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Der Doktorand und Karatetrainer Wassil Tepedelenew

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Foto: Privat

Sein Lächeln und sein ruhiges Wesen machen ihn auf Anhieb sympathisch. Nach und nach gibt Wassil seine beneidenswerteste Eigenschaft preis – das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist. Auf der Stelle zerbersten meine Vorstellungen von einem typischen Doktoranden für Elektromaschinen und Anlagen und Universitätsassistenten. Mir von seiner großen Liebe – dem Karatesport – erzählend, entzieht er sich jeglichen Vorstellungen vom typischen Bücherwurm. Als Kind schicken ihn seine Eltern zum Training, wohin er allerdings nur mit Widerwillen geht. Aus anfänglichem Sträuben wird seine große Liebe. Heute leitet er seinen eigenen Karateklub, wo er als Lehrer für Körper und Geist tätig ist.

СнимкаDie meisten Leute hätten von den Kampfsportarten völlig falsche Vorstellungen, meint Wassil. "Viele verbinden die Kampfsportarten mit Blut und Gewalt und halten diejenigen, die sie praktizieren, für hirnlose Wesen. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Die Kampfsportarten lehren Achtung, Demut, Selbstkontrolle und Selbstbehauptung und entwickeln damit in jedem Alter viele wertvolle Eigenschaften. Ich habe dabei die Möglichkeit, besonders Kindern Werte beizubringen, die im heutigen Alltag immer seltener werden - wie Achtung und Selbstachtung etc. Die Jüngsten, die bereits mehrere Jahre bei uns trainieren, unterscheiden sich immer deutlicher von ihren Altersgenossen – sie werden besser in der Schule, sie werden selbständiger und sind überall erfolgreicher."

Man erwartet wohl kaum, dass man einen Fitnesstrainer vor sich hat, der an seiner Doktorarbeit schreibt. Wassil überzeugt uns vom Gegenteil und zerschlägt einen weiteren Mythos. In der Halle trainiert man nämlich nicht primär die Muskeln, sondern setzt auf Rehabilitation nach Verletzungen und das gleichzeitige Trainieren von Körper und Geist.

"Der Sport hat mich als Persönlichkeit geformt. Ich bin psychisch sehr stabil, ich kann mich behaupten und mich in Bewerbungsgesprächen positiv und erfolgreich präsentieren", meint Wassil. "In letzter Zeit sind die Menschen sehr negativ eingestellt. Das resultiert aus der Art und Weise, wie sie die Ereignisse aus ihrem Alltag wahrnehmen. Ich bin fast immer gelassen und fröhlich, was die Leute verwundert. Meine Trainertätigkeit erfüllt mich sehr. Viele sehe ich vor meinen Augen aufwachsen – sie werden besser, steigern ihr Selbstvertrauen, werden ruhiger und besonnener. Beim Training schaltet man ab und konzentriert sich auf sich selbst. Danach verschwinden alle Sorgen und man ist mit sich zufrieden. Das macht mich froh."

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Wassil hat seinen Alltag in den Dienst der Menschen gestellt. Er will anderen sein positives Denken und Wissen vermitteln. Obwohl er bei Null angefangen hat, hat er es mit viel Arbeit geschafft, seine Träume zu verwirklichen. Er ist wahrlich zu beneiden, denn das Wort Trägheit ist ihm fremd. Zudem liebt er das Malen, die Kunst des Papierfaltens Origami, Computerspiele mit Freunden und das Reisen. Und er hält Vorträge zum Thema "Gesunde Lebensweise". Als Freund der Wissenschaft hat er natürlich auch eine eigene Lebensmaxime, die da lautet: Der Schlüssel für Glück und Erfolg sind ein gesunder Körper und ein gesunder Geist.

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: Privat



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