Bulgarische Wein aus 70 Weingütern haben bei der 23. Ausgabe des Concours Mondial de Bruxelles insgesamt 109 Medaillen errungen. Darunter vier Große Goldmedaillen, 47 Gold- und 58 Silbermedaillen. Der Wettbwerb fand vom 29. April bis 1. Mai in Plowdiw statt. Das Ergebnis ist ein großer Triumph für Bulgarien, das gegen eine starke Konkurrenz aus 51 Ländern antrat. In der Gesamtwertung kam unser Land hinter Portugal, Frankreich, Spanien, Italien und Chile auf Rang 6. Die weltweit renommiertesten Verkoster und Journalisten verglichen 257 bulgarische Weine mit knapp 9.000 Weinen aus den berühmtesten Weingütern der Welt. Über die bulgarischen Weine und ihre Eigenschaften sprachen wir mit dem Chef des Pressezentrums des Concours Mondial de Bruxelles, langjährigen Journalisten und Weinkenner Frederic Galtier. Er erzählt uns, er selbst sei von kleinan mit dem Gaillac Perlé aufgewachsen.
„Ohne übertreiben zu wollen, war der diesjährige Concours Mondial de Bruxelles in Plowdiw einer der besten Wettbwerbe in unserer Geschichte", schwärmt Frederic Galtier. „Das Besondere an diesem Wettbwerb ist, dass er gern neue Weinbauregionen erkundet. In Osteuropa hatten wir bisher nur in Slowenien Station gemacht. Nun waren wir erstmals auch in Bulgarien. Alle waren begeistert von der Gastfreundschaft und der ausgezeichneten Organisation, die wohl nur schwer zu übertreffen ist. Auch haben wir eine beeindruckende Entdeckung gemacht – die ausgesprochen hohe Vielfalt der bulgarischen Wein- und Gastronomietradition. Wir haben in Bulgarien ein bedeutendes Weinherstellerland entdeckt, das derzeit einen echte Revolution in der Weinbranche erlebt und eine eigene Botschaft vermittelt."
Welche bulgarischen Weinsorten besonders beeindruckend sind und welche Zukunft sie am internationalen Markt haben, wollten wir von dem Experten wissen.
„Jede Sorte hat ihre eigene Spezifik und kann sich dementsprechend positionieren. In diesem Sinne müssen wir uns stets an der Logik des globalen Marktes orientieren “, meint Frederic Galtier. „Hier ist Authentizität gefragt. Wenn sich eine lokale Sorte von anderen unterscheidet, wird sie eine Marktlücke finden. Mir haben beispielsweise die roten bulgarischen Rebsorten sehr gut gefallen. Besonders beeindruckt war ich vom Roséwein aus Pamid-Trauben, die ein sehr interessantes Ergebnis geliefert haben. Für die bulgarischen Sorten haben wir im Rahmen des Wettbewerbs eine gesonderte Meisterklasse eingerichtet. Pamid als Roséwein erinnert an die rote Rebsorte Cinsault aus der Provance, die für Roséweine besonders geeignet ist. Neben den bekannteren roten Rebsorten Mawrud und Gamza gefallen mit vor allem die Sorten Melnik und Rubin, die sehr originelle Weine hervorbringen. Selbstverständlich muss man von jetzt ab die Kommunikation in der gesamten Kette entwickeln, die verschiedene Konsumentenkategorien erreicht. “
Für die bulgarischen Weinhersteller ist das Bestehen gegen die starke Konkurrenz am internationalen Markt ein besonders wichtiges Thema. Dieser Markt hat zwei Gesichter – einerseits den ganz normalen Konsumenten und andererseits die anspruchsvollen Kenner, die nach lokalen und originellen Sorten suchen. Nach Ansicht von Frederic Galtier kann Bulgarien in beiden Segmenten punkten.
„Um noch einmal auf den Markt zurückzukommen, sollte man keinesfalls außer Acht lassen, dass das Spezifische und Originelle ebenfalls Märkte schafft “, meint der Experte. „Einerseits haben wir den Massenkonsum von Sorten wie Chardonnay und Merlot, wo die internationale Konkurrenz sehr groß ist. Häufig finden Konsumenten erst an weit verbreiteteren Sorten gefallen und suchen dann nach etwas Besonderem. D.h. dieser Markt ist ebenfalls sehr wichtig. Andererseits glaube ich, dass wir den Verbraucher nur mit lokalen Sorten gewinnen können, die authentisch sind und eine spezifische Botschaft haben. In dieser Beziehung hat Bulgarien großes Potential.“
Freederic Galtier, der bereits Ende der 1990er in Bulgarien war, ist beeindruckt von der Entwicklung unseres Landes. Seiner Ansicht nach etabliere sich der bulgarische Wein auch im Sektor der massenhafter konsumierten Sorten, was für das Überleben der Weinhersteller sehr wichtig sei. „Man sollte nicht nur nach Vollkommenheit und Einzigartigkeit streben“, erklärt der Experte.
Prinzipiell ist überall auf dem Weltmarkt die Nachfrage nach autochthonen Sorten gestiegen. In dieser Hinsicht hat Bulgarien, was die Qualität und die Vielfalt der lokalen betrifft, einen Schritt nach vorn gemacht. Der Concours Mondial de Bruxelles hat das Anliegen, als einer der Ersten neue, authentische und hochwertige Weine zu entdecken und jene zu unterstützen, die um Anerkennung kämpfen. „Die bulgarischen Weine haben ihr Können unter Beweis gestellt. Von jetzt an ist alles eine Frage der Zeit und der Nachhaltigkeit“, so das abschließende Fazit des Experten.
Die nächste Ausgabe des Wettbwerbs findet im spanischen Valladolid statt.
Näheres zum ConcoursMondialdeBruxelles unter: http://www.concoursmondial.com/en/
Übersetzung: Christine Christov
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