In einer feierlichen Zeremonie tritt Staatspräsident Rumen Radew heute sein Amt an. Erstmals ist das bulgarische Staatsoberhaupt kein Politiker, sondern eine Persönlichkeit mit Militärlaufbahn. Nach dem Abitur am Mathematikgymnasium studierte er an der Offiziershochschule der Luftstreitkräfte in Dolna Mitropolia und belegte einen Maxwell-Lehrgang in den USA. Neben den russischen Kampfjets MiG-15, MiG-17 und MiG-29 pilotierte er auch NATO-Maschinen wie den F-15, F-16; F-18, Eurofighter, Gripen. Danach bereitete er sich an der Kommandostabakademie Rakowski und dem Air Comand an Staff College in den USA auf seine weitere hochrangige Militärlaufbahn vor.
Auf dem Weg vom Nachwuchspiloten 1987 zum Oberkommandierenden der bulgarischen Luftstreitkräfte 2014 bekleidete er zahlreiche hochrangige Posten. 2016 tritt er von seinem Posten zurück, um als Kandidat eines Initiativkomitees, unterstützt von der Bulgarischen Sozialistischen Partei, bei den Präsidentenwahlen ins Rennen zu gehen.
Im Zuge seiner Unterstützung durch die Sozialisten gingen einige von einer pro-russischen Politik Radews aus. Er bezeichnete diese Spekulationen jedoch als ein Ergebnis haltloser Angst, dass Bulgarien aus der EU und der NATO austreten könnte und versicherte, er sei "ein General der NATO und habe sich sein Leben lang für eine aktive und starke Rolle Bulgariens in der Allianz eingesetzt."
Auch waren Befürchtungen zu hören, dass der neue Staatspräsident nicht über ausreichend politische Erfahrung verfüge, um die komplizierte nationale und internationale Konjunktur zu meistern. Andere meinten, der Mangel an solchen Erfahrungen sei kein Nachteil, sondern eine Chance für eine bessere Durchsetzung der nationalen Interessen als es bei seinen Vorgängern aus dem politischen Establishment bisher der Fall war.
Zweifelsohne erhielt Rumen Radew bei den Präsidentenwahlen breite öffentliche Unterstützung, und das nicht nur von links, sondern aus dem gesamten Spektrum des politischen Lebens. Ob das neue Staatsoberhaupt die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen wird oder nicht, wird sein konkretes Vorgehen zeigen.
Übersetzung: Christine Christov
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