Eines der renommiertesten Wintersportzentren Bulgariens ist Borowetz, das 70 Kilometer von der Hauptstadt Sofia entfernt an den Nordhängen des Rila-Gebirges liegt. Hier kann jeder auch im Sommer Erholung finden, denn Borowetz ist ein geeigneter Starpunkt für Gebirgswanderungen bis zum höchsten Gipfel der Balkanhalbinsel, dem 2,925 Meter hohen Mussala, der zu den 100 wichtigsten touristischen Destinationen Bulgariens gehört.
Die Geschichte von Borowetz, das einst Tschamkorija hieß, begann vor genau 120 Jahre. 1896 baute sich einer der bulgarischen Generäle in der schönen Gegend eine Villa. Dem damaligen bulgarischen Herrscher Fernand I. fand ebenfalls Gefallen an der dortigen Natur und ließ sich ebenfalls ein kleines Schlösschen errichten, in das er sich zur Erholung von den Regierungsgeschäften zurückzog. Weitere angesehene und reiche Bulgaren folgten dem Beispiel. Damit wurde Borowetz der erste Höhenkurort nicht nur Bulgariens, sondern der ganzen Balkanhalbinsel. Erst in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts etablierte sich Borowetz als Ski- und Wintersportzentrum.
Borowetz gehört zur Gemeinde der Stadt Samokow. Der Bürgermeister der Stadt Wladimir Georgiew erzählte uns mehr über Borowetz:
„Die Gegend Tschamkorija ist ein herrlicher Park, der Gelegenheit für Ausflüge, Picknick, Spaziergänge und Erholung bietet“, erzählt Bürgermeister Georgiew. „Im Jahre 1889 unternahm Fürst Ferdinand mit einer Gruppe von 30 Personen eine der ersten organisierten Besteigungen des Mussala-Gipfels. Der Fürst war von der schönen Natur begeistert und erwarb ein Grundstück am Fluss Bistritza, wo er sich 1898 eine Jagdhütte baute. Zwei Jahre zuvor prüfte eine Kommission auf Anweisung von Premierminister Stefan Stambolow, wo die günstigsten Orte seien, an denen moderne europäische Sanatorien errichtet werden können. Einer dieser Orte war Tschamkorija. Bis zur Jahrhundertwende entstanden die entsprechende Infrastruktur, eine Vielzahl an Villen und Gemeindehotels. Einer der ersten Bürgermeister von Samokow legte großen Wert auf die Entfaltung dieses Gebirgskurorts als internationale Destination. Tschamkorija-Samokow-Sofia ist übrigens die erste Strecke in Bulgarien, auf der Linienbusse verkehrten.“
Was zieht die Menschen nach Borowetz, fragten wir den Bürgermeister von Samokow.
„Die Natur ist in ihrem vollen Glanz erhalten“, sagt Wladimir Georgiew. „Natürlich geht es nicht ohne die nötige Infrastruktur, doch der Ort ist vom Bauboom verschont geblieben. Es wurden lediglich eine Reihe von Verbesserungen vorgenommen, vor allem Schneekanonen angeschafft. Mit den Jahren hatte sich das Schwergewicht auf den Wintersport verlagert und Borowetz war im Sommer weniger begehrt. In der letzten Zeit wird der Ort auch als Sommerdestination entwickelt. Dazu tragen die gute materielle Basis, die Spa-Hotels, die verschiedenen Attraktionen und Fahrradrouten, die Seilparks, die Pferdesportanlagen, die Möglichkeiten für Gleitschirmfliegen und die vielen Wanderrouten zu den verschiedenen Gebirgsgipfeln bei.“
Bürgermeister Georgiew fügte hinzu, dass sich in der Nähe von Maljowitza eines der populärsten Zentren für Klettersport befindet. Borowetz ist aber auch das erste bulgarische Wintersportzentrum, das Gastgeber europäischer und Weltmeisterschaften in verschiedenen Skisportarten wurde.
„In Borowetz wurde der erste bulgarische Wettbewerb in Skiabfahrt veranstaltet“, bestätigt Wladimir Georgiew. „Am 16. Februar 1930 bestiegen 11 Personen den Sitnjakowo-Felsen und führen auf einer improvisierten Strecke bis ins Zentrum des Kurorts. Danach wurde Borowetz Gastgeber zweier Weltmeisterschaften und 12 Europameisterschaften. Hier trainierten einige unserer besten Schisportler der 70er und 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. 1977 wurde hier der Europacup in Slalom und Riesenslalom ausgetragen. Wir dürfen auch nicht die zwei Weltcups von 1981 und 1984 vergessen. 2014 und 2016 wurden zwei andere europäische Wettbewerbe veranstaltet. Das größte Ereignis meiner Kindheit war der Riesenslalom von 1984, den der Schwede Ingemar Stenmark gewann, gefolgt vom nicht minder populären Marc Girardelli. Man erzählt sich, dass am Ziel rund 50.000 Zuschauer standen.“
Seit einiger Zeit hat sich Borowetz auch als Fahrradparadies einen Namen gemacht und es wurden in den Sommermonaten bereits einige Wettbewerbe durchgeführt.
„Borowetz ist unter den Bikern vor allem als eine Destination bekannt geworden, die für alle Altersgruppen geeignet ist“, erzählt der Bürgermeister von Samokow Wladimir Georgiew. „Es gibt spezielle Downhill-Routen und Möglichkeiten für Mountainbiking überhaupt. Hier ist 2010 der erste Bike-Park Bulgariens entstanden. Seitdem wird er ständig verbessert. Und so warten jedes Jahr auf die Biker neue Herausforderungen, seien es künstliche oder natürliche. Es wird auch an die jungen Radfahrer gedacht. Es werden ferner eine Reihe angesehener Wettbewerbe organisiert, an denen sich anerkannte Fahrradsportler aus dem In- und Ausland beteiligen.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: borovets-bg.com, Swetlana Dimitrowa und Geschichtsmuseum Samokow
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