Nach ihrer letzten Meisterklasse in der Nationalen Musikakademie „Pantscho Wladigerow“ im Oktober 2018 weilt die weltbekannte Operndiva Anna Tomowa-Sintow erneut in Bulgarien. Diesmal, um sich den Sängern der Sofioter Oper bei ihrer Vorbereitung auf die Premiere von Mozarts „Don Giovanni“ behilflich zu sein. Vorher wird aber auch ein ganz besonderes Jubiläum der Weltberühmtheit begangen.
„Am 7. April wird im Foyer der Sofioter Oper eine Ausstellung mit 120 Aufnahmen eröffnet, die die 55jährige Schaffenskarriere von Anna Tomowa-Sintow beleuchten“, erklärt die Musikwissenschaftlerin Magdalena Manolowa. „Danach steht ein Gespräch mit dem Publikum auf dem Programm. Auf der Bühne werden Anna Tomowa-Sintow und ich sein und auf einer Videowand werden Highlights aus ihren emblematischen Auftritten gezeigt. Das Publikum kann so Darbietungen von Anna Tomowa-Sintow an der Seite anderer namhafter Interpreten sehen. Eine solche Ausstellung wurde in Wien gezeigt und wir haben beschlossen, sie auch dem heimischen Publikum vorzustellen. So bekommt es nicht nur ein Bild von der großartigen Karriere von Anna Tomowa-Sintow, sondern auch von ihrer ungewöhnlichen Persönlichkeit.“

Weltruf erlangte Anna Tomowa-Sintow in den 1970er Jahren mit ihrer starken Bühnenpräsenz und ihrem reichen Repertoire. Sie gilt als die beste Interpretin der Werke von Richard Strauß. Dank ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit den größten Dirigenten unserer Zeit, darunter auch mit Herbert von Karajan, hat sie bemerkenswerte Erfahrungen gesammelt. Sie sagt, dass sie stets ein normales Leben geführt hat (soweit die Umstände das erlauben) und immer die Unterstützung ihrer Familie hatte.

„Ich habe mich ein Leben lang darum bemüht, mir selbst treu zu bleiben“, sagt Anna Tomowa-Sintow. „Mein Vater war Gymnasiallehrer in Physik und Astronomie und ein großer Naturliebhaber. Wir haben alle bulgarischen Gipfel bestiegen. Er hat mich auch an der Schule unterrichtet. Meine Mutter hat im Chor der Oper in Stara Sagora gesungen. Der 24. Mai wurde in unserer Familie fast wie ein religiöses Fest begangen. Wir hatten ständig Proben und Aufführungen. Natürlich gab es in den Nachkriegsjahren auch Schwierigkeiten, doch herrschte in unserer Familie stets großer Lebensmut. Man hat uns gelehrt, die Dinge auch von der positiven Seite zu betrachten. Großen Einfluss hat auf mich auch mein Klavierlehrer gehabt. Mir wurden Verantwortungsbewusstsein, Fleiß und Bescheidenheit beigebracht. Ich liebe die Menschen. Deshalb singe ich mit Liebe für sie. Ich habe immer auf mein Herz gehört. In unserer heutigen Gesellschaft herrscht zuweilen großer Egoismus, es mangelt an Loyalität und Achtung. In dieser Hinsicht waren mir die Weisen des Ostens ein Vorbild, aber ich bin kein Fanatiker. Das Geistliche sollte uns auf natürliche dabei helfen, unser Leben zu meistern. Das ist eine an sich schon große Aufgabe für jeden einzelnen von uns. Karajan war der Ansicht, dass ich die Fähigkeit besitze, nicht nur die Musik in ihrer ganzen Tiefe zu spüren, sondern das auch zu vermitteln. Ich habe ihm versprochen, das nach Kräften auch weiter zu tun. Als Pädagogin habe ich überall einen sehr intensiven Kontakt zu den Nachwuchsinterpreten. Viele wollen von mir lernen. Es gibt Momente, wo ich das Gefühl habe, kaum noch Zeit und Kraft dafür zu haben, aber ich bin motiviert, weiter zu machen“, sagt Anna Tomowa-Sintow und ergänzt:
Im Alter von vier Jahren spielte Anna Tomowa-Sintow auf der Opernbühne von Stara Sagora die Tochter von Madama Butterfly in der gleichnamigen Oper. Später schlüpfte ihre Tochter Silvana Sintow in diese Rolle:
Von Silvana Sintow haben wir erfahren, dass die Aufnahmen, die am 7. April dem Publikum präsentiert werden, nur wenig bekannt sind und aus dem Privatarchiv von Anna Tomowa-Sintow stammen.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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