Die Fiedelspielerin Dessislawa stammt aus der Schwarzmeerstadt Warna, wo sie auch die dortige Musikschule absolviert hat. Derzeit studiert sie an der Sofioter Universität bulgarische Philologie, will aber das Musizieren keinesfalls vernachlässigen.

„Die Idee für die Gruppe Ethnotix stammt vom Produzenten Assen Pawlow und dem Fiedelspieler Angel Dobrew vom Volksmusikorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks“, erzählt uns die Musikerin. „Wir arbeiten seit rund zwei Jahren zusammen. Die Musik für unser Quartett wurde speziell geschrieben – wir machen Coverversionen verschiedener Hits, aber auch eigene Stücke. Die authentische bulgarische Folklore ist so reich, dass es immer etwas gibt, das einen inspirieren kann. Wir bearbeiten die Musikfolklore und stellen sie aus unserer Sicht vor. Seit einiger Zeit lebe ich in Sofia, wo ich mich mit der Musik der hier ansässigen Schopen bekanntgemacht habe. Es geht darum, die Traditionen zu bewahren, sie aber auch auf moderne Weise vorzustellen. So popularisieren wir die Folklore besser unter den jüngeren Generationen. Die authentische Volksmusik haben wir in den Musikschulen erlernt und sie gefällt uns auch sehr – sie findet aber unter den jüngeren Menschen weniger Verbreitung. Unsere Gruppe verbindet mutig die Folkloretraditionen und moderne Musikstile, was den Jugendlichen eher gefällt.“

Die Volksliedsängerin in Ethnotix ist Ljubomira. Sie hat die Nationale Musikschule in Sofia mit Hauptfach Folkloregesang absolviert und studiert nun an der Sofioter Universität Musikpädagogik. Wie fragten sie nach der Bedeutung der unverfälschten Folklore:

„Ich bin der Ansicht, dass auch die authentische Folklore sehr gut ankommt“, sagt sie. „Unsere Volksmusik wird in den USA, England und vielen anderen Ländern hoch geschätzt. Wir haben uns aber vorgenommen, noch mehr aus ihr zu machen und ihre Möglichkeiten, die sie bietet, besser zu nutzen. Wir zeigen, dass die bulgarische Volksmusik mit den anderen Musiktraditionen und Stilen in der Welt problemlos kombiniert werden kann. Das machen nicht nur wir, sondern auch viele andere Musiker und das sehr erfolgreich. Was unser Konzert am 7. April anbelangt, haben wir einige Überraschungen für das Publikum vorbereitet. Als Sondergast haben wir die Beatbox-Kanone Adriana Nikolova eingeladen, die als „Pe4enkata“ bekannt ist. Wir sind alle sehr aufgeregt, weil das unser erster großer Auftritt sein wird, mit dem wir unsere Anwesenheit im Musikleben Bulgariens bekunden wollen.“

Übersetzung: Wladimir Wladimirow