Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Flüchtlinge, Terrorkampf und Schengen - die Themen Bulgariens und Italiens

Bulgariens Präsident Rossen Plewneliew (links) im Gespräch mit dem italienischen Staatschef Sergio Mattarella
Foto: president.bg

Obwohl der Besuch des bulgarischen Staatspräsidenten Rossen Plewneliew in Italien zum Ende der Woche eine Arbeitsvisite war, war er wichtig für den Meinungsaustausch zu aktuellen Themen in Europa, wie Flüchtlingskrise, Schengen-Grenzen und Terrorbekämpfung.
Der formelle Anlass für den Italien-Besuch von Rossen Plewneliew war seine Teilnahme an der internationalen Konferenz "Die Herausforderung der Radikalisierung, der Extremismus und der religiöse Dialog – welche Schritte sind effektiv?" Plewneliew gehörte zu den Hauptrednern. In seiner Ansprache betonte er, Europa solle mit den Flüchtlingen solidarisch sein, denn sie suchen Schutz. Zugleich aber stehe Europa für genaue Regeln und Werte, die geteilt sind.

"Die Europäische Union soll eine gemeinsame Migrationspolitik anstreben", haben die Präsidenten Bulgariens und Italiens, Rossen Plewneliew und Sergio Mattarella, nach ihren Unterredungen gefordert. Angesichts der jüngsten Zuspitzung in der Flüchtlingskrise stehe Plewneliew zufolge eine Abschiebung von Wirtschaftsflüchtlingen unweigerlich auf der Tagesordnung. Mattarella betonte seinerseits, die EU solle in die Sicherung der Außengrenzen investieren, und verurteile die Abschottung einzelner Mitgliedsländer. Der Informationsaustausch in der Terrorbekämpfung sei Mattarella zufolge nicht ausreichend gesichert, was als Folge habe, dass Terroranschläge nicht abgewehrt worden sind.

Die bilateralen Beziehungen zwischen Bulgarien und Italien stehen im Zeichen der guten Kooperation. Italien gehört zu den zehn größten ausländischen Investoren in Bulgarien mit 1,5 Milliarden Euro Investitionen im Zeitraum 1996-2014. Auch der Warenaustausch steige kontinuierlich und habe Plewneliew zufolge 4,2 Milliarden Euro p.a. erreicht. Damit ist Italien nach Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner Bulgariens, hieß es.

Zum Abschluss seines Besuchs in Italien hat der bulgarische Staatschef in einem Interview für "Corriere della Sera" den Schengenraum energisch verteidigt: "Der Schengen-Raum ist der erfüllte Traum jedes europäischen Bürgers. Er ist die Reisefreiheit. Er ist eines der besten Ergebnisse europäischer Politik und somit ein Meilenstein, der unsere Identität symbolisiert", sagte Plewneliew im Interview.

Redaktion: Vessela Vladkova




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Außenminister Georg Georgiew zu Besuch im Sultanat Oman

Im Rahmen der Bemühungen um die Freilassung der an Bord der „Galaxy Leader“ gefangengehaltenen bulgarischen Staatsbürger stattete der bulgarische Außenminister Georg Georgiew dem Sultanat Oman einen Arbeitsbesuch ab, bei dem er mit seinem..

veröffentlicht am 24.01.25 um 18:35

Die neue bulgarische Regierung - Ende des politischen Chaos oder vorübergehende Windstille?

Bulgarien ist aus einem langen politischen Dornröschenschlaf erwacht: 81 Tage nach den jüngsten vorgezogenen Parlamentswahlen hat das Parlament die 105. bulgarische Regierung abgesegnet. 125 Abgeordnete unterstützten die..

veröffentlicht am 21.01.25 um 14:10

Ein Rückblick auf das politische Jahr 2024 und die Erwartungen der Bulgaren, nach dem Beitritt zu Schengen an neuen Zielen arbeiten zu können

Die politischen Ereignisse eines ganzen Jahres in wenigen Zeilen zusammenzufassen, ist zweifellos eine Herausforderung. Vorgezogene Parlamentswahlen durchzuführen ist in den letzten Jahren zur Regel geworden. Auch 2024 mussten die Wähler zweimal zu den..

veröffentlicht am 12.01.25 um 10:25