Fast die gesamte ausgehende Woche verbrachte Außenminister Daniel Mitow in Südostasien, auf Staatsbesuchen in Malaysia und Indonesien. Die Rundreise ist beeindruckend, zumindest vor dem Hintergrund, dass dies der erste Malaysia-Besuch eines bulgarischen Chefdiplomaten überhaupt war und auch die letzte Indonesien-Visite auf einer solch hochrangigen Ebene aus dem Jahr 1965 datiert. Für den bulgarischen Normalbürger sind diese beiden Destinationen vermutlich exotische Reiseziele. In der Realität der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen sehen die Dinge jedoch anders aus. Sowohl Malaysia als auch Indonesien sind wichtige Wirtschaftspartner der Europäischen Union, der auch Bulgarien angehört. Das wiederum gibt den Beziehungen mit diesen Staaten einen soliden Stellenwert.
Aus den Gesprächen von Minister Mitow in Kuala Lumpur ging hervor, dass die Beziehungen auch über das Asien-Europa-Forum ACEM und andere vielseitige Formate ausgebaut werden könnten. Bulgarien würde malaysische Investitionen in seine Volkwirtschaft begrüßen und offeriert seinerseits Nahrungsmittel und Maschinenbauerzeugnisse und Elektrotechnik. Mit der Unterzeichnung einer Regierungsvereinbarung über Zusammenarbeit in Rechtsfragen zeichneten sich auch Möglichkeiten über den Austausch von Informationen zu gesetzlichen Angelegenheiten und Rechtsexperten ab.
Vermerkt sei, dass die Indonesien-Visite des bulgarischen Außenministers in den letzten Jahren Arbeitskontakte auf der Ebene der Ministerium für Wirtschaft und Landwirtschaft vorausgegangen waren. Der Warenaustausch mit diesem Land beläuft sich auf bescheidene einhundert Millionen Dollar. Ermutigend ist dabei der spürbare Wachstumstrend. Bulgarien ist bemüht, Warenströme aus Indonesien in die EU über seine Schwarzmeerhäfen anzuziehen. Für den indonesischen Markt offeriert Bulgarien Wein, Joghurt, Milcherzeugnisse, ätherische Öle, Weizen, Fleisch, Saatgut, Tabak, Elektrozubehör, Maschinen u.a.
Die Beziehungen mit Malaysia und Indonesien werden neben der EU-Mitgliedschaft Bulgariens auch durch die ASEAN-Mitgliedschaft beider Staaten begünstigt. Die Europäische Union ist nach China zweitgrößter ASEAN-Handelspartner. Der EU-ASEAN-Warenaustausch beläuft sich auf rund 200 Milliarden Euro. Das ist eine solide Voraussetzung für den weiteren Ausbau der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen. Die Wiederbelebung der Beziehungen mit Malaysia und Indonesien erfolgt unter günstigen äußeren Bedingungen und lässt auf rasche Ergebnisse hoffe.
Übersetzung: Christine Christov
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