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COVID-19 in Bulgarien: Tag 28

Foto: BGNES

Krisenstab rät von Kirchenbesuchen zu Ostern ab

In den vergangenen 24 Stunden sind in Bulgarien drei weitere Patienten an COVID-19 gestorben. Alle drei litten an schweren chronischen Erkrankungen und wurden in Krankenhäusern der Hauptstadt behandelt. Damit ist die Gesamtzahl der COVID-19-Opfer in Bulgarien auf 17 angestiegen. Seit Beginn der Seuche wurden insgesamt 503 Fälle diagnostiziert, von denen 34 als genesen gelten.
192 infizierte Personen werden in Krankenhäusern behandelt, 26 darunter befinden sich auf Intensivstationen. Von den Infizierten sind 287 Männer und 216 Frauen.
Das Durchschnittsalter der mit COVID-19 diagnostizierten Menschen  beträgt 47 Jahre.
Auf der Pressekonferenz des Krisenstabs am Samstagmorgen rief der Leiter des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung General Wentzislaw Mutaftschijski die Bürger auf, die Bildung größerer Menschenansammlungen zu vermeiden und während der Osterfeierlichkeiten von Kirchenbesuchen abzusehen, um die Weiterverbreitung des Virus zu unterbinden.

Bulgarien informiert Europarat über Sondermaßnahmen zur Eindämmung der Seuchenverbreitung

Bulgarien hat den Europarat über den am 13. März ausgerufenen Notstand im Land, das am 23. März gebilligte Gesetz über die Sondermaßnahmen während des Notstands und die am 14. März in Kraft getretenen Novellen zum Gesundheitsgesetz offiziell informiert. Die Maßnahmen seien im Zusammenhang mit der Pandemie und der daraus resultierenden Notwendigkeit des Schutzes der Gesundheit der Menschen und der Einschränkung der Ausbreitung des Coronavirus gefasst worden. Die vorübergehende Einschränkung eines Teils der Rechte der Bürger und Personen, die sich in Bulgarien aufhalten, werde einzig in der Zeit des ausgerufenen Notstands gelten, heißt es in einer Verbalnote Bulgariens.

Premier Borissow: In 2 oder 3 Wochen sind wir vielleicht in der Hölle und ich sehe keinen Sinn, jetzt über Saisonarbeiter zu reden

Im Zusammenhang mit der Empfehlung der Europäischen Kommission, die Reisefreiheit der Saisonarbeiter nicht einzuschränken, kommentierte der bulgarische Ministerpräsident vor Journalisten, dass jetzt nicht der passende Augenblick sei, darüber nachzudenken. Er erklärte, dass er nicht die Reisefreiheit der Menschen, einschließlich die Einstellung von Saisonarbeitern in anderen EU-Ländern  in Frage stelle, seiner Ansicht nach sollten bulgarische Staatsbürger jedoch nicht in Risikoländer wie Österreich reisen, wo jüngst bulgarische Krankenpfleger eingestellt wurden. „Ich bin der Ansicht, es ist unfair, dass sie gerade jetzt nach Österreich fahren, um dort als Krankenpfleger zu arbeiten und nach Ablauf ihres Arbeitsvertrages wieder nach Bulgarien zurückkehren und die Seuche hier verbreiten und für die Folgen daraus alle anderen Bürger Bulgariens finanziell aufkommen müssen“, verwies Borissow. „In zwei oder drei Wochen sind wir vielleicht in der Hölle und ich sehe keinen Sinn, jetzt über Saisonarbeiter zu reden; noch haben wir den Höhepunkt des Übels nicht erreicht, gehen ihm aber langsam entgegen“, sagte entschieden der Ministerpräsident.

Neue App „Virusave“ wird uns unter den Bedingungen der Pandemie orientieren

Am Samstag wurde auf einer Regierungspressekonferenz das nationale Informationssystem für den Kampf gegen COVID-19 vorgestellt. Es soll die Arbeit des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung sowie der Gesundheitseinrichtungen vereinfachen und den Informationszugang erleichtern. Das System ermöglicht eine Verbindung der Bürger zu Familienärzten, Gemeinden, Regionalen Gesundheitsinspektionen, Innenministerium, Freiwilligen etc.
Die App sendet Informationen über den momentanen Gesundheitszustand der Bürger und die Verbreitung des Coronavirus. In der Anwendung wurden bereits alle COVID-19-Infiziierte und die unter Quarantäne gestellten Personen gespeichert. Die Polizei wird die Kontrolle über die Einhaltung der Quarantäne mittels der App durchführen.
Das Produkt wurde auf der Grundlage von Analysesoftware entwickelt, die in Apps in Singapur, Italien, Südkorea und Taiwan verwendet wird.
Die mobile Anwendung „Virusave“ soll demnächst von jedem frei heruntergeladen werden können.

Bulgarien im Weltkampf gegen COVID-19

Zwei bulgarische Unternehmen nehmen Tests an Beatmungsapparaten aus der Eigenentwicklung vor. Falls diese erfolgreich verlaufen sollten, werde man sich um ein europäisches Zertifikat bewerben. Diese Information teilte Ministerpräsident Bojko Borissow auf einer Regierungspressekonferenz mit. Ferner informierte er, dass bulgarische Schutzbekleidung bereits in Labors zweier der entwickeltsten Industrieländer Europas getestet worden sei. Von ihnen habe man 1.000 Stück bestellt. Momentan werden ebenfalls in Bulgarien hergestellte Schutzbrillen und Schutzhelme in anerkannten Labors getestet, um ein Zertifikat zu erhalten.

Zusammengestellt: Miglena Iwanowa

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




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