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Zum 180. Jahrestag der Geburt von Wassil Lewski begeben sich Jugendliche auf den Pfaden des Freiheitsapostels

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Foto: pohoda.free.bg

Heute wird in ganz Bulgarien der 180. Jahrestag seit Geburt des Freiheitskämpfers Wassil Lewski begangen. Die Bulgaren bezeichneten ihn bereits zu Lebzeiten als „Freiheitsapostel“. In den 60-ger und 70-ger Jahren des 19. Jahrhunderts, als sich das bulgarische Volk erneut gegen die türkische Fremdherrschaft auflehnte, war es Wassil Lewski, der den nationalen Befreiungskampf mit neuen Ideen bereicherte. Er veränderte den Charakter der revolutionären Bewegung, die bis dahin einzig auf der bulgarischen Emigration fußte. Die Befreiung sollte nunmehr durch einen breiten Volksaufstand erwirkt werden, der von einer inneren revolutionären Geheimorganisation vorbereitet werden soll. “Ich habe mich dem Vaterland gewidmet, ihm bis zum Tod zu dienen und im Willen des Volkes zu arbeiten.” – Worte von Wassil Lewski, der seinen übrigen Landsleuten mit seinen Handlungen als Beispiel diente.

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„Auf den Pfaden von Lewski“ – mit dieser Idee machte sich vor 23 Jahren der Geschichtslehrer Wassil Koptschew aus Plewen auf den Weg und durchwanderte die wichtigsten Orte, die mit Lewski in Verbindung gebracht werden, angefangen beim Kloster von Trojan bis nach Sopot und Karlowo. Diese Wanderung wird auch heute von vielen, vor allem jungen Menschen gemacht. In diesem Jahr schlossen sich ihr rund 300 Enthusiasten an, die in Gruppen aus verschiedenen Teilen des Landes kamen.

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Wir arbeiten vor allem mit Schülern aus Plewen“, erzählte uns Dr. Galja Zwetkowa, die seit zwei Jahren diese nationale Wanderung organisiert. „Die Durchquerung des mittleren Balkangebirges ist nicht einfach, zumal die Berghütten unterwegs keine so großen Gruppen aufnehmen können. Daher organisieren wir die Wanderung zu je 30 bis 40 Personen. Es sind Schüler, die von einem Bergwanderer angeführt werden; den Gruppen gehören auch Lehrer und Ärzte an.“

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Die Vorbereitung der Wanderung setzt einige Ausbildungsstunden in Bergwanderung voraus, auch werden die Schüler mit dem geschichtlichen Hindergrund der Sehenswürdigkeiten vertraut gemacht, die auf der Route liegen. Die ersten Teilnehmer der Wanderung vor 23 Jahren sind mittlerweile erwachsene Menschen und etliche von ihnen schicken nun ihre Kinder. Es sind selbst Kinder im Alter zwischen einem und sieben Jahren mit dabei.

Die Teilnehmer schließen sich am Ende der Wanderung den Feierlichkeiten der Gemeinde Karlowo an, die die Geburtsstadt von Lewski organisiert. Am aufregendsten ist das Abendtreffen der Schüler, auf dem sie patriotische Lieder aus der Zeit Lewskis singen.

Lewski durchwanderte mehrmals ganz Bulgarien, um die revolutionäre Befreiungsbewegung zu organisieren. Und so kann heute fast jeder Ort unseres Landes Geschichten seines Wirkens erzählen.

Das Haus-Museum „Wassil Lewski“ in Goljam Iswor

Ein solcher Ort ist das Dorf Goljam Iswor in der Nähe der Stadt Tetewen. Vor wenigen Tagen wurde der Platz vor dem örtlichen Kulturhaus nach Wassil Lewski benannt. In einem Museum werden wiederum Gegenstände gezeigt, die mit dem Leben und Wirken Lewskis in Verbindung gebracht werden. Es ist kein Zufall, dass in diesem Dorf die Erinnerungen an den Freiheitsapostel so wach sind. In Goljam Iswor richtete er 1872 das „Erste revolutionäre Bezirkskomitee Bulgariens“ ein, wie er es selbst nannte.

Der Hof des Haus-Museums

Das Leben in unserem Dorf unterscheidet sich durch nichts von dem anderer Ortschaften“, erzählt uns der Bürgermeister von Goljam Iswor Ilijan Marinow. „Sobald es jedoch um Lewski geht, beginnen die Bewohner lebhaft über ihn zu erzählen, als ob nicht ihre Vorfahren, sondern sie selbst Zeuge der Ereignisse gewesen sind. Das Gebäude, in dem Lewski das Erste revolutionäre Bezirkskomitee Bulgariens einrichtete ist unbeschadet erhalten und ist heute ein Museum. Erhalten ist auch die Schmiede, in der nicht nur Werkzeuge geschmiedet wurden, sondern auch Gewehrkugeln gegossen und Waffen für den Befreiungskampf hergestellt wurden.“

Das Weinfass, in dem sich Lewski bei unerwarteten Durchsuchungen versteckte.
Die Zeit ist nah, in der die Bulgaren nicht mehr geknechtet, sondern frei sein werden“, schrieb Lewski 1872 an das von ihm gegründete revolutionäre Bezirkskomitee in Goljam Iswor. Noch bevor jedoch der Aufstand ausbrach, wurde er von den Türken gefasst, zum Tode verurteilt und am 19. Februar des Jahres 1873 in Sofia gehenkt. Sein Werk lebte jedoch weiter und Wassil Lewski ist nicht nur Teil unserer Geschichte geblieben. Seine moralischen und politischen Botschaften sind auch heute noch aktuell.

Das kleine Bett, in dem sich der Freiheitsapostel ausruhte. Oben ist die Schnur zu sehen, die er an seine Hand gebunden hat – bei Gefahr zog der Wirt das andere Ende der Schnur, um ihn schnell zu wecken.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Die Fotos aus dem Dorf Goljam Iswor wurden vom Bürgermeister Ilijan Marinow bereitgestellt



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