Unmittelbar neben der Muttergotteskirche des Dorfes Nassalewtzi bei Tran in Westbulgarien erhebt sich ein Eichenbaum, dessen Alter auf über 600 Jahre geschätzt wird. Dieser Baum ist ein stummer Zeuge der wechselvollen Geschichte des Dorfes, dessen Bewohner ihn hoch schätzen, denn er hat so manchen Blitzschlag auf sich gezogen, der ansonsten die Kirche oder gar einen Menschen getroffen hätte. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass er im vergangenen Jahr innerhalb des nationalen Wettbewerbs „Baum mit Wurzeln“ von einem der Dorfbewohner nominiert wurde.
Näheres erzählte uns Alexandra Georgiewa, Koordinatorin des nationalen Ausscheids.
„Diese Eiche ist einer der vielen Bäume, die 2016 um den Titel „Baum mit Wurzeln“ rangen“, sagt Alexandra Georgiewa. „Bei der Onlineabstimmung erhielt dieser Baum die meisten Stimmen und beteiligt sich nun am europaweiten Wettbewerb „Baum des Jahres 2017“. Die Eiche von Nassalewtzi tritt gegen 15 Bäume aus 12 weiteren Ländern an. Die Konkurrenten stehen konkret in Belgien, Großbritannien, Deutschland, Estland, Irland, Spanien, Litauen, Polen, der Slowakei, Ungarn, Frankreich und Tschechien. Derzeit belegt unser Baum den Platz 3 – bis zum Wettbewerbsende bleibt aber noch Zeit. Die Abstimmung wird bis 1.00 Uhr am 1. März dauern. Dabei wird die Stimmenverteilung in der letzten Woche geheim gehalten, um die Spannung zu schüren. Der Sieger wird erst auf der Zeremonie zur Preisverleihung am 21. März bekanntgegeben werden.“
Für den nationalen Ausscheid „Baum mit Wurzeln“ kann jeder Baum nominiert werden. Entscheidend ist, ob die Menschen von seiner Geschichte, seinem Äußeren, oder anderen Dingen im Zusammenhang mit dem konkreten Baum beeindruckt werden. Selbst ein Steckling kann es wert sein, nominiert zu werden.
„Im vergangenen Jahr hatten wir eine spezielle Kategorie für Jungbäume“, erzählt weiter die Koordinatorin des nationalen Ausscheids. „Viele der Kandidaten werden nämlich vor allem wegen der Menschen nominiert, die sie gepflanzt haben. Es werden uns zuweilen rührende Geschichten von Kindern eingesandt, wie sie ihr erstes Bäumchen gepflanzt haben.“
Die meisten Kandidaten sind und bleiben jedoch die Jahrhunderte alten Bäume, weil sie die Menschen am meisten beeindrucken. Sie sind ein Symbol des Gemeinlebens, um sie ranken sich Legenden des Ortes und ihr Äußeres ist Ehrfurcht gebietend. Es sind vor allem Eichen, Walnuss- und Maulbeerbäume. Sie ziehen stets die Blicke auf sich. Hilft der Ausscheid, diese Bäume zu bewahren, fragten wir Alexandra Georgiewa.
„Mit dem Wettbewerb zielen wir darauf ab, die Menschen zum Nachdenken über diese Bäume zu bewegen; sie sollen sich umschauen und andere wertvolle Exemplare entdecken und ihre Geschichte erkunden“, sagt die Koordinatorin des nationalen Ausscheids. „Das wird dazu führen, dass sich das Gros der Bevölkerung nicht nur um diese Bäume, sondern auch um die Wälder sorgen wird. Häufig werden Bäume nominiert, die in Gefahr sind. Auf diese Weise werden solche Problemen popularisiert und im Endeffekt Bäume gerettet.“
Falls die Eiche von Nassalewtzi zum Europäischen Baum des Jahres 2017 gekürt werden sollte, wird neben sie ein spezielles Schild aufgestellt, das von einem Sieger an den nächsten geht. Ferner wird der Baum die nötige Aufmerksamkeit und Fürsorge erhalten; das Dorf selbst wird um eine europäische Attraktion reicher und entsprechend auf den Tourismuskarten vermerkt werden.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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