Die 17jährige Weltmeisterin im Wurfscheibenschießen (Trap) für Mädchen, Selin Ali, ist in einer Jägerfamilie aus der südostbulgarischen Stadt Aitos groß geworden. Sie hat verschiedene Sportarten trainiert, bringt auch von der Schule Bestnoten nach Hause und zeichnet sich durch Beständigkeit und sportlichen Biss aus.
Nur wenige Tage nach ihrer Rückkehr von den Wettkämpfen in Italien und Deutschland hatten wir Gelegenheit sie zu fragen, wie sie diese große sportliche Leistung erreicht hat. Die Müdigkeit und Aufregung waren der jungen Sportlerin immer noch anzusehen und trotzdem beantwortete sie die Fragen mit einer beneidenswerten Ruhe.
„Das, was ich dort erreicht habe, sind Ergebnisse, die ich auch beim Training erreiche. Aber bei einem Wettkampf ist es viel schwieriger. Dort kommen der Stress und die Aufregung hinzu, die störend sind. Ich bin sehr stolz, dass ich sie auf einer so großen Weltbühne überwinden und diese Ergebnisse erzielen konnte“, sagt Selin Ali.
Nachdem sie die Goldmedaille im italienischen Lonato Del Garda gewonnen hat, setzt Selin im Doppel mit Iwan Georgiew die Wettkämpfe fort.
„Das ist nichts Neues. Mit Iwan Georgiew haben wir als Doppel an mehreren Wettkämpfen teilgenommen und sind aneinander gewohnt. Bis zuletzt war unklar, ob wir das Finale erreichen. Zum Schluss schossen wir mit den Spaniern um die Silbermedaille und konnten sie mit Vorsprung gewinnen.“
Ihre Siegesserie setzte Selin Ali in Suhl auf der Weltmeisterschaft für Junioren fort, wo sie eine weitere Silbermedaille gewonnen hat.
Wie ihr Talent für das Schießen entdeckt wurde, erzählt ihr Vater Niasi Mehmed, der auch Selins Personaltrainer ist.
„Es war rein zufällig. Als sie 12 Jahre alt war, nahm ich sie eines Tages zum Schießplatz mit, damit sie nicht allein zu Hause bleibt. Dort schlug ein ehemaliger Wettkämpfer im Sportschießen vor, sie schießen zu lassen“, erinnert sich der Vater, der zugibt, dass er sich damals herausreden wollte, dass Selin noch nie ein Gewehr in der Hand gehalten habe. Schließlich hatte er sie all die Jahre ermahnt, sich von den Waffen fernzuhalten. „Sie nahm damals das Gewehr und von den 6-8 Scheiben hatte sie 5-6 getroffen“.
Dieser Augenblick war entscheidend für Selin und ihren Vater. Von da an wurde trainiert und mit 13 Jahren konnte Selin schon an internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Mit 14 hat sie sich an Weltmeisterschaft beteiligt und wurde zur „Meisterin des Sports“, ein Präzedenzfall in Bulgarien.
„Mit 15 wurde sie auf der Europameisterschaft Fünfte, mit 16 Achte in der Welt in der individuellen Disziplin bei den Mädchen. Wir haben weiter trainiert und in diesem Jahr kamen die Ergebnisse“, sagt der Vater voller Stolz und fügt hinzu, dass sich das Schießtraining vom Training für andere Sportarten unterscheidet. „Jede abgefeuerte Patrone kostet Geld. Um ein Training zu absolvieren, werden mindestens 200 Patronen gebraucht, vor Wettkämpfen natürlich mehr“, unterstreicht Niasi Mehmed. „Um sehr gut zu werden, muss hart trainiert werden und das steigert die Ausgaben.“
Trotzdem geben die beiden nicht auf und versuchen, die Ausgaben optimal zu halten. Der nächste Schritt für Selin werde die Teilnahme bei Wettkämpfen für Frauen sein und die Olympischen Spiele in Tokio im nächsten Jahr.
Für Selin bleibt ihr Vater und Personaltrainer die wichtigste Person, die sie im Sport und im Leben motivieren kann.
„Er ist derjenige, für den ich alles mache. Ich möchte, dass er stolz auf mich ist. Ich werde niemals aufgeben“, sagt Selin und unterstreicht, dass die Verbindung zwischen Tochter und Vater gerade wegen dem Schießsport sehr stark ist.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: btvnovinite.bg, gramofona.com und PrivatarchivDer bulgarische Tennisstar Grigor Dimitrow ist für den World Tennis Association Sportsmanship Award nominiert worden. Seine Konkurrenten um den nach dem legendären Tennisspieler Stefan Edberg benannten Preis sind Carlos Alcaraz aus Spanien, Casper..
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