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Covid-19 in Bulgarien: Tag 51

Foto: BGNES

Krisenstab gegen Lockerung von Beschränkungsmaßnahmen

Reserviert gegenüber der Lockerung der Beschränkungsmaßnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, zeigte sich der Chef des Nationalen Krisenstabs zum Coronavirus, Prof. Wenzislaw Mutaftschijski. Es müsse dabei an die Folgen gedacht werden, warnte er und erinnerte daran, dass während am Anfang der Pandemie die Kurve der Infizierung in Bulgarien zunächst langsam angestiegen und zeitweilig sogar abgeflacht, nach Palmsonntag ein eindeutiger Anstieg zu verzeichnen sei.   

Jede Lockerung werde zum Anstieg der Erkrankungen führen, ist Mutaftschijski kategorisch, räumte jedoch ein, dass die Regierung in der Lage sein müsse, entsprechend der aktuellen Situation zu handeln, Maßnahmen zu lockern und wieder zu verhängen, da das Leben nicht aufgehalten werden könne.

Insgesamt 1.363 Covid-19-Fälle in Bulgarien

1.363 Fälle von Covid-19 sind in Bulgarien nach Angaben des Nationale Krisenstab bestätigt. Am 27. April wurden 15 neue Fälle nachgewiesen. 301 sind die Patienten, die in Krankenhäusern medizinisch betreut werden. 39 von ihnen befinden sich auf der Intensivstation. 147 der positiv auf Covid-19 Getesteten sind Mediziner. 684 aller Infizierten sind Männer, 679 Frauen. 58 Menschen sind bislang in Bulgarien an Covid-19 gestorben. Zwei sind die neuen Todesfälle. Es handelt sich eine 77-jährige Frau und einen 72-jährigen Mann, die in das regionale Krankenhaus in Widin eingeliefert wurden.

Flugverbot nach Großbritannien aufgehoben

Die Generaldirektion für Zivilluftfahrt hat das Flugverbot von und nach Großbritannien und Nordirland aufgehoben. Über die Entscheidung werden alle Luftfahrtunternehmen informiert, die über eine EU-weit gültige Genehmigung für die Beförderung von Passagieren, Fracht und Post sowie für Flüge nach Bulgarien verfügen und auch die Flughäfen in Bulgarien. Die bulgarische Botschaft in London empfiehlt den Bürgern, deren Flüge unmittelbar bevorstehen oder storniert wurden, sich an die zuständigen Fluggesellschaften zu wenden.

Massentests auf Covid-19 in Plowdiw geplant

Bis Ende dieser Woche sollen in der zweitgrößten bulgarischen Stadt Plowdiw Massentests auf Covid-19 durchgeführt werden. Die ELISA-Tests sollen demnächst in Bulgarien eintreffen, gab der nationale Gesundheitsinspektor Angel Kuntschew bekannt. 

Die Untersuchung soll auf dem Zufallsprinzip fußen und verschiedene soziale Gruppen sowie Personen verschiedenen Alters erfassen. Nach Möglichkeit soll sie in Stadtteilen mit der höchsten und niedrigsten Infizierungsrate durchgeführt werden, erklärte Kuntschew. 

Hotline für psychologische Hilfe

Spezialisten der Klinik für Psychiatrie und Militärpsychologie der Militärakademie geben ab Dienstag, den 28. April, in der Zeitspanne von 09.00 bis 13.30 Uhr Ortszeit kostenlose Konsultationen unter der Hotline 02/92 26 190. Sie sollen die Entscheidungsfindung in der gegenwärtigen Situation in Bezug auf Arbeit, Familie, Finanzen und Gesundheit erleichtern, psychologische Unterstützung für den Umgang mit starken Emotionen wie Angst, Unruhe, Hilflosigkeit, Depression, Wut und andere im Zusammenhang mit der Pandemie leisten, helfen, die Symptome von Panik, allgemeine Angst, depressiven Zuständen und begleitender Schlaflosigkeit zu erkennen und zu überwinden. 

Präsident Radew fordert öffentliches Register für Covid-19-Ausgaben

Eineinhalb Monate nach Einführung des Ausnahmezustands bietet die bulgarische Regierung kein klares Programm für rechtzeitige, zugängliche und unentgeltliche Hilfe an. Aber immer mehr öffentliche Mittel werden für die Überwindung der Krise bereitgestellt. Ein kolossaler Kredit soll aufgenommen werden. Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Mittel von bulgarischen Bürgern und Unternehmen gezahlt werden, heißt es in einem Statement von Präsident Rumen Radew. Das Staatsoberhaupt besteht auf Transparenz und die Einrichtung eines öffentlichen Registers, wo Buch über die Ausgaben zur Bekämpfung des Coronavirus geführt wird. Auch sollten Offshore-Unternehmen,  nach dem Vorbild anderer EU-Länder, keine Unterstützung erhalten, so Präsident Radew.

Bulgarische Renten im Ausland ohne Lebensbescheinigung erhältlich

Das Nationale Versicherungsamt (NOI) wird die bulgarischen Renten im Ausland an alle Personen auszahlen, die während des Ausnahmezustands zur Vorlage von Bescheinigungen verpflichtet sind. Selbst wenn sie es nicht schaffen, die sogenannte Lebensbescheinigung einzureichen, werden die Senioren ihr Geld erhalten. In der Covid-19-Krise werden die gesetzlichen Fristen für die Bescheinigung ausgesetzt, informierte das Nationale Versicherungsamt. Sobald die Maßnahmen aufgehoben sind, sind die Erklärungen innerhalb von 14 Tagen vorzulegen. Derzeit werden Bescheinigungen ohne institutionelle Beglaubigung akzeptiert. Es reicht aus, das Dokument von Hand auszufüllen und zu unterschreiben und den Grund zu nennen, warum die Beglaubigung nicht erfolgen konnte. Die ausgefüllten Formulare können per Post gesendet oder gescannt per E-Mail an das Nationale Versicherungsamt noi@nssi.bg verschickt werden.

Zugang zu zehn Parks in Sofia

Nachdem die Organisation für den Aufenthalt im Südpark in Sofia inspiziert wurde, appellierte die Oberbürgermeisterin von Sofia, Jordanka Fandakowa, erneut an die Bürger, sich strikt an die Vorschriften zu halten, die Voraussetzung für die Öffnung von 10 großen Parkanlagen in der Hauptstadt sind. 

Spaziergänge im Park sind für Eltern mit Kindern, Schwangeren und individuell Sport treibenden Bürgern erlaubt. An den Ein- und Ausgängen sowie an wichtigen Plätzen in den Parks seien Gemeindepolizisten positioniert, um auf die Ordnung zu achten. Nach Ansicht von Fandakowa sei die Organisation gut und es gebe genug Platz zum Laufen. 

Sollten Besuche in den Parks in den nächsten Tagen gemäß der von den Behörden festgelegten Epidemie-Maßnahmen stattfinden, könnte auch in Betracht gezogen werden, das Witoscha-Gebirge in der Nähe der Hauptstadt zugänglich zu machen, sagte die Bürgermeisterin und erinnerte daran, dass es nach Ansicht der Experten keinen Grund gebe, die Epidemie-Maßnahmen zu lockern. 

Bulgarien und Albanien mit europaweit niedrigster Covid-19-Sterbesrate

Bulgarien und Albanien sind die beiden Länder mit den niedrigsten Todesfällen aufgrund von Covid-19 in Europa. Informationen der Albanischen Nachrichtenagentur  zufolge liegt die Zahl der Todesopfer bei 8 bzw. 9 Personen pro 1 Million Bürger. Die Albanische Nachrichtenagentur beruft sich auf eine interdisziplinäre Gruppe an der Akademie der Wissenschaften in Tirana, die die Entwicklung der Pandemie verfolgt. Nach Angaben der Akademie haben beide Länder eine optimistische Kontrolle über die Infektion. Im Gegensatz dazu deuten die Daten darauf hin, dass die Sterberate aufgrund Covid-19 in Westeuropa um ein Vielfaches höher ist als in Osteuropa und auf dem Balkan.

Einreiseverfahren für bulgarische Erntehelfer festgelegt

Das deutsche Bundesinnenministerium und die Bundespolizei haben ein Einreiseverfahren für Erntehelfer aus Bulgarien in Deutschland festgelegt, gab die bulgarische Direktion „Grenzpolizei“ bekannt. Eine Einreise sei nur über die Flughäfen Hamburg, Berlin-Schönefeld, Leipzig, Düsseldorf, Frankfurt-Hahn, Karlsruhe/Baden-Baden und Nürnberg erlaubt. Die Einreise aus Nachbarländern über die See- oder Landgrenze ist verboten.

Für die regionalen Behörden von Warna seien Flugreisen jetzt, da die Epidemie vielerorts in Europa noch um sich wüte, nicht angemessen.

Keine Flüge von Wizz Air ab 1. Mai

Die größte Billigfluggesellschaft Wizz Air habe nicht vor, die Flüge ab dem 1. Mai vom Flughafen Warna nach Italien, Spanien und Großbritannien wiederaufzunehmen, erklärte ihre Geschäftsführung nach einer Anfrage von Radio Warna.

Das Unternehmen gab an, in ständigem Kontakt mit den lokalen Behörden zu stehen und die von den lokalen und internationalen Gesundheitsbehörden eingeführten Vorschriften und Regeln strikt einzuhalten. Die Wiederaufnahme der Flüge werde dann erfolgen, wenn die örtlichen und internationalen Vorschriften dies zulassen, teilte die Fluggesellschaft in einer offiziellen Antwort mit.

Einreiseverfahren für bulgarische Erntehelfer in Deutschland festgelegt

Das deutsche Bundesinnenministerium und die Bundespolizei haben ein Einreiseverfahren für Erntehelfer aus Bulgarien in Deutschland festgelegt, gab die bulgarische Direktion „Grenzpolizei“ bekannt. Eine Einreise sei nur über die Flughäfen Hamburg, Berlin-Schönefeld, Leipzig, Düsseldorf, Frankfurt-Hahn, Karlsruhe/Baden-Baden und Nürnberg erlaubt. Die Einreise aus Nachbarländern über die See- oder Landgrenze ist verboten.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Elena Karkalanowa und Nachrichtenteam

Übersetzung: Georgetta Janewa, Rossiza Radulowa




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