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Bulgarische Olympioniken glänzen in Naturwissenschaften

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Im olympischen Sommer blickt die Welt voller Erwartungen auf Medaillen nach Rio. Auch unser Land will glänzen und sich über Medaillen freuen. Während wir auf Edelmetall unserer Sportler warten, sind andere Olympioniken bereits mit Medaillen nach Bulgarien zurückgekehrt. Bulgarische Schüler waren bei Olympiaden für Mathematik, Chemie, Biologie und andere Naturwissenschaften für unser Land am Start. Alljährlich messen 50 von ihnen mit ihren Alterskameraden aus der ganzen Welt ihre Kräfte.

Im Vorjahr verbuchte der bulgarische Nachwuchs in naturwissenschaftlichen Disziplinen 67 Medaillen. Hinter dem Erfolg steht eine mehrmonatige Vorbereitung und harte Arbeit. Bei der diesjährigen internationalen Biologieolympiade in Hanoi errang der bulgarische Nachwuchs eine Silber- und zwei Bronzemedaillen. In dieser Disziplin kann unser Land auf langjährige Traditionen zurückblicken, zumal Bulgarien zu den sechs Mitbegründern der Biologieolympiade im Jahre 1989 zählt.

Nähere Einzelheiten über die Biologieolympiade erfahren wir von der Leiterin der Nationalmannschaft Albena Jordanowa.

"Die internationale Biologieolympiade besteht aus zwei Teilbereichen", erklärt Dozentin Jordanowa. "Die erste Prüfung findet in vier Labors statt, wo praktische Aufgaben gelöst werden müssen. Im zweiten Teilbereich wird theoretisches Wissen abverlangt. Beim Praxistest müssen die Schüler innerhalb von 90 Minuten ausgesprochen viele Aufgaben lösen und dafür modernste Methoden beherrschen, die das Schulwissen weit übersteigen. Unserer Nationalmannschaft gehören die besten Nachwuchsbiologen des Landes an, die sich jahrelang selbständig oder mit ihren Lehrern auf die Olympiaden vorbereiten. Einige von ihnen nehmen ab der 7. Klasse teil und erreichen in der 11. und 12. Klasse Bestleistungen auf Landesebene, was sich natürlich auch international wiederspiegelt."

Nikola Todorow, Doz. Albena Jordanowa und Viktoria Hristowa
Die Vorliebe für Biologie wird bereits in jungen Jahren geboren. "Biologie gefällt uns nun mal", meint der Bronzemedaillengewinner Nikola Todorow.

Viktoria Hristowa, ebenfalls mit Bronze gekürt, erzählt über die schwierige Vorbereitung.

"Am Landesgymnasium für Naturwissenschaften haben wir deutlich mehr Stunden Biologie als normale Gymnasien", erzählt Viktoria. "Zwei Biologiestunden pro Woche reichen weder für die praktische noch für die theoretische Vorbereitung aus. Bei internationalen Olympiaden wird sehr viel Wissen abverlangt. Dafür muss man viele Stunden hartnäckig lernen."

Zwetoslaw Georgiew (zweiter links) mit dem bulgarischen Team in Hanoi
Ein großen Anteil am Erfolg haben die Lehrer, die den Nachwuchs dafür begeistern. Natürlich sorgen auch die Olympiaden selbst für Emotionen. Der diesjährige Gewinner der Silbermedaille Zwetoslaw Georgiew nahm vor anderthalb Jahren erstmals an einer Biologieolympiade teil. Zuvor hatte er sich nur bei Mathematikolympiaden versucht. Da er nach dem Abitur Medizin studieren will, fand er es interessanter, sich auf diese Weise auf sein Studium vorzubereiten. Die Leiter der Nationalmannschaft Doz. Albena Jordanowa, Doz. Sneschana Tomowa und der Doktorand Radoslaw Aleksandrow vom Institut für Molekularbiologie hätten es sich gewünscht, dass Zwetoslaw sich bereits ab der 7. Klasse bei ihnen vorbereitet und in der 12. Klasse die erträumte Goldmedaille errungen hätte. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist Gold für bulgarische Schüler jedoch schier unmöglich. Warum?

"Leider fehlt uns dazu die Basis von früher. Der einzige Weg, unsere Schüler auf den praktischen Teil der Olympiade vorzubereiten, führt über die Labore der Biologie-Fakultät  der Sofioter Universität. Im theoretischen Teil glänzt unser Nachwuchs mit seinem Wissen. Der praktische Teil hat jedoch Vorrang. Hier sind Schnelligkeit, Auffassungsgabe, Kombinationsvermögen und eine gute Zeiteinteilung gefragt. Dafür müssen die Labore unbedingt wieder eingerichtet werden", sagt Albena Jordanowa

Nach dem Abitur wollen die Olympioniken im Ausland studieren und Karriere machen. Um den gebildeten Nachwuchs im Land zu halten, müsste Bulgarien in Wissenschaft und Forschung investieren. Denn Innovationen sind ein Garant für wirtschaftlichen Aufschwung.

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: Boschidar Janew und Privatarchiv



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