In der Vorwoche haben Experten der Uni-Klinik Aleksandrowska und der Klinik für Kinderpsychiatrie Hl. Nikolaj die Ergebnisse des Projekts zur Entwicklung eines effizienten Programms zur Früherkennung von Autismus bei Kleinkindern in Bulgarien mittels Anwendung internationaler Standardinstrumente vorgestellt.
Alljährlich werden bei knapp 300 bulgarischen Kindern autistische Störungen diagnostiziert. Nun fokussiert das Gesundheitsministerium auf Früherkennung und zeitnahe Behandlung. Im Rahmen des Zweiphasenprojekts sollten Spezialisten aus der Schweiz bulgarische Psychologen, Pädiater und Psychiater mit zwei Instrumenten vertraut machen, die eine sehr genaue Autismus-Diagnostik gewährleisten. Weitere Einzelheiten erfahren wir von der Leiterin des Expertenteams Prof. Nadja Polnarewa:
"Zunächst einmal muss das Screening als Standardverfahren eingeführt werden. In dieser Hinsicht wurde bereits eine Menge getan", erklärt die Leiterin des Expertenteams Prof. Nadja Polnarewa. "Die Eltern sorgen sich zunehmend um die Frühentwicklung ihrer Kinder, was aber auch zu einem Schwerpunkt der Hausärzte werden muss. Ihnen müssen die entsprechenden Instrumente in die Hand gegeben werden, da eine solche Diagnosestellung für die Eltern ein Schock ist. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass junge Eltern von ihren Hausärzten unterstützt werden müssen. Wir waren sehr positiv überrascht, dass die Pädagogen in den Kindergärten und Kindergrippen sehr gut vorbereitet und damit ein wichtiger Faktor sind, Eltern zu früher ärztlicher Hilfe zu bewegen."
Die gesamte Autismus-Diagnostik ist kostenlos, wird jedoch nur an bestimmten Kliniken durchgeführt. Der Leiter der Tagesstation an der Klinik für Kinderpsychiatrie Doz. Dimitar Terziew erklärt, welcher Teil der Behandlung von der Krankenkasse übernommen wird und was diese beinhaltet:
"Die Eltern müssen die regelmäßige Tages-Hospitalisierung ihrer Kinder gewährleisten. Die psychologischen und psychiatrischen Tests schließen eine Reihe von Untersuchungen ein. Die Untersuchungen in den Kliniken werden vom Gesundheitsministerium finanziert. Die Tages-Hospitalisierung ist die einzige Form der Hilfe, die für die Eltern kostenlos ist. Wenn sie darüber hinaus zusätzliche Hilfe in Anspruch nehmen wollen, müssen sie diese selbst bezahlen."
Übersetzung: Christine Christov
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