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„Aus deiner Sicht“

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Autor: Marie Avedisian

Im Klub „Fotosynthesis“ in Sofia ist derzeit eine interessante Ausstellung mit 20 Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos zu sehen, die von Hobbyfotografen gemacht wurden. Sie läuft unter dem Motto „Aus deiner Sicht“, genau wie auch der größte landesweite Wettbewerb für Hobbyfotografen in Bulgarien, der von der populären „Zeitschrift 8“ das vierte Jahr in Folge organisiert wird. Im Laufe eines Jahres sind in deren Redaktion über 2.700 Aufnahmen von 1.900 Fotografen eingegangen.

Autor: Boris Taschkow

Die Organisatoren setzten den Autoren keinerlei Schranken. Sie verlangen lediglich, dass die Fotos eine gute Bildqualität aufweisen und ein breites Publikum ansprechen. „Unsere Ausstellung hat kein konkretes Thema. Es müssen nicht unbedingt Reisefotos sein, wir lassen auch Portraits oder ganz abstrakte Dinge etc. zu. Wir sind vom meisterhaften Können einiger Hobbyfotografen und ihren Aufnahmen zutiefst beeindruckt. An unserem Wettbewerb können sich ausnahmslos alle beteiligen, so dass er großes Interesse und Zulauf genießt“, sagt die Chefredakteurin der Zeitschrift Ganeta Sagowa. Wir wollten von ihr wissen, welcher Autor sich am meisten von den anderen abhebt:

Autor: Krassimir Matarow

Unser Favorit ist Krassimir Matarow. Unsere Wahl fiel auf viele Fotos, die sich letztendlich von ihm erwiesen und wir hatten schließlich Schwierigkeiten zu entscheiden, welche nicht in die Aufstellung kommen“, gesteht Ganeta Sagowa. „Bei unserem Gespräch meinte er, er sei kein Berufs- sondern ein Hobbyfotograf. Es ist wirklich erstaunlich, wieviel Herzblut manche Menschen in ihr Hobby stecken, so dass sie zu wahren Meistern und Künstlern werden. Dieser Mann ist buchstäblich ein Künstler in der Fotografie. Krassimir Matarow geht auf eine ungewöhnliche Weise an seine Objekte heran, so dass die Betrachter die unterschiedlichsten Dinge in seinen Aufnahmen entdecken können. Er verleitet den Zuschauer zum Träumen. Er hat auch mit viel Geschmack und Phantasie Makroaufnahmen gemacht hat. Auf einer ist beispielsweise eine überdimensional große Fliege zu sehen, die uns an Franz Kafka und Science Fiction denken lässt. Er fotografiert auch Natursehenswürdigkeiten. Wir setzen den Fotografen keine Grenzen und akzeptieren auch konzeptionelle Fotos, alles, was von einer untraditionellen Sicht zeugt und zugleich ästhetisch ist, so dass es die Herzen der Betrachter bewegt. Eine unserer Auszeichnungen ging an Dessislawa Ignatowa, die uns ein sehr schönes Schwarz-Weiß-Foto geschickt hat, das mir persönlich am meisten gefällt. Darauf sind ein Haus und hohe Gräser zu sehen, durch die ein entzückendes Kind tollt. Manche Fotografen haben sich an unserem Wettbewerb auch mit Handyaufnahmen beteiligt. Obwohl die Technik immer besser wird, bin ich persönlich kein Fan solcher Fotos. Alles ist inzwischen möglich, wir setzen keine Rahmen und Schranken“, betont Ganeta Sagowa.

Autor: Dessislawa Ignatowa

Genau wie die Maler tragen auch die Fotografen eine große Verantwortung beim Kreieren ihrer Werke, da jedes Bild das Wesen seines Autors spiegelt. Deshalb sollte man extrem aufpassen und darauf achten, was für Gemälde und Aufnahmen man sich ins Haus stellt, da alles, was uns umgibt, eine bestimmte Energie ausstrahlt, die sowohl positiv als auch negativ sein kann, meint Ganeta Sagowa.

Autor: Daniel Nikolow

Unter den Jurymitgliedern war auch diesmal Elisabet Iliewa, die bei einer Firma für Fotoausrüstungen arbeitet. Sie ist ebenfalls begeistert von der Kreativität vieler Teilnehmer am diesjährigen Forum.

In Bulgarien leben viele begabte Menschen, unser Markt ist aber klein und sie bleiben unbeachtet. Ich finde das es sehr bedauerlich, denn ich sehe, wie ausländische Kollegen für Werke ihrer Fotografen werben“, sagt Elisabet Iliewa. „Nicht selten sind ihnen die bulgarischen Fotografen um einige Schritte voraus, sowohl was die Ideen als auch was die Qualität der Bilder angeht. Egal mit welcher Technik sie die Aufnahmen machen – sie sind wahre Meister ihres Faches. Die bulgarischen Fotografen können aber nicht auf eine ähnliche Bezahlung hoffen wie ihre ausländischen Kollegen und sie haben auch nicht die Möglichkeit, ins Ausland zu verreisen, um sich dort nach neuen Objekten zum Fotografieren umzuschauen“, sagte abschließend Elisabet Iliewa.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: „Zeitschrift 8“



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