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Neue Konzertsaison des Rundfunksymphonieorchesters mit neuen Namen und seltenen Werken

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In diesem Jahr begeht das Symphonieorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks seinen 70. Geburtstag. Am 28. September wird es seine 70. Konzertsaison mit einem Konzert im renommierten hauptstädtischen Bulgaria-Saal eröffnen.

Einzelheiten über das Programm in der neuen Saison verriet uns Mark Kadin, Chefdirigent dieses Klangkörpers:

Unsere Fest-Saison werden wir mit der Musik der bulgarischen Gegenwartskomponistin Dobrinka Tabakowa eröffnen, deren Werke in der ganzen Welt interpretiert werden. Die ersten Töne, die unser Publikum im ersten Konzert hören wird, stammen aus ihrem Stück „Der Komet des Orpheus“. Es ist eine festliche, klangreiche Musik, die in gehobene Stimmung versetzt und der neuen Konzertsaison den nötigen Impuls verleihen wird. Ferner wird das Zweite Klavierkonzert von Frédéric Chopin in der Interpretation der russischen Pianistin Anna Tsybuleva erklingen, die bereits mehrere internationale Wettbewerbe gewonnen hat (darunter 2015 den Internationalen Klavierwettbewerb von Leeds). Außerdem werden wir eine der Perlen von Dvořák zu Gehör bringen – seine 8. Symphonie. Sie steht in gewisser Weise im Schatten seiner überaus beliebten 9. Symphonie, hat aber nicht weniger Inhalt zu bieten.

Während der neuen Konzertsaison wird das Rundfunksymphonieorchester etliche Werke bulgarischer Komponisten vorstellen sowie Kompositionen, die selten interpretiert werden und daher kaum bekannt sind.

СнимкаUns ist es wichtig, nicht nur bulgarische Gegenwartsmusik in unsere Konzertprogramme aufzunehmen, sondern auch das Schaffen von Komponisten vergangener Generationen vorzustellen“, erzählt weiter Mark Kadin. „Und so werden auch Kompositionen von Ljubomir Pipkow und Alexander Rajtschew erklingen. Unser Konzert am 1. Februar kommenden Jahres wird dem 80. Geburtstag des Komponisten Georgi Mintschew gewidmet sein, der zu den beeindruckenden bulgarischen Tonkünstlern der Gegenwart gehört. Das Motto für dieses Konzert gab er selbst: „In tiefer Dankbarkeit an meine Lehrer“. Es werden nicht nur einige seiner Werke, sondern auch die seiner Lehrer Marin Goleminow, Rodion Schtschedrin und Aram Chatschaturjan zu hören sein.
Ferner möchte ich auf das Konzert am 15. März aufmerksam machen. Es wird am Tag der Unabhängigkeit Ungarns stattfinden. Entsprechend widmen wir es diesem wunderschönen Land. Unser Gastsolist wird der Geiger Kristóf Baráti sein, der in der letzten Zeit überzeugend seinen Platz unter den weltbesten Violinisten eingenommen hat. Ich denke, dass das bulgarische Publikum seine Kunst zu schätzen wissen wird.
Am 17. Mai wiederum werden wir zum ersten Mal in Bulgarien die Suite von Alfred Schnittke aus dem Film „Tote Seelen“ spielen. Auch wird die Musik von Sergei Prokofjew zum gescheiterten Filmprojekt „Pique Dame“ erklingen. Natürlich verdienen auch alle anderen Konzerte in unserer neuen Saison Aufmerksamkeit. Jedes wird unserem Publikum etwas Neues und Interessantes bieten.

Welche Idee liegt den insgesamt 12 Konzerten der neuen Saison des Rundfunksymphonieorchesters zugrunde?

Unser Konzept ist recht simpel. Im Grunde genommen steht im Mittelpunkt unserer Arbeit als Radiosymphonieorchester die Aufnahmetätigkeit und weniger die Konzerttätigkeit. Daher sind wir in den Konzertsälen seltener zu hören im Vergleich zu den anderen Orchestern. Und so sind wir bestrebt, dass unsere Programme abwechslungsreich sind und sich immer voneinander unterscheiden. Wir wollen dem Publikum stets etwas Neues und Interessantes bieten. Aus diesem Grund gehören unsere Gastsolisten zu den in der letzten Zeit populärsten Interpreten. Wir ziehen es vor, mit jungen Künstlern zusammenzuarbeiten. Sie gehören heute zu den Nachwuchskünstlern, können aber bereits morgen weltberühmte Stars sein. Es ist immer wieder schön, neue Namen zu entdecken, wie Tsybuleva und Fabian Müller, den das Publikum am 9. November mit dem Klavierkonzert von Schumann erleben wird. Gleichzeitig damit können wir nicht die Werke vernachlässigen, die das Publikum kennt und liebt. Wir bemühen uns hierbei jedoch, Spitzeninterpretationen zu bieten. Wie spielen sie so, wie sie keiner zuvor gespielt hat.“

Ende der vergangenen Konzertsaison machte das Rundfunksymphonieorchester mit seinen Protesten auf sich aufmerksam. Die Musiker forderten eine angemessene Bezahlung für ihre Arbeit. Das Orchester gab unter der Leitung seines Chefdirigenten ein improvisiertes Konzert unter freiem Himmel.

Momentan laufen Gespräche auf hoher Regierungsebene und ich hoffe, dass wir in den kommenden Wochen und Monaten nicht darüber zu reden brauchen. Leider ist jedoch das Problem noch keineswegs gelöst; wir können jedoch nicht unsere Arbeit einfach abbrechen. Gerade die 70 Jahre des Bestehens des Rundfunksymphonieorchesters, seine täglichen Proben, unzähligen Konzerte und Aufnahmen bestimmen das hohe Niveau dieses Klangkörpers“, betonte abschließend Mark Kadin, Chefdirigent das Symphonieorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Ani Petrowa



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