Borislava Taneva selbst konzertiert weiterhin aktiv und leitet im In- und Ausland eine Reihe von Meisterklassen. Die nächste wird in Genf sein, wo sie seit Jahren unterrichtet. Gleichzeitig damit ist sie seit Kurzem auch Prorektor der Nationalen Musikakademie in Sofia. Sie findet ferner Zeit für Studioaufnahmen.
Borislava Taneva hat mit Auszeichnung die Nationale Musikschule und die Nationale Musikakademie absolviert, in der sie seit 1989 bis heute unterrichtet. Seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war sie gleich auf mehreren internationalen Wettbewerben erfolgreich, darunter „Swetoslaw Obretenow“ in Sofia und im italienischen Senigallia; im Duo mit dem Pianisten Iliya Chernaev gewann sie wiederum die internationalen Wettbewerbe in Caltanissetta (Italien) und in Tokio, um nur einige zu nennen.
Welche Preise schätzt die Pianistin am meisten, fragten wir Borislava Taneva.
„Am wertvollsten ist mir der Grand Prix des „Torneo Internazionale di Musica“, den ich 1998 im Duo mit Iliya Chernaev erhielt“, sagt die Musikerin. „Unter allen 3.800 Teilnehmern gaben uns die Jury und das Publikum die höchste Punktzahl; man kürte uns als absolute Sieger. Besonders stolz bin ich auch auf die Preise, die ich für meine Kompositionen auf Wettbewerben für Kinderstücke erhalten habe. Ich halte die Werke, die ich für Kinder geschrieben habe, für meine gelungensten. Es sind Klavierstücke, Musik für Puppentheater und Lieder, die die Gruppe „Bonbon“ seit Jahren singt. Als aktive Musikerin erklärte man mich zur „Musikerin des Jahres“, was für mich eine hohe Ehre ist. Als Pädagogin versuche ich, den begabten Studenten ein geeignetes Podium zu verschaffen. Ferner verwirkliche ich etliche Projekte, die mit der zeitgenössischen Musik in Verbindung stehen. Eines darunter heißt „Mikrokosmos“. Es ist ein Konzertprogramm mit 60 rund einminütigen Werken von Kollegen aus aller Welt. Das Projekt ist auf großes Interesse gestoßen, vielleicht wegen der knappen Form der Stücke. Es sind eine Art „musikalische SMS“ oder Momentaufnahmen aus dem Leben der Komponisten. Das Konzert habe ich in Luxemburg, Genf, Sofia und anderen Städten gegeben. Unter meinen „Schöpfungen“ ist ferner die Assoziation, die ich in Genf gegründet habe und die auf dem Gebiet der bulgarisch-schweizerischen Kulturbeziehungen wirkt. Jungen bulgarischen Musikern wird die Möglichkeit gegeben, in der Schweiz vors Publikum zu treten, wie auch umgekehrt – junge Schweizer können in Bulgarien musizieren. Die Zusammenarbeit klappt bestens; in diesem Jahr werden Musiker aus der Schweiz zum zweiten Mal nach Bulgarien kommen und mit der Philharmonie der Stadt Widin spielen.“
Unter den Zielen, die sich Borislava Taneva gesetzt hat, ist die Popularisierung bulgarischer Komponisten.
„Ich konzertiere in der ganzen Welt und eines meiner Programme enthält ausschließlich Werke bulgarischer Komponisten“, erzählt die Pianistin. „Es sind etwa 15 Werke, die Komponisten verschiedener Generationen geschrieben haben. Darunter ist auch mein Vater Alexander Tanev, aber auch der Jazz-Musiker Hristo Yotsov. Wenn man mich zu einem Konzert einlädt, schlage ich drei oder vier Varianten eines Programms vor. Ich freue mich riesig, dass man häufig das Programm mit bulgarischen Werken wählt. Auf den Konzerten erzähle ich immer etwas über die Stücke und ihre Komponisten. Nach den Konzerten bitten mich häufig Besucher nach der Partitur oder stellen verschiedene Fragen. Ich möchte mit meinem Projekt zeigen, dass alle musikalischen Prozesse, die sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts bis heute in der Welt ereignet haben, auch in Bulgarien stattgefunden haben. Dieses Programm habe ich bislang in ganz Europa mit Erfolg vorgestellt“, sagt abschließend die Pianistin, Pädagogin und Komponistin Borislava Taneva.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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