werke von 70 bis 80 Malern aus der ganzen Welt, eingeteilt in den Genres Malerei, Grafik, Bildhauerei, Installationen und Videoart.

Dimitar Hinkow erzählte uns selbst über sein Werk, das in die Ausstellung gelangt ist: „Die Auswahl ist sehr anspruchsvoll. Ich habe mich neben Malern, wie dem bulgarischen Akademieprofessor Swetlin Russew beworben, der bereits seit 35 Jahren mit dabei ist – ich versuche nun in seine Fußstapfen zu treten“, sagt Dimitar Hinkow. „Mein Werk, das für die Ausstellung gewählt wurde, heißt „Beiderseits der Mauer“. Dazu inspirierte mich die Berliner Mauer als ein Symbol der Trennung und der Vereinigung. Das Bild ist entsprechend zweigeteilt und spiegelt das Grenzkonzept zwischen Ost und West wider. Ich wollte die Unterschiede zwischen den zwei Welten und gleichzeitig ihre Gemeinsamkeiten zeigen. Zwei Gesichter – das eine gemalt auf Leinwand, voller Emotionen und Euphorie und das andere in Metall – kalt, grau, industriell. Ich erzähle die Geschichte zufällig entdeckter Fotografien aus den 70er Jahren, mit der ich zeigen will, wie ich die Frau von damals, projiziert in die heutige Zeit sehe. Dabei stelle ich die innere Gefühlswelt der äußeren Gestalt gegenüber. Farbigkeit und Freiheit gegenüber Einschränkungen, Trauer und Depression... Das ist mein Konzept, das auf dem Herbstsalon der Künste in Paris sehr gut aufgenommen wurde.

Seine Idee der Gegenüberstellung bringt der Künstler bereits mit der Wahl der Materialien zum Ausdruck – Metall und Leinwand. Die Kratzer auf der Metalloberfläche scheint die Zeit hinterlassen zu haben. Die Technik selbst ist in Ergebnis 15jähriger Experimente entstanden, die Dimitar Hinkow auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln vorgenommen hat. In diesem Jahr hat der Maler seine Doktorarbeit verteidigt, in der gerade solche neuen Techniken beim Bildaufbau näher untersuchet werden. Nunmehr wendet er sich globalen Themen zu, wie Natur, Umwelt, Grenzen und Migrationsprozesse. In der Zwischenzeit ist er selbst zum Lehrer geworden und unterrichtet im In- und Ausland. Seinen Studenten möchte er vor allem beibringen, die Kunst als Bedürfnis, Emotion und Freiheit aufzufassen und stets das Experiment zu suchen.

Dimitar Hinkow ist übrigens in einer Künstlerfamilie geboren worden – sein Großvater ist der angesehene bulgarische Maler Christo Bojadschiew und seine Mutter Prof. Anna Bojadschiewa – eine Textilkünstlerin, derzeit Prorektor der Kunstakademie in Sofia.

Ich bin inmitten von Kunst aufgewachsen“, sagt der Maler. „Meine frühsten Erinnerungen hängen mit dem Atelier meines Großvaters in Verbindung – wir malten zusammen, änderten das eine oder andere und stritten auch zuweilen. Von Klein auf habe ich mir die klassischen Techniken angeeignet. Mein Großvater ist einer der Ersten, die die Kunstakademie in Sofia absolviert haben; bis 1921 hieß sie Staatliche Malschule. Er war ein sehr guter Maler – er malte Portraits. Von ihm habe ich die Feinheiten der Portraitmalerei gelernt. Ich habe die akademische Malweise aber schnell fallen lassen und neue Wege beschritten. Ich bemühe mich, dass meine Bilder eine Botschaft enthalten. Jeder muss sie jedoch für sich entdecken. Die Kunst ist weniger Verständnis, als viel mehr Empfindung. Daher versuche ich stets, die Seele der Menschen zu erreichen. Und wenn das passiert, dann habe ich meine Arbeit gut gemacht“, sagte abschießend der Maler Dimitar Hinkow.

Dieser Tage wird er sich an Ausstellungen in Istanbul und Berlin beteiligen. Das Jahr wird er mit einer selbständigen Exposition im Bulgarischen Kulturzentrum in Paris abschließen.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow

Fotos: bereitgestellt von Dimitar Hinkow



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